Valerie Luksch wurde in Wien geboren und absolvierte ihr Studium in Gesang, Tanz und Schauspiel an der Theaterakademie August Everding in München.

Sie nahm als Kind schon Ballettunterricht an der Wiener Staatsoper und begann mit ihrer Klavierausbildung. Als Mitglied des Kinderchors der Volksoper Wien sammelte sie früh Bühnenerfahrung und wirkte dort in vielen Produktionen mit.

Valerie gehörte beim „Bundeswettbewerb Gesang“ in Berlin sowie dem „Heinrich Strecker Gesangswettbewerb“ an der Bühne Baden zu den Finalisten – und gastierte mehrmals als Solistin bei Musical Galas.

Während ihrer Musicalausbildung war sie u.a. in dem Musical „Into the Woods“ als Rotkäppchen im Deutschen Theater München zu sehen. Und es folgten Engagements am Gärtnerplatztheater, sowie dem Theater St. Gallen, wo sie unter anderem in „My Fair Lady“, „Jesus Christ Superstar“ und „On the Town“ mitwirkte. Darüber hinaus stand sie in ANATEVKA als Chava beim Operettensommer in Kufstein (Tirol) und am Stadttheater Baden (Bühne Baden) auf der Bühne.

In den letzten Jahren war Valerie u.a. zu sehen als Maria in WEST SIDE STORY bei den Seefestspielen Mörbisch im Burgenland, als Cinderella in INTO THE WOODS bei den Sommerfestspielen Brunn am Gebirge, als Sissy in SISSY auf Schloss Tabor, als Lucy in DRACULA am Deutschen Theater München und als Nannerl in MOZART bei den Freilichtspielen Tecklenburg.

Am Landestheater Linz war Valerie Luksch in STRIKE UP THE BAND, TOOTSIE und LIGHT IN THE PIAZZA zu sehen und steht in der Europapremiere des Musicals WONDERLAND auf der Bühne in Linz.

Das Interview mit Valerie Luksch wurde im Jänner 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattest du einen anderen Berufswunsch?

Ich würde sagen ja… Als Kind durfte ich in der Volksoper bereits sehr früh das Theaterleben kennenlernen. Auf der Bühne zu stehen war damals schon für mich das Aufregendste und Tollste überhaupt. Von da an war mir dann eigentlich klar, genau das ist mein Traumberuf!

Du hast deine Ausbildung an der Theaterakademie August Everding abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Unheimlich viel! Man hat uns im Studium bestmöglich auf die Musicalwelt da draußen vorbereitet. Wir haben sämtliches Basiswissen mit all seinen Techniken und Theorien gelernt, im Grunde alles was für den Beruf und seiner Ausführung notwendig ist. Auch viel über uns selbst. Ich glaube alles Weitere kann man nur in der Praxis erfahren …

Valerie Luksch - Credits: Gerhard Maly

Valerie Luksch – Credits: Gerhard Maly

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Die größte Herausforderung rollentechnisch war für mich Magnolia in Showboat, da sie in den 2,5 Stunden um ganze 40 Jahre altert, also eine enorme Entwicklung von einer naiven 17 Jährigen bis hin zur reifen Dame durchmacht.

…und nicht zu vergessen die Herausforderung, dass man immer gesund bleiben muss!

Mit der ersten großen Rolle kommt eine riesen Verantwortung auf einen zu, ständig auf sich und seine Stimme aufzupassen, sich nirgends zu erkälten oder anzustecken, immer körperlich zu funktionieren und top fit zu sein … das ist gar nicht so einfach wie man denkt.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Liebe zum Beruf, Fleiß, Durchhaltevermögen und ein Quäntchen Glück.

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Gesang ist auf jeden Fall mein Favorit, wobei natürlich die Kombination aus allen drei Bereichen letztendlich die Faszination am Beruf ausmacht.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Valerie steckt in jeder Rolle?

Ich denke, dass in jeder Rolle sogar sehr viel von mir drin steckt. Ehrlich gesagt glaube ich, dass es nicht zu vermeiden ist, seine eigene Persönlichkeit einzubringen, da man ja in den meisten Fällen schon als bestimmter Typ entsprechend der Rolle gecastet wird. Im Endeffekt ist natürlich jede Rolle anders, wie viel man also letztendlich von sich selbst und seinen Charakterzügen in die Rolle steckt, ist genau die Art von „Spielerei“, die den Beruf reizvoll macht.

Valerie Luksch - Credits: Gärtnerplatztheater

Valerie Luksch – Credits: Gärtnerplatztheater

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Ui da gibt es eine Menge schöne Rollen, die mich reizen würden.

Ein Beispiel ist Christine aus Phantom der Oper.

Konkret kann ich es aber gar nicht sagen, oft lerne ich Rollen auch erst so richtig kennen, wenn ich dafür besetzt werde und merke dann, dass diese definitiv eine Traumrolle war …

In deiner Kindheit und Jugend warst du ja auch als Pianistin sehr erfolgreich und u.a. auch Gewinnerin des Jugendmusikwettbewerbs „Prima la Musica“.

Warum dann doch die Entscheidung für Musical und nicht für die Karriere als Pianistin?

Ich habe sehr intensiv und vor allem gerne Klavier gespielt, das ist richtig … nichts desto trotz war eigentlich immer klar, dass ich keine Pianistin werden will.

Das Singen hat mich einfach mehr begeistert.

Heute hilft mir das Klavierspielen natürlich sehr in meinem Beruf und ist überdies ein großartiges Hobby.

Du sprichst neben Deutsch und Englisch zusätzlich auch Russisch. Hast du deine russischen Sprachkenntnisse schon mal auf der Bühne nutzen können?

Ja tatsächlich, jedoch nur bei Konzerten oder Wettbewerben, wo ich dann gerne russische Chansons eingebaut habe … die übrigens wirklich wunderschön sind!

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Ich glaube, dass wir in einer Zeit leben, in der es nur von Vorteil ist, wenn man sich auf Social Media einlässt. Es ist schlicht und einfach die heutige Kommunikationsform mit der größten Reichweite und zählt bestimmt zu einem der wichtigsten Präsentations- und Marketingkanäle für uns Künstler. Soziale Medien bieten uns Künstlern kostenlose Werbefläche und die Möglichkeit sich zu vernetzen.

Ob und wie intensiv man es dann tatsächlich anwendet bleibt meiner Meinung nach aber jedem selbst überlassen.

Valerie Luksch - Credits: Mark Noormann

Valerie Luksch – Credits: Mark Noormann

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?

