Die Spielzeit 2025/26 am Theater Magdeburg

Mit voller Kraft startet das Theater Magdeburg unter dem Motto „Theater ist Utopie. Theater ist Poesie.“ in die Spielzeit 2025/26. Dabei setzt das Haus unter der Leitung von Generalintendant Julien Chavaz erneut auf ein ambitioniertes, vielseitiges Programm.

Insgesamt 25 Premieren sind geplant: darunter 9 Musiktheater-, 13 Schauspiel- und 3 Ballett-Produktionen – darunter 11 Uraufführungen (6 im Schauspiel, 3 im Ballett, 2 im Konzertbereich).

Bei Spielzeit-Pressekonferenz 2025/26 am Podium waren

  • Julien Chavaz (Generalintendant und Operndirektor)
  • Bettina Pesch (Verwaltungsdirektorin, stellv. Generalintendantin)
  • Clemens Leander, Bastian Lomsché, Clara Weyde (Schauspieldirektion)
  • Jörg Mannes (Ballettdirektor)

Der Vorverkauf für Musiktheater, DomplatzOpenAir, Ballett, Konzerte sowie die Premieren im Schauspielhaus starteten bereits am 21. Mai 2025, die Schulvorstellungen des Weihnachtsmärchens gingen am 3. September in den Verkauf.

Beim DomplatzOpenAir war kein Vorverkauf jemals so früh ausverkauft wie bei der Produktion „The Addams Family 2025“ – denn bereits 99 % der Karten waren am 22. Februar verkauft (im Jahr davor waren es zu diesem Datum nur 70 %).

Die Neuigkeiten der Spielzeit 2025/2026

In der Spielzeit 2025/2026 darf sich das Publikum auf zahlreiche spannende Künstler:innen und kreative Köpfe freuen, die das Theater Magdeburg prägen werden.

Regie-Shootingstar Jan Friedrich (*1992 in Lutherstadt Eisleben) verbindet mit dem Theater Magdeburg bereits eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Seine Inszenierung Blutbuch wurde 2024 zum Festival „Radikal jung“ nach München eingeladen und mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. 2025 folgten die Nominierung für den Nachspielpreis beim Heidelberger Stückemarkt sowie die Einladung zum Berliner Theatertreffen als eine der außergewöhnlichsten Inszenierungen des Jahres. Auch seine Tschechow-Überschreibung Onkel Werner wurde zu den Autor:innenTheaterTagen am Deutschen Theater Berlin eingeladen. Gemeinsam mit Schauspieldirektorin Clara Weyde prägt Friedrich das Schauspiel des Theater Magdeburg maßgeblich – ästhetisch wie politisch. Mit der Uraufführung des für den Deutschen Buchpreis nominierten Romans Von Norden rollt ein Donner von Markus Thielemann setzt er seine Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Abgründen fort und packt den deutschen Nationalismus an der Wurzel.

Mit Sebastian Nübling (*1960 in Lörrach) gewinnt das Theater Magdeburg einen der profiliertesten Regisseure des deutschsprachigen Theaters. Nübling studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim, gründete die freie Gruppe „Theater Mahagoni“ und sorgte 2001 mit dem Hooligan-Drama I Furiosi am Staatstheater Stuttgart für Aufsehen. 2002 wurde er mit seiner Basler Inszenierung von Ibsens John Gabriel Borkman erstmals zum Berliner Theatertreffen eingeladen und von Theater heute zum Nachwuchsregisseur des Jahres gewählt. Seine Arbeiten waren seither regelmäßig auf internationalen Festivals zu sehen. Als Hausregisseur am Maxim Gorki Theater Berlin prägte er eine ganze Generation politisch wachen Theaters. Er inszeniert regelmäßig Werke von Simon Stephens und Sibylle Berg – und wird in der Spielzeit 25/26 erstmals am Theater Magdeburg Regie führen.

Im Konzertbereich steht Elizabeth Ogonek (*1989 in Anoka, Minnesota) als Composer in Focus im Mittelpunkt. Die in New York lebende Komponistin studierte in Bloomington, Los Angeles und London und war zwischen 2015 und 2018 Composer in Residence beim Chicago Symphony Orchestra. Ihre „schimmernden“ und „dramatischen“ Werke wurden unter anderem vom London Symphony Orchestra, Royal Philharmonic Orchestra und Deutschen Symphonie-Orchester Berlin aufgeführt. In Magdeburg sind ihre atmosphärisch dichten, bewegenden Kompositionen nun in vier Sinfoniekonzerten mit der Magdeburgischen Philharmonie zu erleben.

Mit Adele Thomas (Port Talbot, Wales) kommt eine international gefeierte Opernregisseurin nach Magdeburg. Seit 2025 ist sie gemeinsam mit Sarah Crabtree Ko-Intendantin der Welsh National Opera. Für ihre Arbeiten Berenice (Händel) und Bajazet (Vivaldi) wurde sie für den Olivier Award nominiert und 2022 mit dem International Opera Award ausgezeichnet. Mit Wagners Tannhäuser eröffnet sie die Spielzeit 25/26 am Theater Magdeburg und zeigt einen hochdynamischen, körperlich intensiven und visuell eindrucksvollen Blick auf den zerrissenen Helden zwischen irdischer Versuchung und himmlischer Erlösung.

Das Theater Magdeburg startet die Saison am 13. September 2025 mit neuen Gesichtern im Musiktheater-Ensemble und in der künstlerischen Vermittlung

Das Musiktheater-Ensemble erhält in dieser Saison Verstärkung durch András Adamik (Tenor), Vincent Casagrande (Bariton) und David Howes (Bass-Bariton). In der Künstlerischen Vermittlung stoßen Sophia Keßen (Bürger:innenBühne), Anneke Link (Musiktheater & Konzert, Klubkultur) und Patricia Woitaske (Schauspiel, Klubkultur) neu zum Team.

