Die Spielzeit 2025/2026 am Salzburger Landestheater

„Mensch vs. Maschine“ bildet den thematischen Ausgangspunkt für die Spielzeit 2025/2026. Unser Alltag ist heute stärker denn je von Maschinen geprägt – seien es Autos, Computer, Mobiltelefone oder Funktionen der künstlichen Intelligenz. Ein Leben ohne technische Hilfsmittel scheint kaum mehr vorstellbar.

Diese Spannung zwischen menschlicher Autonomie und maschinell gesteuerten Menschen nimmt das Salzburger Landestheater in der kommenden Spielzeit als künstlerisches Forschungsfeld in den Fokus.

Die Geschichte

Im Jahr 2025 begeht das Salzburger Landestheater gleich zwei Jubiläen: 400 Jahre Theater am Mirabellgarten, 250 Jahre Hoftheater. 1625 wurde das erste Theater am Mirabellgarten eröffnet, 1775 folgte das Hoftheater in Salzburg. Gefeiert wird dies mit einem festlichen Galaabend und einem eigens beauftragten Bühnenwerk mit dem Titel Ballhaus, in dem Schauspiel und Ballett gemeinsam die Magie des Theaters in Szene setzen.

Musiktheater

Den Auftakt der Saison bildet Mozarts Don Giovanni, inszeniert von Alexandra Liedtke und dirigiert von Carlo Benedetto Cimento, dem Ersten Kapellmeister des Salzburger Landestheaters – begleitet vom Mozarteumorchester Salzburg.

Am 19. Oktober 2025 folgt die Premiere von Richard Wagners Der fliegende Holländer in der Felsenreitschule. Regie führt Intendant Carl Philip von Maldeghem, musikalisch geleitet wird die Produktion von Leslie Suganandarajah.

Chiara Osella und Carlo Massari geben ihr Regiedebüt am Salzburger Landestheater mit Georg Friedrich Händels Giulio Cesare, ebenfalls unter der musikalischen Leitung von Carlo Benedetto Cimento.

Auch Tschaikowskis Eugen Onegin wird von Alexandra Liedtke auf die Bühne gebracht – Leslie Suganandarajah übernimmt erneut die musikalische Leitung.

Ein besonderes Highlight ist die österreichische Erstaufführung von Berlin Alexanderplatz der Komponisten Vivan und Ketan Bhatti, als spartenübergreifende Produktion inszeniert von Nuran David Calis.

Für jüngere Opernfans ab fünf Jahren gibt es Die kleine Zauberflöte, eine Bearbeitung des Singspiels von Mozart und Schikaneder in einer Fassung von Marco Dott.

Die Programmverantwortung der Opernsparte liegt bei Operndirektorin Katrin König, Oberspielleiterin Alexandra Liedtke und Musikdirektor Leslie Suganandarajah mit seinem musikalischen Team.

Liedtke freut sich auf ihre neue Position im Landestheater: „Ich bin Philip von Maldeghems Angebot gefolgt, weil ich hier am Salzburger Landestheater Katrin König und vielen anderen, leidenschaftlichen Menschen begegnet bin, mit denen ich die Oper optimistisch, weiblich, politisch, spielerisch und tiefgründig weiterentwickeln darf. Mit meiner Arbeit möchte ich Perspektiven bieten, Diskussionen ermöglichen und vor allem Lust auf die Zukunft machen. Die Welt soll klingen.“

Schauspiel

Mit einem intensiven Dokumentartheatertext beginnt Nuran David Calis seine erste Spielzeit als Schauspieldirektor und bringt den autobiografischen Roman Die Tore von Gaza von Amir Tibon auf die Bühne. Das Stück schildert die Ereignisse vom 7. Oktober 2023 während des Angriffs auf Israel.

Eine weitere Uraufführung stammt von der Schweizer Autorin Anaïs Clerc. Sie schreibt ein neues Stück über den Salzburger Hausberg Untersberg, Zivilcourage und ökologische Veränderungen.

Die erste Premiere im Großen Haus ist Max Frischs Homo Faber, inszeniert von Susanne Frieling. Einen eindrucksvollen Einblick in die Welt medizinischen Personals bietet die österreichische Erstaufführung von Triage von Maya Arad Yasur, die sich mit den Entscheidungskonflikten dreier Ärzt:innen auseinandersetzt.

Mit Adams Äpfel, der Theaterfassung des gleichnamigen Films, erwartet das Publikum eine bitterböse Komödie. Hochaktuell zeigt sich auch das Stück Manhattan Projekt von Stefano Massini über die Entwicklung der Atombombe rund um Robert Oppenheimer.

Anlässlich des 400-jährigen Jubiläums des Theaters am Mirabellplatz feiert das Auftragswerk Ballhaus Premiere – eine poetische Hommage an das Theater, in der John von Düffel mit William Shakespeare eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlägt.

Franz Kafkas Amerika erzählt eine Auswanderungsgeschichte und ist zugleich ein Anti-Bildungsroman. Die Inszenierung übernimmt Georg Schmiedleitner.

Zu sehen ist auch Der Fremde von Albert Camus – einer der meistgedruckten französischen Romane des 20. Jahrhunderts – in einer Regie von Murat Dikenci.

„Ich freue mich auf die kommende Aufgabe und die Zusammenarbeit mit dem Salzburger Landestheater. Unser Spielplan wird ein Ort der “Gleichzeitigkeiten” sein, in dem nichts ausgeschlossen und alles möglich sein kann. Gerade in dieser Zeit. Wir wollen das Denken wieder ins Zentrum holen, um den erhitzten Debatten um uns herum entgegenzuwirken.“, wird Nuran David Calis zu seiner neuen Aufgabe als Schauspieldirektor zitiert.