Wie schon vorhin erwähnt, denke ich, dass Marketing einen hohen Stellenwert für Künstler hat. Trotzdem sollte es nicht überbewertet werden, da im Endeffekt hoffentlich doch die Leistung zählt und nicht die Aktivität auf sämtlichen Social Media Kanälen, um erfolgreich im Beruf zu sein.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Viel Erfahrung mit Fans habe ich zwar noch nicht, trotzdem glaube ich, dass das Showbusiness ohne sie nicht leben kann … sie sind nun mal unser Publikum!

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

… doch da gab es schon einige, vor allem Broadwaydarsteller haben mich immer besonders inspiriert.

Was ist dein Lebensmotto und warum?

Lass die Dinge zu dir kommen.

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Valerie Luksch auf www.valerieluksch.com und Instagram.

Valerie Luksch - Credits: Mark Noormann

Valerie Luksch – Credits: Mark Noormann

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Amelie Polak wurde in Wiener Neustadt geboren und startete nach ihrer Reifeprüfung eine Musicalausbildung in Wien, die sie 2019 mit der Paritätischen Bühnenreife im Bereich Musical abschloss. 

Bisher spielte sie u.a. in DRACULA, DER KLEINE HORROLADEN, JESUS CHRIST SUPERSTAR, HONK!, LUNA, EIN SOMMERNACHTSTRAUM, AURADON und YELLOW BRICK ROAD.

2013 war sie Staatsmeisterin und Vizestaatmeisterin bei ASDU Sparte „Commercial“.

2023 war Amelie in FACK JU GÖHTE als Laura und Cover Lisi zu sehen und auch 2023/2024 mit FACK JU GÖHTE auf Tour.

Im Sommer 2024 war Amelie als Mary Vetsera in ELISABETH vor der atemberaubenden historischen Kulisse des Schloss Schönbrunn in Wien zu erleben und auf der VBW Tour in Asien unterwegs.

Das Interview mit Amelie Polak wurde im September 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattest du einen anderen Berufswunsch?

Kurz und knapp: Ja! Meine Mutter ist Ärztin und hat seit ich denken kann immer schon sogenannte „Theaterdienste“ gemacht, weil bei jeder Vorstellung ein Arzt für Notfälle anwesend sein muss. Dafür hat sie immer zwei Freikarten bekommen und ich hatte das große Glück, dass ich sie oft begleiten durfte und Stücke sogar mehrmals sehen konnte. Das hat mich sehr geprägt und ich bin ihr wahnsinnig dankbar, dass ich dadurch so früh schon so viele künstlerische Eindrücke sammeln durfte. Als sie mich in mein erstes Musical „Elisabeth“, damals noch im Theater an der Wien, mitgenommen hat, war für mich klar wo die Reise einmal hingehen soll.

Du hast 2019 deine Musicalausbildung in Wien abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Die Ausbildung war wortwörtlich ein „Selbststudium“. Man setzt sich tagtäglich mit sich und seinen Stärken sowie Schwächen auseinander und lernt sich dadurch sehr gut kennen. Meine Familie und enge Freunde wissen von mir, dass ich sehr ehrgeizig und perfektionistisch bin (was seine Vor- und Nachteile hat) und ich dementsprechend wahrscheinlich meine härteste Kritikerin bin.

In dem Zusammenhang auch mal die Geduld aufzubringen und nicht zu verzweifeln, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt, ist auf jeden Fall ein Punkt, den ich aus meiner Ausbildungszeit mitnehmen kann. Auch die paritätischen Prüfungen, die wir vor einer uns unbekannten Kommission absolvieren mussten, haben mich vieles gelehrt. Kritikfähigkeit und Selbsteinschätzung sind da zwei ganz wichtige Themen, sich über seine Stärken und Schwächen bewusst zu werden und vor allem das „Persönlichnehmen“ von Kritik ist sicherlich ein Punkt, an dem ich immer noch arbeite, aber das ist, wie vieles im Leben, ein Prozess und braucht seine Zeit.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der gerade in den letzten Monaten meiner Ausbildung kurz vor dem Abschluss immer wichtiger wurde, war, sich selbst und seinem Bauchgefühl zu vertrauen – wie eine tolle Dozentin zu mir gesagt hat: „Lass es einfach fliegen“ – gemeint war damit das hart erarbeite Repertoire aus Liedern, Monologen und Tänzen auch in gewisser Weise loszulassen, Spaß zu haben und einfach zu tun, was sich richtig anfühlt und seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.

Zu guter Letzt durfte ich meine Ausbildungszeit mit vielen wundervollen Menschen verbringen, die diese Zeit für mich zu etwas ganz Besonderem gemacht haben und die über diesen Zeitraum zu ganz tollen Freunden geworden sind, die ich heute nicht mehr missen möchte.

Amelie Polak - Credits: You & Me fotografie

Amelie Polak – Credits: You & Me fotografie

Was sind für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Ich glaube, wenn man wie ich am Anfang steht, ist es erstmal wichtig einen „Fuß in die Tür zu bekommen“ – und das bedeutet eigentlich: Auditions, Auditions und nochmal Auditions. Das ist ein Schritt, der einerseits irrsinnige Vorfreude und Tatendrang, andererseits aber auch eine gewisse Nervosität und Unsicherheit in mir weckt.

Durch die Ausbildung erhält man eine gewisse Erfahrung an Casting Situationen, aber es war eben doch noch eine Art von „Safe-Zone“, auf die man sich jetzt nicht mehr verlassen kann. Die Menschen, die jetzt über deine berufliche Zukunft entscheiden, kennen dich oft nicht persönlich und wissen dadurch auch nicht, was deine persönliche Bestleistung ist. Da nicht nervös zu werden und trotzdem in jeder Tagesverfassung sein Bestes zu geben, ist keine leichte Aufgabe.

Allgemein sich im Musicalbusiness durchzusetzen und auch mit Ablehnung umzugehen, wird sicherlich eine der größten Herausforderungen, denen ich mich aber gerne stellen möchte – denn am Ende des Tages überwiegt dann doch die Vorfreude auf das was noch kommen kann.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Ich hoffe, diese Frage kann ich in ein paar Jahren besser beantworten, aber ich glaube es braucht eine gute Mischung aus Talent, Selbstvertrauen, Zuversicht, der Bereitschaft offen für Neues zu sein, dem Willen sich immer weiterzuentwickeln und dazuzulernen und einer Portion Glück, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein 🙂

Amelie Polak - Credits: Andrea Peller

Amelie Polak – Credits: Andrea Peller

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Ich hatte während meiner Ausbildung immer schon sehr viel Spaß daran, die sogenannten „Song&Dance“ Nummern für Konzerte und Prüfungen einzustudieren, bei denen man Singen, Schauspielen und Tanzen vereint.

Also am liebsten alle drei in Kombination!

Aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich sagen, dass ich mich im Gesang am wohlsten fühle.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Amelie steckt in jeder Rolle?

