LADY BESS – das Musical von Michael Kunze und Sylvester Levay am Theater St. Gallen

Lady Bess - Fotocredits: Edyta Dufaj

Von Februar bis Ende April 2022 läuft LADY BESS am Theater St. Gallen.

Nach dem Musical REBECCA zeigt das Theater St.Gallen wieder ein packendes Musical des Erfolgsteams Michael Kunze und Sylvester Levay – ein Musical mit dramatischen Momenten und gefühlvoller, mitreissender Musik.

Lady Bess - Fotocredits: Edyta Dufaj

Lady Bess – Fotocredits: Edyta Dufaj

Die junge Prinzessin Elizabeth „Bess“ Tudor, Tochter des legendären Königs Henry VIII und der berüchtigten Anne Boleyn, wächst als Waise in der Obhut ihrer Gouvernante und ihres humanistischen Erziehers auf, während ihre Halbschwester als „Bloody Mary“ brutal über ihre Untertanen herrscht. Mary setzt alles daran, sich ihrer verhassten kleinen Schwester zu entledigen. Doch Bess gelingt es, durch Integrität und mit Hilfe ihrer Freunde, die Sympathie des englischen Volkes zu gewinnen und schliesslich als Elizabeth I den Thron zu besteigen.

Die Cast

Lady Bess: Katia Bischoff / Anna Langner
Mary Tudor: Wietske van Tongeren
Robin Blake: Anton Zetterholm / Thomas Hohler
Roger Ascham: Tom Zahner
Anne Boleyns Geist: Katja Berg
Katherine Ashley u.a.: Kerstin Ibald
Simon Renard u.a.: Gerd Achilles
Stephen Gardiner: Jogi Kaiser
Philipp von Spanien u .a.: Lukas Mayer
Horatius Swift u.a.: Sander van Wissen
Buggy Ringer u.a.: Markus Fetter
Scrag Totter u.a.: Pascal Cremer
Henry Bedingfield u.a.: André Bauer
Susan Clarencieux u.a.: Gabriela Ryffel
Thomas Parry / Thomas Wyatt u.a.: Patrick A. Stamme
Emily u.a.: Ulrike Figgener
Katharina von Aragon u.a.: Clara Mills-Karzel
Hofdame u.a.: Veronika Hammer, Marina Petkov, Anna Langner
Schwertträger u.a.: Thomas Höfner
Priester / Henry VIII u.a.: Timothy Roller
Kutscher u.a.: Florian Minnerop

Sinfonieorchester St.Gallen

Statisterie des Theaters St.Gallen

Mehr Informationen und Tickets

Die Story

Das Musical erzählt die Geschichte einer heranwachsenden Frau, die im Kampf gegen Verleumdung, Fanatismus und Todesgefahr die Befähigung erwirbt, als Elisabeth I zu Englands grösster Königin zu werden.

Lady Bess, wie sie von ihrer Gouvernante Katherine Ashley genannt wird, ist als Tochter des legendären Königs Heinrich VIII und der berüchtigten Anne Boleyn nicht von Geburt an zur Königin bestimmt. Ihr jüngerer Bruder hat nach dem Tod des Vaters den Thron bestiegen; da er noch minderjährig ist, allerdings unter dem Protektorat eines Vormunds. Ihre ältere Schwester Mary geht Bess in der Thronfolge ebenfalls vor.

Die politischen Machenschaften der Regierung in London durchschaut und verachtet die junge Prinzessin früh. Ihr Erzieher ist der humanistische Gelehrte Roger Ascham. Er hat Bess gelehrt, Toleranz, Gewaltlosigkeit und Gewissensfreiheit als die Grundlage einer menschenwürdigen Gesellschaft anzusehen.

Ihre Schwester Mary hat ein ganz anderes Weltbild. Als fanatische Katholikin sieht sie in jeder Abweichung vom römischen Glauben das Werk des Teufels. Im Kampf gegen die ketzerischen Reformer ist ihrer Ansicht nach jedes Mittel erlaubt. Als sie nach dem unterwartet frühen Tod ihres kleinen Bruders zur Königin von England wird, errichtet sie eine Terrorherrschaft der Intoleranz, der Grausamkeit und des Gewissenszwangs.

Von der Auseinandersetzung mit Mary lenkt Lady Bess ein junger Dichter und Schauspieler ab, den sie durch Zufall kennen lernt. Er heisst Robin Blake und kontert ihre schnippische Teenagerarroganz mit poetischem Charme. Ungewollt und uneingestanden verliebt sie sich in den jungen Mann, auch wenn sie sich mit ihm immer wieder streitet. Mit seiner kleinen Gesangsgruppe bringt er sie, die zu ernsten, grüblerischen Gedanken neigt, oft zum Lachen.

Leider ist er politisch naiv. Ohne böse Absicht macht er sie zur Leitfigur einer Rebellion gegen Königin Mary. Der Aufstand scheitert. Lady Bess wird der Beteiligung verdächtigt und im Tower gefangengesetzt. Die Königin hofft, ihre verhasste Halbschwester überführen und hinrichten lassen zu können.