Auch das International Theatre erweitert das Programm des Salzburger Landestheaters: In der neuen Spielzeit wird der englischsprachige Krimi Sherlock Holmes: The Hound of the Baskervilles auf die Bühne gebracht.

Ballett

Chefchoreograph Reginaldo Oliveira und Managing Director Armin Frauenschuh präsentierten das Tanzprogramm der kommenden Saison:

Erstmals seit vielen Jahren zeigt das Ballett des Salzburger Landestheaters wieder einen dreiteiligen Abend – Carmen / Rosa / Boléro feiert am 25. Oktober 2025 Premiere. Carmen wird von der preisgekrönten kroatischen Choreographin Valentina Turcu in Szene gesetzt. Reginaldo Oliveira steuert mit Rosa eine tänzerische Liebeserklärung an den modernen Flamenco der spanischen Pop-Ikone Rosalía bei. Den Abschluss bildet eine Neufassung von Ravels Boléro, choreografiert vom koreanischen Künstler Yonggeol Kim.

Am 30. April 2026 entführt die Uraufführung von Studio 54 das Publikum in die glitzernde Welt der legendären New Yorker Clubszene – inszeniert und choreographiert von Reginaldo Oliveira und Vincenzo Veneruso.

Am 10. Jänner 2026 kehrt Tschaikowskis Dornröschen in einer poetischen Neuinterpretation von Reginaldo Oliveira zurück auf die Bühne.

Musical

Mit bekannten Pop-Hits der 80er-Jahre – darunter I Will Survive, What’s Love Got to Do with It? und It’s Raining Men – bringt das Musical Priscilla – Queen of the Desert von Stephan Elliott und Allan Scott Glamour und mitreißende Stimmung auf die Bühne. Mit dieser Produktion gibt Ramesh Nair sein Regiedebüt am Salzburger Landestheater.

Satirisch und humorvoll wird es mit Not the Messiah, basierend auf Monty Pythons Kultfilm Das Leben des Brian. Eric Idle und John Du Prez haben daraus ein komisches Oratorium geschaffen, das unter der musikalischen Leitung von Tobias Meichsner zur Aufführung kommt.

Zum 60-jährigen Jubiläum des weltberühmten Films kehrt die Erfolgsproduktion The Sound of Music zurück in den Spielplan des Salzburger Landestheaters.

Junges Land

Jüngste Zuschauer:innen ab 5 Jahren dürfen sich ab dem 20. September 2025 auf Oh, wie schön ist Panama von Janosch freuen – eine herzerwärmende Geschichte über Freundschaft. Ebenfalls ab 5 Jahren steht Das kleine Gespenst von Otfried Preußler auf dem Spielplan, in einer Inszenierung von Anna Lukasser-Weitlaner mit Musik von Katrin Schweiger.

Elisabeth Naskes Oper Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat erlebt in der Regie von Richard Panzenböck ihre Österreichische Erstaufführung.

Mit K.I.M. – Lotte leidet (ab 12 Jahren) und Pommes Paradies (ab 10 Jahren) greift das Salzburger Landestheater aktuelle Themen wie künstliche Intelligenz und Kinderarmut auf.

Das Jugendmusical Mondsüchtig wird als Uraufführung auf die Bühne gebracht – mit Jugendsolist:innen, Profis und dem Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor.

Die Sparte Junges Land wird in der neuen Spielzeit gemeinschaftlich von Anna Lukasser-Weitlaner und Christiane Silberhumer geleitet.

Extras

Zu den festlichen Höhepunkten der Spielzeit zählen die Jubiläumsgala am 27. September 2025 anlässlich 400 Jahre Theater am Mirabellplatz sowie die The Sound of Music Gala am 23. Oktober 2025 zum 60-jährigen Jubiläum des Films.

Das große Silvesterkonzert findet am 31. Dezember 2025 im Großen Festspielhaus statt. Ein sommerliches Highlight verspricht außerdem das Picknick im Park mit The Sound of Music – von 8. Juni bis 22. August 2025.

Zwischenbilanz der aktuellen Spielzeit 2024/2025

Nach sieben Monaten in der Spielzeit 2024/2025 zieht das Salzburger Landestheater eine erfreuliche Zwischenbilanz: Rund 260 Vorstellungen wurden bislang gespielt und verzeichneten fast 100.000 Besucher:innen.

„Mit einer Auslastung von über 84 Prozent setzt sich der erfreuliche und nun seit mehreren Jahren stabile Trend im Einzelkartenverkauf wie auch in den Abonnementzahlen fort“, so der kaufmännische Direktor Bernhard Utz.

Stabil bleibt auch die starke Nachfrage im Bereich des jungen Publikums, das mehr als 25 Prozent der Gesamtbesucherzahl ausmacht.

Produktionen mit einer überdurchschnittlichen Auslastung von über 90 Prozent finden sich auch in dieser Saison spartenübergreifend:
Im Musiktheater mit Hair, The Rocky Horror Show und Skiverliebt
Im Jungen Land mit Die Schneekönigin, An der Arche um Acht und Traumfresserchen
Im Schauspiel mit Der Besuch der alten Dame

Eine Vollauslastung von 100 Prozent erzielten zudem alle zwölf Vorstellungen der Ballettproduktion Fridas Welt.