In verschiedene Rollen zu schlüpfen ist ein tolles Gefühl, ich denke das kann jeder nachvollziehen, der sich schon einmal als Kind verkleidet und sich mit Geschwistern oder Freunden die tollsten Geschichten ausgedacht und nachgespielt hat.

Und ich denke ein Teil Amelie steckt immer mit drin, da es oft einen Charakterzug der Rolle oder eine erlebte Situation gibt, mit der man sich identifizieren und dadurch einen Teil von sich mit einfließen lassen kann – manchmal bewusst, manchmal eher unterschwellig.

Welche Rollen würden dich in Zukunft besonders interessieren und warum?

Es gibt viele tolle Musicals und Rollen, die ich sehr spannend fände und ich hoffe sehr, dass diese Stücke irgendwann den Weg auf die deutschsprachigen Bühnen finden.

Da wären z.B. Regina George aus Mean Girls, Veronica Saywer aus Heathers, Eurydice aus Hadestown oder auch Zoe Murphy aus Dear Evan Hansen. Aber auch in Stücken, die in Österreich oder Deutschland gespielt wurden oder in näherer Zukunft auf die Bühne gebracht werden, gibt es viele Rollen, die ich unglaublich gerne einmal spielen würde wie beispielsweise Ich aus Rebecca, Elsa aus Die Eiskönigin, Johanna aus Die Päpstin oder auch Ellen aus Miss Saigon. Ich finde Rollen über starke Frauen, die jedoch auf ganz unterschiedliche Weise ihre Stärke und auch den Mut zur Verletzlichkeit zum Ausdruck bringen irrsinnig spannend und würde mich freuen, irgendwann an solchen Rollen arbeiten zu dürfen.

Ich denke aber auch, dass meine Liste in den nächsten Jahren noch um einige Rollen erweitert wird, da man durch Ausschreibungen immer wieder auf neue Rollen stößt, die man bis dahin gar nicht im Kopf hatte.

Du spielst neben Klavier auch Ukulele. Hast du deine Ukulele-Fertigkeiten schon einmal in einer Rolle nutzen können?

Leider hat sich bis jetzt noch keine Gelegenheit dazu ergeben und die Ukulele und ich haben bis jetzt eher im Wohnzimmer zusammen „Couchkonzerte“ für meine Familie gegeben, aber wenn es mal dazu kommen sollte, bin ich auf keinen Fall abgeneigt von der Idee!

Amelie Polak - Credits: Andrea Peller

Amelie Polak – Credits: Andrea Peller

Wie entwickelst du dich als Musicaldarstellerin weiter? Nimmst du Gesangs- Schauspiel- und Tanzunterricht oder besuchst du Workshops?

Für mich ist es total wichtig, auch nach der Ausbildung im Training zu bleiben – daher nehme ich auch weiterhin Tanz- und Gesangsstunden.

Für mich ist das auch im Alltag ein wichtiger Ausgleich und gerade nach meinem Abschluss freue ich mich umso mehr darauf, da es während der Ausbildung eher „daily business“ war und man die Stunden jetzt umso mehr zu schätzen weiß.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Ich denke, dass Social Media heute schon fast zum „Gesamtpaket Musicaldarsteller/in“ dazugehört und es ist eine tolle Option, um sich zu präsentieren und Interessierte Up-to-Date zu halten. Ich finde aber auch, dass man nicht gezwungenermaßen auf allen möglichen Plattformen vertreten sein muss, um als Künstler/in bei den Zuschauern anzukommen – also alles mit Maß und Ziel!

Amelie Polak - Credits: Andrea Peller

Amelie Polak – Credits: Andrea Peller

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig sind Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?

Eine schwierige Frage, vor allem: Was ist die „richtige Vermarktung“ bzw. wo hört die Privatperson auf und wo fängt der Künstler an, wenn es um das Thema „Vermarktung der eigenen Person“ geht? Ich denke, was hier oder generell bei der Verwendung von sozialen Medien der Schlüssel zum Erfolg ist, ist: Authentisch und man selbst zu bleiben und das ist leichter gesagt als getan, denn man macht sich in gewisser Weise „angreifbar“, sobald man sich in irgendeiner Form in die Öffentlichkeit begibt – und dadurch ertappe ich mich selbst immer wieder dabei, wie ich 10 Mal darüber nachdenke, ob ich etwas posten soll, sei das jetzt ein Bild oder eine Gesangsaufnahme.

Ich denke generell, dass diese Ängste und Zweifel, die in mir und sicher auch in anderen jungen Künstlern aufkommen, heutzutage ein großes Thema sind und in dem Sinne auch mehr darüber gesprochen und einander aufgebaut werden sollte. Grundsätzlich finde ich es toll Menschen, die man mit dem, was man unglaublich gerne tut, begeistern und über diverse Plattformen mit ihnen in Kontakt bleiben kann und sie dich auf deinem Weg begleiten, sei das auf der Bühne oder über soziale Medien.

Das kann ein tolles Gefühl sein und ich hoffe ich kann davon zukünftig ein bisschen was in Form von Positivität, viel Musik und guter Laune auf meinen Kanälen zurückgeben.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Da ich ja noch ganz am Anfang stehe, habe ich bis jetzt noch nicht wirklich Erfahrungen mit Fans gemacht, ich denke bis jetzt sind meine „Number 1 Fans“ meine Familie und meine Freunde und es freut mich immer wahnsinnig, wenn sie zu Konzerten oder Vorstellungen kommen, bei denen ich beteiligt bin.

Fans im Allgemeinen finde ich für das Musicalbusiness sehr wichtig, da sie auch einen Teil dazu beitragen, weswegen man diesen Beruf überhaupt ausüben kann, denn was wäre denn ein Theater ohne Publikum, das bei den Geschichten, die Abend für Abend erzählt werden, mitfiebert?

Amelie Polak - Credits: Andrea Peller

Amelie Polak – Credits: Andrea Peller

Du bist ja ein sehr aktiver Mensch. Wie wichtig sind dir Fitness und Ernährung – sowohl als Privatperson, aber auch in deinem Job als Künstlerin?

Natürlich ist es wichtig für den Beruf körperlich fit zu sein und mit Beginn der Ausbildung habe ich auch konsequent begonnen auch auf meine Ernährung zu achten – aber die gesunde Ernährung und der Sport sind längst nicht mehr Dinge, die ich „nur“ wegen des Jobs mache – es fühlt sich einfach toll an zu wissen, dass man seinem Körper mit der gesunder Ernährung und Sport etwas Gutes tut und über die letzten Jahre haben sich diese Dinge schon so in meinen Alltag integriert, dass ich es mir gar nicht mehr ohne sie vorstellen kann.