Im Tower ist Lady Bess in demselben Raum gefangen, in dem ihre Mutter auf ihre Hinrichtung wartete. Nachts erscheint ihr Anne Boleyns Geist und fordert sie auf, sich nicht länger an dem unerreichbaren Vorbild des Vaters zu messen, sondern dem eigenen Fühlen und Denken zu vertrauen. Mit dieser Stärkung ihres Selbstbewusstseins übersteht Bess die Verhöre der folgenden Tage.

Mary, verheiratet mit dem jüngeren spanischen Thronfolger Philipp, hat neun Monate lang geglaubt, schwanger zu sein. In Erwartung der Geburt des Thronfolgers ist der gesamte Hofstaat
versammelt. Gequält von den Wehen, befiehlt Mary die Freilassung von Bess. Dann lassen ihre Krämpfe nach und der Arzt stellt fest, dass die Schwangerschaft eingebildet war.

In dem kleinen Dorf Woodstock trifft Lady Bess ihren Freunde Robin wieder. Gefangenschaft und Todesangst haben sie von dem Wahn befreit, etwas Besseres zu sein als ein gewöhnlicher Mensch. Die beiden träumen von einem Leben zu zweit. Ein Mordanschlag zwingt Bess jäh in die Wirklichkeit zurück.

Nachdem Königin Mary jede Hoffnung auf einen Sohn aufgegeben hat, widmet sie sich ganz der Ausrottung der Ketzerei. Eine grausame Verfolgung aller Protestanten beginnt. Überall in England schreien die Gefolterten und brennen die Scheiterhaufen. Eine der ermordeten Frauen hinterlässt Lady Bess ihr verkohltes Gebetbuch. Dadurch fühlt sich Bess zur Stellungnahme gedrängt. Sie kann nicht länger beiseite stehen.

Ihre Empörung über die Gewalt und ihre Bereitschaft zum Widerstand machen aus ihr eine erwachsene Frau. So tritt sie Marys Mann Philipp gegenüber, der in ihr die zukünftige Königin sieht. Obwohl sie keine einfache politische Gegnerin sein wird, hat er Respekt vor ihr. Auch die politische Klugheit spricht für sie. Er bietet ihr seine Hilfe bei der Sicherung der Krone an. Stolz erklärt Bess, sie sei auf seine Unterstützung nicht angewiesen.

Philipp verlässt Mary. Wenige Monate danach wird sie todkrank. Lady Bess besucht ihre Schwester. Ein letztes Mal prallen ihre unterschiedlichen Auffassungen aufeinander. Zuletzt sind es jedoch die ganz persönlichen Kränkungen, die Mary ihrer verhassten Schwester vorwirft. Bess empfindet trotz allem Mitleid.

Robin Blake weiss längst, dass Bess ein anderer Weg vorgezeichnet ist als der mit ihm. Um ihr und ihm die Trennung leichter zu machen, erklärt er, mit seinen Sängern nach Italien reisen zu wollen. Es wird ein heiterer Abschied.

Eine Abordnung hoher Würdenträger aus London teilt Bess mit, dass Königin Mary gestorben ist. Für Lady Bess beginnt ihre historische Bestimmung, als Königin Elisabeth I das geschundene und verwundete Land zu einen und zu heilen. Die Krönung der jungen Königin in der Westminster Abbey wird zu einem glanzvollen Fest der Hoffnung.

Das Leading Team

Musikalische Leitung: Koen Schoots
Inszenierung: Gil Mehmert
Bühne: Christopher Barreca
Kostüm: Falk Bauer

Video: Austin Switser
Licht: Michael Grundner
Choreografie: Jonathan Huor
Ton: Marko Siegmeier
Dramaturgie: Christina Schmidl

Michael Kunze (Buch)

Michael Kunze begann Ende der 60er-Jahre als Liedertexter und Schallplattenproduzent zu arbeiten. Für sein Schaffen wurde er u.a. mit 79 Gold- und Platinschallplatten, einem Echo Lifetime Award und dem US-amerikanischen Grammy ausgezeichnet. Mit Elisabeth avancierte er zum erfolgreichsten deutschsprachigen Bühnenautor. Auch seine nachfolgenden Werke Tanz der Vampire, Mozart!, Rebecca, Moses und Marie Antoinette wurden zu internationalen Erfolgen. Am Theater St.Gallen erlebte Matterhorn mit der Musik von Albert Hammond 2018 seine Weltpremiere. Als bisher einziger Librettist aus dem deutschen Sprachraum erreichte er den Broadway. Aus seiner Feder stammen auch die deutschen Adaptionen von Musicalerfolgen wie Evita, Cats, Das Phantom der Oper, A chorus line, Disneys Der Glöckner von Notre Dame, Disneys Der König der Löwen, Mamma Mia!, Aida und Wicked. Sein Poporatorium Luther reiste 2017 durch Deutschlands grösste Hallen. Kunze ist Autor mehrerer Bücher, TV-Shows, Theaterstücke, politischer Kabarett-Texte sowie einer Oper. Er ist Mitglied der deutschen Dramatiker Union und der US-amerikanischen Dramatists Guild, Inc.