Am 13. September 2025 eröffnet ein großes Theaterfest im Opernhaus die neue Spielzeit. Besucher:innen können hinter die Kulissen blicken, Kurzprogramme aller Sparten erleben und am Abend im Schauspielhaus feiern. Am 14. September startet die Opernsaison mit Tannhäuser (Regie: Adele Thomas), gefolgt von den Schauspielpremieren Von Norden rollt ein Donner (Regie: Jan Friedrich) und Schrei, so laut du kannst (Regie: Juli Mahid Carly) am 20. September.

Das Programm 2025/2026 am Theater Magdeburg – mit Musiktheater, DomplatzOpenAir, Ballett, Konzerten und Schauspiel-Produktionen

Im Musiktheater stehen insgesamt neun Premieren auf dem Programm. Neben Tannhäuser (14.9.25) zählen dazu Clivia (9.11.25, Regie: Julien Chavaz), Der Barbier von Sevilla (24.1.26, Regie: Jean-François Sivadier), Leben mit einem Idioten (7.3.26, Regie: Julien Chavaz, Koproduktion mit der Opéra national de Lorraine), Pierrot lunaire (10.4.26, mit Kammersängerin Undine Dreißig, Regie: Christian Poewe), das Musical Scholl – Die Knospe der Weißen Rose (11.4.26, Regie: Titus Hoffmann), Manon (2.5.26, Dirigat: Christian Øland, Regie: James Bonas) sowie die Mitmach-Kinderoper Laika (31.5.26, Regie: Annemiek van Elst).

Das DomplatzOpenAir 2026 präsentiert Oklahoma! (Premiere 19.6.26, Regie: Erik Petersen) – ein klassisches Musical voller Energie, Tanz und großen Melodien.

Auch das Ballett begeistert in der kommenden Spielzeit mit spannenden Produktionen. Jörg Mannes bringt mit Ein Sommernachtstraum (Premiere 18.10.25) eine fantasievolle Shakespeare-Interpretation auf die Bühne. Der Doppelabend Drifting Out/Bolero (14.2.26) verbindet moderne Choreografien von Iratxe Ansa & Igor Bacovich sowie Yaron Shamir mit Musik von Missy Mazzoli und Maurice Ravel. Mit Der Sandmann (25.4.26) wagt Mannes in Kooperation mit dem Puppentheater Magdeburg eine atmosphärisch-düstere Mischung aus Tanz und Figurenspiel. Ergänzt wird das Programm durch ein Gastspiel des Centro Coreografico Nazionale/Aterballetto (Italien) und die Magdeburger Ballettgala.

Im Konzertbereich bietet die Magdeburgische Philharmonie zehn Sinfoniekonzerte und sechs Kammerkonzerte. Das 1. Sinfoniekonzert (25./26.9.25) markiert das erste Dirigat von Generalmusikdirektor Christian Øland. Weitere Highlights sind das 3. Sinfoniekonzert mit Uraufführungen von Moritz Eggert und Abdullah Jamal Sagirma in Kooperation mit dem IMPULS-Festival sowie das Wiedersehen mit Ex-GMD Francesco Corti im 7. Sinfoniekonzert. Ergänzt wird das Programm durch Familienangebote wie Spielplatz Musik, Musiklabor und Paddington Bärs erstes Konzert.

Das Schauspiel zeigt insgesamt 13 Premieren, darunter sechs Uraufführungen und eine Deutsche Erstaufführung. Zu den Highlights zählen Von Norden rollt ein Donner (20.9.25, Regie: Jan Friedrich), Schrei, so laut du kannst (20.9.25, Regie: Juli Mahid Carly), Schachnovelle (25.9.25, Regie: Alejandro Vallejo), Indien (21.11.25, Regie: Bastian Lomsché), Penthesilea (22.11.25, Regie: Alice Buddeberg) und das Weihnachtsmärchen Robin Hood (26.11.25, Regie: Paulina Neukampf). Weitere Produktionen sind Die Hölle auf Erden (23.1.26, Regie: Julia Prechsl), I miss you Beaver Creek (31.1.26, Regie: Bastian Reiber), Was ihr wollt (28.2.26, Regie: Clara Weyde), Schmutzige Hände (27.3.26, Regie: Carlotta Salamon), Pussyking and the Pirates (22.5.26, Cy Linke) sowie Drei Minuten (23.5.26, Regie: Sebastian Nübling, Text: Kevin Rittberger). Die Spielzeit schließt mit Monopoly – Die Revance (28.5.26, Solo von Calle Fuhr, in Kooperation mit dem Schauspiel Köln und FiscalFuture).

Improvisationen, Lesungen, Diskurse, Showabende und Angebote im Bereich Künstlerische Vermittlung

Ergänzend bietet das Theater Magdeburg Formate wie Improvisationen, Lesungen, Diskurse und Showabende. Die kuratierte Reihe Kosmos (Thea Hoffmann-Axthelm und Clemens Leander) stellt Szenografie und Theaterästhetik in den Mittelpunkt.

Im Bereich Künstlerische Vermittlung werden bestehende Formate wie die Bürger:innenBühne, die Spielklubs und die Theaterwoche unerhört fortgeführt. Neu ist die Kunstprojektwoche Bande 26 unter dem Motto „Was wäre, wenn“, die sich dem Thema „Hoffnung“ widmet. Kinder und Jugendliche übernehmen dabei eine Woche lang das Schauspielhaus und verwandeln ihre Utopien in erlebbare Gegenwartskonzepte.