Hast du einen Lieblingsfilm oder gibt’s mehrere Filme oder Genres, die du besonders magst Und welcher ist dein Lieblingssong?

Ich muss ehrlich sagen ich habe nicht wirklich einen Lieblingsfilm oder Song. Ein Film, der mich schon lange und immer wieder aufs Neue begeistert und berührt ist sicherlich Terminal – also hier eine kleine Empfehlung von mir 🙂 Bei der Musik variiert das je nach Stimmungslage was mich gerade aufbaut oder pusht aber, wenn so ein richtiger Motivationssong im Radio gespielt wird, MUSS ich einfach die Lautstärke hochdrehen, das geht gar nicht anders!

Was ist dein Lebensmotto und warum?

Darüber habe ich lange nachgedacht – ein wirkliches Motto habe ich nicht, aber der kürzliche Verlust eines geliebten Menschen hat mich dazu gebracht vieles anders zu sehen und mich zum Nachdenken angeregt.

Daher habe ich beschlossen mir Folgendes vorzunehmen: ich möchte versuchen, jeden Morgen mit einem positiven Mindset zu beginnen, das Beste aus mir rauszuholen und öfters einfach auch mal dankbar zu sein. Das fasst es ganz gut zusammen 🙂

Wir Musical-Fans sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Amelie Polak auf Facebook und Instagram.

Amelie Polak - Credits: You & Me fotografie

Amelie Polak – Credits: You & Me fotografie

Agentur: die Kulturbrüder

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Wir Musical-Fan haben der Musicaldarstellerin Dawn Bullock ein paar Fragen gestellt.

Dawn Bullock wurde in den Niederlanden geboren und nahm während ihrem MA Studium der englischen Sprache und Kultur an der Reichsuniversität Groningen und ihrer Tätigkeit als Englischlehrerin an einer Fachhochschule auch Gesangs-, Tanz- und Schauspielunterricht.

In ihrer bisherigen Bühnenlaufbahn war sie u.a. als “Rebecca” in TANZ DER VAMPIRE (Ronacher Wien (VBW) und Theater des Westens), SISTER ACT (Landestheater Linz), THE YOUNG MATTHEW PASSION und A LITTLE NIGHT MUSIC zu sehen. Außerdem spielte sie Mrs. Eisenberg in der englischsprachigen Webserie North.

Zusätzlich zu ihrer Tätigkeit als Darstellerin, führt Dawn auch Regie – u.a. THE PICTURE OF DORIAN GRAY, FRANKENSTEIN und THE DEEP BLUE SEA.

Zuletzt stand Dawn als “Rebecca” in TANZ DER VAMPIRE im Stage Palladium Theater Stuttgart auf der Bühne.

Das Interview wurde im Mai 2021 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Schon als Kind war mir klar, dass ich genau wie meine Eltern etwas in der Kunst machen wollte. Meine Eltern hatten eine Tanzschule. Meine Mutter war Balletttänzerin und mein Vater unterrichtete Gesellschaftstanz. Ich war die einzige, die sang. Ich wollte immer in diese Richtung gehen. Eigentlich gab es keinen Zweifel: vor der Kamera oder hinter der Kamera, auf der Bühne oder hinter den Kulissen – ich wollte unbedingt mit Kunst beschäftigt sein.

Du hast ein MA Studium der englischen Sprache und Kultur und zusätzlich auch Gesangs-, Tanz- und Schauspielunterricht genommen. Was nimmst du aus deinen Ausbildungen mit?

Ich bin sowohl Englischlehrer als auch Künstlerin. Ich denke beides ist nicht so weit voneinander entfernt.

Während meines Studiums standen Theater und Literatur im Mittelpunkt und ich lernte die Themen aus Stücken zu extrahieren und Charaktere aus akademischer Sicht zu analysieren. Als Lehrer steht man jeden Tag vor der Klasse und „spielt eine Rolle“, diesmal von sich selber heraus. Ein Lehrer ist ein Entertainer und bringt den Studenten auch etwas bei. Außerdem bin ich als Lehrerin auch Pädagogin und so gehe ich auch mit den Rollen um, die ich spiele: mit Empathie und Liebe.

Das habe ich auch im Theaterunterricht gelernt: ich sollte meine Rollen nicht beurteilen, sondern mit Empathie und Verständnis auf sie zugehen. Schließlich muss ich sie spielen und verstehen, warum sie das tun, was sie tun. Auch wenn es vielleicht ein weniger netter Charakter ist.

Dawn Bullock - Credits: Isabell Schatz

Dawn Bullock – Credits: Isabell Schatz

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Ich musste wirklich viel Unsicherheit überwinden. Ich hatte keine offizielle Ausbildung zur „Musikkünstlerin“ und als ich mit Größen wie z.B. Drew Sarich und Mark Seibert auf einen Schlag auf der Bühne stand, musste ich mich mit der Unsicherheit auseinandersetzen.

Das Kreativteam hat etwas in mir gesehen, aber am Anfang dachte ich immer: „Bin ich wirklich gut genug?“

Ich erhielt jedoch viel Unterstützung von Kollegen und selbst erfahrene DarstellerInnen haben mir gesagt, dass sie dies auch fühlen. Dadurch habe ich viel Kraft gewonnen. Ich hatte sicherlich das Gefühl, mich entwickeln zu können und unterstützt zu sein.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Man muss beide Füße auf dem Boden halten und man selbst bleiben. Es ist wichtig, gut mit Feedback und Kritik umzugehen und bereit zu sein, sich als Künstler und als Person weiterzuentwickeln.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Dawn steckt in jeder Rolle?

Ich versuche in allen Rollen etwas von mir zu finden. Bis jetzt wurde ich auch in Rollen besetzt, die mir als Person gut passen. Ich habe mich immer etwas sanfter an Rebecca in TANZ DER VAMPIRE gewandt. Am interessantesten fand ich den Moment, als sie ihren Mann verlor. Bis dahin war sie hauptsächlich eine lustige Karikatur. Plötzlich sehen wir etwas sehr Menschliches in ihr: rohen Kummer. Leider musste ich in meinem Leben viel verlieren und habe das mitgenommen, um diese Rolle richtig zu erfüllen. Es war mir wichtig, dass Rebecca nicht nur als etwas Lustiges und Absurdes angesehen wurde, sondern als eine Person voll Emotionen, wie Neid, Liebe und Trauer.

TANZ DER VAMPIRE ist ja ein Musical, das viele Menschen zu tiefst fasziniert. Welche Faszination hat dieses Musical aus deiner Sicht oder mögen Menschen einfach Vampire so gerne?