Sylvester Levay (Musik)

Der gebürtige Ungar Sylvester Levay kam Anfang der 60er Jahre nach Deutschland und arbeitete von 1963 bis 1972 mit verschiedenen Orchestern in ganz Europa. Als Komponist, Dirigent, Pianist und Arrangeur arbeitete er mit Stars wie Udo Jürgens, Gitte Henning, Katja Ebstein und Donna Summer. Zusammen mit Michael Kunze gewann er 1975 mit Fly, Robin, Fly einen Grammy, was den internationalen Durchbruch der beiden bedeutete. Es folgten weitere Hits wie Get up and Boogie oder Lady Bump. Zwischen 1977 und 1980 komponierte und produzierte Sylvester Levay für international bekannte Künstler*innen wie Elton John, Donna Summer und Sister Sledge. Als neue Herausforderung konzentrierte er sich danach auf Filmmusik. Seine klassische Musikausbildung und Erfahrung als Rock- und Popkomponist machten ihn innerhalb weniger Jahre zu Hollywoods gefragtestem Komponisten. Zu seinen Auftraggebern in Hollywood gehörten Weltstars wie George Lucas, Steven Spielberg, Sylvester Stallone, Charlie Sheen oder Michael Douglas. Levay war Mitglied der National Academy of Recording Arts Sciences und der Academy of Television Arts & Sciences sowie Universitätsdozent. Er komponierte regelmässig für deutsche Fernsehproduktionen. Ab den 90er Jahren folgten gemeinsam mit Michael Kunze erfolgreiche Musicals wie Hexen, Hexen, Elisabeth, Mozart!, Rebecca, Marie Antoinette und Lady Bess. 2016 komponierte er für die japanische Produktionsfirma TOHO, die bereits Marie Antoinette sowie Lady Bess in Auftrag gegeben hatte, das Pop-Musical The Crest Of The Royal Family nach der gleichnamigen Manga- Serie.

Koen Schoots (Musikalische Leitung)

Koen Schoots wurde in den Niederlanden geboren, wo er auch seine Ausbildung als Operndirigent erhielt. Seit der ersten Zusammenarbeit mit Frank Wildhorn bei der Europapremiere von Jekyll & Hyde ist er sein europäischer Supervisor und dirigierte die Europapremieren von The Scarlet Pimpernel, Dracula, die Uraufführung von Rudolf in Budapest und Der Graf von Monte Christo am Theater St.Gallen. Von 2004 bis 2010 dirigierte er die Opernfestspiele St.Margarethen. Von 2010 bis 2017 war er Musikdirektor Musical der Vereinigten Bühnen Wien und leitete dort alle Musicalpremieren. Anschliessend übernahm er an der Komischen Oper Berlin die musikalische Leitung der Operette Marinka sowie von Anatevka. In Wien dirigierte er die Uraufführung von Schikaneder von Stephen Schwartz. Am Theater St.Gallen stand er für die Musicalproduktion Artus – Excalibur am Dirigentenpult und besorgte die Orchestrierung für Matterhorn. Mit den Arrangements für Wüstenblume gewann er den Deutschen Musical Theater Preis 2020/2021 in der Kategorie „Bestes musikalisches Arrangement“.

Gil Mehmert (Regie)

begann zunächst ein Musikstudium in Köln und absolvierte anschliessend den Regiestudiengang bei August Everding an der Musikhochschule in München. Seine Inszenierungen, die alle Genres im Musiktheater und alle Variationen von Drama zur Komödie im Schauspiel umspannen, entstanden an zahlreichen renommierten Bühnen u.a. in Berlin, Hamburg, München, Zürich und Wien. Sein Kino- Debut Aus der Tiefe des Raumes nach eigenem Drehbuch erhielt 2005 den Starter-Preis der Stadt München und den Bayerischen Filmpreis für die beste Nachwuchs-Produktion. Zu seinen herausragenden Arbeiten gehören neben zahlreichen Musicals auch aufwendige Open-Air-Produktionen wie die jeweils von ZDF bzw. WDR live übertragene Eröffnungsshow und das Finale der RUHR.2010. Neben dem Musical Das Wunder von Bern für Stage Entertainment verfasste Gil Mehmert zahlreiche weitere Libretti und bearbeitete Roman- und Drehbuchvorlagen für die Bühne. Seit 2003 lehrt Gil Mehmert als Professor im Studiengang Musical an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Am Theater St.Gallen inszenierte er 2019 das in Koproduktion mit dem Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz realisierte Musical Priscilla – Königin der Wüste und 2020 sein eigenes Musical Wüstenblume.

LADY BESS

Musical in zwei Akten

Uraufführung der Neufassung: 19. Februar 2022, Theater St.Gallen

Originalproduktion: Toho Co., Ltd., Tokio Uraufführung: 13. April 2014, Imperial Theatre, Tokio

Buch und Text: Michael Kunze
Musik und Orchestrierung: Sylvester Levay