Es scheint mir eine Kombination aus Musik, Kostümen, Make-up, Beleuchtung, Dekor und Geschichte zu sein. Man kann sich in dieser Welt gut „verlieren“. Jim Steinmans Musik ist natürlich einfach wahnsinnig gut und bleibt im Kopf. Darüber hinaus hat das Stück Rollen, die faszinieren. Ich denke nicht nur die Vampire, sondern auch Sarah, Alfred, Professor Abronsius, Chagal usw. Vampire sind zeitlos. Ich mag auch selbst Vampire. Ich liebe Bram Stoker‘s Dracula, habe Buffy, the Vampire Slayer und die Bücher von Anne Rice immer geliebt. Es hat etwas Romantisches gemischt mit Gefahr. Das ist sexy. Das ziehst an.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Auf jeden Fall Becky in Waitress. Ich bin ein großer Fan von Sara Bareilles und das Musical besteht aus so vielen erkennbaren Themen. Becky in Waitress ist wirklich eine riesige Bucket-List-Rolle. Ich würde auch gerne Jenna spielen, aber ich bin körperlich nicht der Typ dafür, haha.

Die Rolle der Frau Wolf in Elisabeth würde ich gerne spielen: Ich finde die Musik und die Geschichte von Elisabeth unglaublich gut.  Und dann noch die Gräfin Larisch in Rudolf: Affaire Mayerling scheint für mich fantastisch. Ich mag mütterliche Rollen, die Emotionen enthalten. Außerdem würde ich wirklich gerne eine schreckliche Bösewichtin spielen, wie Ursula in Arielle, die Meerjungfrau.

Und ganz ehrlich: Als übergroße Frau halte ich es für wichtig, dass die Menschen uns auch als wertvolle und vollständige Frauen sehen, die auch Romantik und Leidenschaft haben können. Warum kann eine dicke Frau nicht eine leidenschaftlichen Beziehung haben? Es gibt kein Musical davon, aber ich würde gerne die Rolle von Helen in Neil LaBute‘s Fat Pig spielen. Darüber hinaus werden Fatphobie und die hohen Schönheitsideale, die Frauen erfüllen müssen, angeprangert.

Dawn Bullock - Credits: Erik Bolding Fotografie

Dawn Bullock – Credits: Erik Bolding Fotografie

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Na eigentlich ja. Heute ist es sicherlich wichtig. Ich habe eine Hassliebe zu Social Media. Ich denke, es nimmt unnötig viel Zeit in Anspruch und wenn ich nichts etwas Besonderes zu sagen habe, dann finde ich es auch schwierig etwas zu posten.

Es bringt aber Kollegen und der Kunstwelt in Verbindung. Als Künstler tritt man ein bisschen in den Hintergrund, wenn man sich nicht so viel mit Social Media beschäftigt und das ist auch nicht gut. Ich finde es jedoch sehr wichtig, man selbst zu bleiben und ich lege ganz ehrlich weniger Wert auf soziale Medien als private Person. Darin muss ich noch eine Balance finden.

Es ist sicherlich auch eine gute Plattform, um über Dinge zu sprechen, die ich für wichtig halte, wie z. B. Körperpositivität und Mindfulness.

Ich unterrichte Englisch an Kommunikationsstudenten, die alles über Personal Branding wissen, deshalb sollte ich mich ein bisschen mehr darauf konzentrieren. Früher war es weniger wichtig, aber jetzt leben wir in einer Gemeinschaft, in der es sicher wichtig ist.

Es werden auch ständig neue soziale Medien entwickelt, wie TikTok. Manchmal fällt es mir schwer, Schritt zu halten.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich?

Das ist eine knifflige Frage. Ich denke, dass es in meiner Arbeit als Künstlerin wichtig ist. Ich finde es aber weniger wichtig als „Dawn“. Ich bin ein extrovertierter Introvertierter und als Person suche ich nicht wirklich Aufmerksamkeit, aber als Künstler möchte ich das schon – immerhin lebe ich davon. Als Künstlerin ist es wichtig, viel im kommerziellen Auge zu sein und sich selbst zu vermarkten. Wie ich gerade angedeutet habe, liegt die Kunst darin, diese beiden Dinge in Einklang zu bringen.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Wenn wir keine Fans hätten, könnte eine Show wie „Tanz der Vampire“ nicht überleben. Fans sind für dieses Geschäft extrem wichtig. Ich habe hauptsächlich sehr angenehme Erfahrungen mit Fans. Die meisten sind sehr nett, respektvoll und rücksichtsvoll. Ich fand es etwas ganz Besonderes, wie engagiert Fans sind. Das war auch der Grund, warum ich es für wichtig hielt, den kleinen Ruhm zu nutzen, den ich hatte, um Dinge wie Körperpositivität aufzudecken. Es spricht so viele Fans an und sie halten es für wichtig, darüber mit mir und einander sprechen zu können. Auf diese Weise können sich Personen wieder verbinden. Ich finde das sehr schön.

Hörst du privat auch gerne Musicals oder gibt´s da andere Musikstile, die dir gefallen?

Ich bin mit Sicherheit ein Musical Fan. So habe ich natürlich angefangen. Ich liebe aber auch Rock und Metal, Jazz, Pop, Blues, Klassik. Ich muss sagen, dass ich beim Spielen einer Show auch gerne eine Weile keine Musik um mich habe. Ich genieße auch die Stille.

Und welcher Song ist dein Lieblingssong?

Ach je. Ich kann keinen auswählen. Ich höre viel Sara Bareilles und ich liebe viele ihrer Songs. Ich würde gerne ein Konzert nur mit Sara Bareilles Songs machen. Gerade liebe ich „A Safe Place To Land“, aber „She Used To Be Mine“ ist noch immer das Lied meines Leben. Ich höre sehr gerne melancholische Musik mit durchdringenden Texten.

Dawn Bullock - Credits: Erik Bolding Fotografie

Dawn Bullock – Credits: Erik Bolding Fotografie

Hast du einen Lieblingsfilm oder gibt´s mehrere Filme oder Genres, die du besonders magst?

Ich bin ein Star Wars und ein Herr der Ringe Nerd. Ich liebe wirklich nur die ursprüngliche Star Wars-Trilogie und ich mochte auch die Hobbit-Filme nicht.

Ich bin ein echter Cinephile und ich liebe viele Genres und schaue gerne etwas tiefer: Geschichte, Musik, Regie, Schauspiel usw. Es ist nicht immer schön mit mir ins Kino zu gehen, weil ich immer Kritik habe, haha. Ich liebe Horror und klassischen Horror, wie The Exorcist und Psycho. Und ich schaue gerne Fernsehserien wie Penny Dreadful und The Haunting of Hill House.

Was ist dein Lebensmotto und warum?

„The measure of love is to love without measure“ (das Maß der Liebe ist, ohne Maß zu lieben).

Vielleicht bin ich zu idealistisch, aber ich glaube nicht, dass Liebe mit einer Liste von Bedingungen existieren kann, die jemand erfüllen muss. Man kann Grenzen haben, aber Liebe ist bedingungslos.

Welche Frage möchtest du dir gerne noch stellen?

Was sind die größten Dinge im Leben, die ich heute gelernt habe?

Der Wir Musical-Fans – Wordrap

  • Hund oder Katze: Beides
  • Urlaub am Berg oder am Meer: Am Berg
  • Facebook oder Instagram: Instagram
  • Tag oder Nacht: Nacht
  • Modetrends oder eigener Style: eigener Style
  • Schwarz oder weiß: Schwarz
  • Fantasyfilm oder Komödie: Fantasy
  • Buch oder Zeitung: Buch
  • Kraftsport oder Ausdauertraining: Kraftsport
  • WhatsApp oder Signal: WhatsApp, was ist Signal?
  • Wirtschaft oder Politik: Wirtschaft
  • Tee oder Kaffee: Kaffee!!!
  • Meine wertvollste Erfahrung in meinem Leben war: Eine Verbindung mit einer sehr wertvollen Person in meinem Leben. Keine andere Erfahrung kann damit mithalten.
  • Mein bestes unnützes Talent: Nach einigem Training kann ich verschiedene Akzente / Dialekte auf Englisch recht gut imitieren.
  • Diese Eigenschaften sind mir bei anderen Menschen wichtig: Empathie.
  • Energie tanke ich durch: Quality Time mit meinen Lieben verbringen
  • Zum Frühstück esse ich gerne: Pochierte Eier & Avocado mit Sriracha auf Toast
  • Meine Lieblingsfächer in der Schule: Musik und Englisch
  • Im Kühlschrank habe ich immer: Milch. Ich liebe Milch.
  • Lernen möchte ich noch: Französisch
  • Wenn ich 10 Mio Euro im Lotto gewinne, würde ich: Ich würde zuerst alle meine Schulden abbezahlen. Dann würde ich das meiste davon meinen Liebsten geben, um ihnen das Leben zu erleichtern. Dann würde ich einen Teil für gute Zwecke spenden. Ich würde auch ein wenig investieren, damit ich etwas für die Zukunft habe. Und den Rest würde ich auf ein Sparkonto legen.
  • Meine 3 Lieblingsmarken sind: Tim Hortons (Kanadische Kaffeegesellschaft), Starbucks, Chanel (No. 5).
  • Dafür lohnt es sich zu kämpfen: Liebe. Ich weiß, es ist ein Cliché, aber für mich sicher wahr.
  • Das größte Abenteuer meines Lebens: Tanz der Vampire in Wien.
  • Das möchte ich noch erreichen: Eine Familie mit meinen Lieben zu sein, die sehr weit weg wohnen und mit denen ich im Moment nicht zusammen sein kann.
  • Erfolg ist für mich: Wenn meine Lieben und ich zufrieden sind.

Wir Musical-Fans sagen „Danke fürs Gespräch“.

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Dawn Bullock - Credits: Isabell Schatz

Dawn Bullock – Credits: Isabell Schatz

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„Wir Musical-Fans“ haben der Musicaldarstellerin Sarah Kornfeld ein paar Fragen gestellt.

Sarah Kornfeld wurde in Draßmarkt im Burgenland (Österreich) geboren und liebte die Musik schon in ihrer Kindheit und Jugend.

Sie tanzte Ballett, spielte Geige und nahm Gesangsunterricht.

2013 schloss Sarah ihr Musicalstudium am Vienna Konservatorium in Wien mit Auszeichnung ab und war schon während ihrer Ausbildung auf der Bühne – u. a. Der Mann von La Mancha, Leben ohne Chris oder Dolce Vita.

Weitere Engagements hatte Sarah u.a. bei den Luisenburger Festspielen in „Cabaret“ und „Cats“, in der Uraufführung von „Monster High Live“, in „Hair“ am Staatstheater Braunschweig, bei der Deutschland-Tour von „Dschungelbuch“, im Märchen-Musical „Das Zauberschloss“, bei der Deutschland-Tour von „Hairspray“ oder bei den Clingenburg Festspielen in „West Side Story“.

2019 stand Sarah in „Bat Out of Hell“ als Raven im Stage Metronom Theater Oberhausen auf der Bühne und war danach u.a. zu sehen als Twin auf der Europatournee von HEIDI, als Alex in FLASHDANCE bei den Gandersheimer Domfestspielen, in CABARET als Kit-Kat-Girl im Theater Hof und als Sally Bowles im kleines theater in Bad Godesberg, als Rena in ZEITELMOOS bei den Rena Luisenburg Festspielen, als Mary Roberts in SISTER ACT bei den Luisenburg Festspielen, als Sandy Cheeks und Cover Spongebob auf der SPONGEBOB-Tournee und als Jean McLaren in BRIGADOON im Theater Hof.

Aktuell steht Sarah Kornfeld in ROCK ME AMADEUS – DAS FALCO MUSICAL im Ensemble und als Cover Isabella im Ronacher in Wien auf der Bühne.

Das Interview wurde im Jänner 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Tatsächlich hatte ich als ich klein war einen ganz anderen Wunsch und zwar wollte ich immer Polizistin werden! Aber dann hat es mich doch in eine ganz andere Richtung verschlagen

Du hast 2013 deine Ausbildung an Vienna Konservatorium abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Ich habe gelernt sehr konditioniert zu trainieren und vor allem wie hart das Business sein kann. Vor allem durften wir auch gleich Bühnenerfahrung sammeln während der Ausbildung, was für alle folgenden Jobs sehr geholfen hat!

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Ich glaube da geht es mir wie so vielen: Ich war bzw. bin immer viel zu nervös bei Auditions für neue Produktionen. Das gehört aber auch einfach dazu, denke ich. Und natürlich ist es oft schwer, wenn man ständig auf Reisen ist und in Zügen sitzt – da vermisst man das Zuhause dann doch oft sehr …

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Ich liebe meinen Job und bereue keine Sekunde, dass ich diesen Weg gegangen bin! Allerdings ist es auch kein einfaches Pflaster und ich glaube man muss auf alle Fälle für den Beruf „brennen“, damit man auf den großen Durststrecken nicht die Energie verliert und aufgibt.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Durchhaltevermögen, Power, regelmäßiges Training sowohl im Gesang, als auch Tanz UND eine große Liebe zur Musik!

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Ich würde sagen, dass ich mich auf alle Fälle am Wohlsten im Gesang fühle.

Einer der Hauptgründe warum ich mich für das Musicalbusiness entschieden habe, ist aber eben weil es alle Sparten vereint! Ich finde es unfassbar spannend all diese Bereiche bedienen zu dürfen und immer wieder neue Herausforderungen zu bekommen, die mich in meiner kreativen Laufbahn weiterbringen.

Eigentlich fühle ich mich in allen drei Bereichen super wohl!

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Sarah steckt in jeder Rolle?

Ach, ein bisschen Sarah steckt in jeder Rolle. Ich glaube auf alle Fälle, dass die jeweiligen Kreativteams die DarstellerInnen auch wegen ihrer Persönlichkeit für diverse Rollen besetzen. Jedes neue Stück bringt ein paar neue Seiten von mir, zusammengewürfelt mit einer neuen Rolle.

Sarah Kornfeld - Credits: Markus Wagner

Sarah Kornfeld – Credits: Markus Wagner

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Ich darf bald in eine meiner absoluten Traumrollen schlüpfen und freue mich schon sehr darauf!

Mit dieser Rolle erfülle ich mir schon einen sehr sehr großen Traum der Rollen, die ich in Zukunft spielen wollte!

Ich hoffe, dass ich euch bald mehr sagen darf 🙂

Wie entwickelst du dich als Musicaldarstellerin weiter? Nimmst du Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht oder besuchst du Workshops?

Ganz besonders wichtig für mich ist, dass ich körperlich fit bin! Ich bin eine konditionierte Läuferin und stehe eigentlich fast täglich auf dem Laufband im Fitnessstudio.

In diesem Beruf darf einem einfach nicht die Puste ausgehen und das weder beim singen, noch beim tanzen.

Zusätzlich nehme ich Gesangsunterricht und schaue, dass ich in meinen Spielpausen so viele Workshops wie möglich mitnehmen kann!

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Wenn ich es mir wünschen könnte, würde ich natürlich auch noch in 10 Jahren auf der Bühne stehen wollen, aber das kann man vorab ja nie wirklich wissen. Wenn aber jetzt eine Fee kommen würde und ich drei Wünsche frei hätte, dann wäre das definitiv einer der drei Wünsche!

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Ich mag Social Media sehr gerne, aber ich denke nicht, dass es zwingend notwendig ist. Ich kenne viele KollegInnen, die zum Beispiel gar kein Social Media nutzen und unglaublich erfolgreich in dem Business arbeiten. Es hat immer seine Vor- und Nachteile, aber natürlich kann man nicht leugnen, dass die Plattformen immer wichtiger werden.

Persönlich mag ich es sehr, da es einfach ein toller Weg ist um mit meinen Fans zu kommunizieren und auch Bescheid zu geben, wo ich zum Beispiel als Nächstes spiele. Es sollte aber nach wie vor die Entscheidung bei den KünstlerInnen liegen und es darf auf gar keinen Fall zu einem MUSS werden!

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?

Jeder Darsteller / Jede Darstellerin wird in meinen Augen mit jeder Produktion vermarktet. Sei es, dass wir eben zum Beispiel Interviews geben.

Die Frage ist immer, wo man hier die Grenze zieht und wie sehr man seine eigene Person vermarkten möchte. Es gibt einen immensen Unterschied zwischen der Vermarktung einer Produktion / einer Rolle und der Vermarktung meiner eigenen Person.

Persönlich würde ich mein Privatleben gerne auch für mich behalten und nicht grenzenlos freigeben bzw. vermarkten. Ein bisschen Privatsphäre bzw. ein kleines Stück Sarah hinter der Bühne, dass nicht jeder kennt, möchte ich einfach für mich behalten.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Meine Fans geben mir so unfassbar viel Kraft und es gibt nichts Schöneres als all ihre Nachrichten zu lesen und so viel Unterstützung zu bekommen. Wie vorhin schon erwähnt, gibt es in diesem Job einfach auch einige Durststrecken in denen man besonders viel Kraft braucht und gerade da helfen Fans einfach ungemein!

Ich habe bis jetzt nur die schönsten Erfahrungen machen dürfen und bin mir sicher, dass es dabei auch bleiben wird, denn ich habe einfach die BESTEN Fans der Welt.

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Da muss ich fast wieder auf die 1. Frage zurückgehen: Mit dem Wunsch Polizistin zu werden, war mein Fokus nicht wirklich auf der Musicalwelt…Aber es gibt sehr viele Kollegen und Kolleginnen, die ich wahnsinnig bewundere und schätze und von denen ich definitiv ein Fan bin!

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Sarah Kornfeld auf Instagram.

Sarah Kornfeld - Credits: Markus Wagner

Sarah Kornfeld – Credits: Markus Wagner

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Wir Musical-Fan haben der Musicaldarstellerin Anneke Brunekreeft ein paar Fragen gestellt.

Anneke Brunekreeft wurde in Basel geboren und erhielt ihre Ausbildung an der Basel Dance Academy und an der Folkwang Universität der Künste.

In ihrer bisherigen Bühnenlaufbahn war sie u.a. in CATS (Ronacher Wien), CATCH ME IF YOU CAN (Staatstheater Nürnberg), SUNSET BOULEVARD (Opernhaus Dortmund, Oper Bonn),  ZWEI HOFFNUNGSLOS VERDORBENE SCHURKEN (Theater Heilbronn), HELLO AGAIN (Theater im Rathaus in Essen), GOETHE! AUF LIEBE UND TOD (Folkwang Universität der Künste), RENT (Scala Theater Basel) und FAME (Theater Basel) zu sehen.

Das Interview wurde im April 2021 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Tatsächlich bin ich als Kind durch alle möglichen Berufswünsche durch. Von der Tierärztin bis zur Astronautin war einiges dabei. Mit 12 Jahren habe ich in Basel Cats gesehen und da war mir klar, ich möchte tanzen! Ich habe mich in die Ballettwelt rein gestürzt bis ich erkannt habe, dass singen und spielen auch ganz schön Spass macht.

Dann habe ich mit 17 Jahren am Theater Basel bei Fame mitgewirkt. All die professionellen Musicaldarsteller-/innen haben mich sehr inspiriert und mir geholfen, mich für die Aufnahmeprüfungen vorzubereiten.

Parallel habe ich mir als Alternative aber auch die Bereiche soziale Arbeit und Physiotherapie angeschaut, die ich nach wie vor sehr interessant finde. Aber dann hat es ja zum Glück mit dem Musical geklappt und jetzt bin ich in dieser verrückten, bunten, aber auch immer wieder sehr herausfordernden Welt. Ich bin dafür sehr dankbar und glücklich.

Du hast deine Ausbildung an der Folkwang Universität der Künste abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Vor allem bin ich unendlich dankbar, dass ich an einer so großartigen Universität meine Ausbildung machen durfte.

Bei uns wurde sehr interdisziplinär gearbeitet. Das ganze erste Jahr haben wir mit den Schauspieler-/innen studiert und es gab immer wieder einige Projekte mit der Jazzabteilung zusammen. Ich habe in diesen Jahren sehr viel gelernt. Neben all dem gesanglichen, spielerischen und tänzerischen Unterricht bei großartigen Dozent-/innen wurde bei uns sehr viel Wert darauf gelegt als Ensemble zu arbeiten und auch zu erkennen, wer man selbst in dieser Bühnenwelt ist und was man für einen Eindruck hinterlässt.

Ich habe gelernt, dass es kein richtig und falsch gibt, wodurch das Lernen unendlich wird. Das Weiterlernen und Sich-inspirieren-lassen sollte niemals vorbei sein.

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Tatsächlich war für mich die Koordination zwischen den verschiedenen Angeboten sehr schwierig.

Ich hatte glücklicherweise nach meiner Ausbildung einige tolle Angebote – alle im Stadttheaterbereich. Da haben sich dann aber immer wieder einzelne Spieltermine überschnitten, sodass ich schlussendlich jeweils nur ein Angebot annehmen konnte. Die Koordination zwischen verschiedenen Jobs, das Reisen, der ständige Ortswechsel und die Unsicherheit, die man vor allem am Anfang noch mit sich trägt, hat mich teilweise sehr angestrengt.

Das wurde mit der Zeit jedoch leichter, und ich wusste immer mehr was ich will, was ich kann und was vernünftig ist.

Anneke Brunekreeft - Credits: Christian Ariel Heredia

Anneke Brunekreeft – Credits: Christian Ariel Heredia

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Anneke steckt in jeder Rolle?

Das ist eine sehr spannende Frage, die ich mir selbst immer wieder stelle. Schlussendlich habe ich meine eigene Art die Emotion zu verstehen und meine eigene Stimme und eigenen Gesichtsausdrücke, die ich natürlich immer in jede Rolle mitnehme. Manchmal denke ich mir, es ist doch ähnlich, wie wenn man als Kind Piratin oder Prinzessin gespielt hat. Dies war ich und mein Körper, aber in eine andere Geschichte katapultiert, die nicht die meine ist.

Ich bin also das Medium, welches eine andere Geschichte verkörpert. Und natürlich steckt dann auch viel Anneke drin. So bleiben die Rollen auch spannend. Jede-/r Darsteller-/in bringt immer wieder etwas Eigenes in eine Rolle hinein.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Ich würde unglaublich gerne mal bei Chicago oder einer anderen Fossee Show mitwirken – es müsste nicht einmal unbedingt eine große Rolle sein. Das Tänzerische zieht mich bei diesen Stücken sehr an. Auch alle älteren Stücke interessieren mich sehr – z.B. „Ein Amerikaner in Paris“ oder „Singing In The Rain“.

Dann gibt es, leider noch nicht so viel im deutschsprachigen Bereich, richtig tolle Ensemblestücke wie „Come From Away“, in denen ohne viel Kostüme oder Requisiten, allein mit den Darsteller-/innen gespielt wird. Das finde ich großartig!

Grundsätzlich bin ich aber total offen und bin einfach so gespannt was noch auf mich zukommen wird. Das macht das ganze Abenteuer aus.

Du bist in CATS in Wien als Swing in den Rollen der Bombalurina, Cassandra, Demeter, Electra, Jenny Fleckenreich und Tantomile im Einsatz. Was macht es so besonders und auch schwierig ein Swing zu sein?

Zu Beginn hatte ich einen riesigen Respekt oder fast sogar schon Angst vor dieser Aufgabe – und jetzt würde ich nicht mehr tauschen wollen. Gerade in einem Longrun ist es so fantastisch in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Von der kleinen, frechen Katze zur steppenden Oma. Dies hält mich total frisch und fordert mich immer wieder aufs Neue heraus.

Vor allem aber der Anfang war natürlich sehr anspruchsvoll. Als Swing macht man sich von der Seite her Notizen bis plötzlich der Tag kommt, an dem man, meist ohne viel dafür geprobt zu haben, auf die Bühne geworfen wird. „Augen zu und durch“ sozusagen. Wobei es schon gut ist, wenn die Augen offen bleiben ;-).

Wenn jede Rolle einmal gespielt wurde, pendelt sich nach und nach eine gewisse Sicherheit ein. Jedoch bedeutet die Arbeit als Swing, dass es immer wieder auch längere Perioden gibt, in der eine Rolle gar nicht gespielt wird. Dann muss man die Rolle auf einem anderen Weg frisch halten. Das macht aber alles sehr viel Spass und Freude.

Und sind dir alle deine CATS-Rollen schon ans Herz gewachsen oder hast du für eine dieser Rollen besondere Sympathien?

Ich mag jede einzelne Rolle auf ihre eigene Art total gerne. Aber natürlich gibt es Rollen, die man viel öfters spielt als Andere.

Und auch Rollen, denen man sich einfach näher fühlt als anderen. Es gibt eine Rolle, die ich genau einmal spielen musste und zwar die Electra, weil ich auf der Bühne einfach nicht so gut als Baby-Kitten durchgehe und eher für die erwachsenen Rollen eingesetzt werde. Diese Rolle hat mir aber so viel Spass gemacht. Außerdem habe ich ziemlich viele Shows als Demeter gespielt. Natürlich fühle ich mich in dieser Rolle sehr zuhause und kann das Spielen dann mehr mit einer Ruhe genießen, da ich nicht mehr aktiv an die verschiedenen Positionen und Schritte denken muss.

Anneke Brunekreeft - Credits: Christian Ariel Heredia

Anneke Brunekreeft – Credits: Christian Ariel Heredia

Du sprichst ja einige Sprachen – Deutsch, Englisch, Holländisch, Französisch und auch Schweizerdeutsch. Hast du alle diese Sprachkenntnisse schon auf der Bühne einsetzen können?

Tatsächlich wurde bis jetzt nur das Schweizerdeutsch schon als kleiner Scherz in „Catch Me If You Can“ eingesetzt. Da bin ich im roten Glitzeranzug als Schweizer Taschenmesser mit Schweizer Akzent eingesetzt worden. Das war sehr amüsant. Ich wünsche mir aber natürlich auch einmal internationaler arbeiten zu können, weil mich die verschiedenen Sprachen und Kulturen sehr faszinieren. Vor allem in Holland würde ich sehr gerne einmal arbeiten und auf holländisch spielen, da dies mein zweites Herkunftsland ist.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Ich habe persönlich nicht so eine Affinität für Social Media. Ich werde vermutlich nie die große Instagram-erin werden und trotzdem ist mir bewusst, wie gut diese Online-Plattformen funktionieren können in der Künstlerwelt. Gerade in diesen Zeiten, in welchen fast kein LIVE-Theater existiert, gibt uns Social Media so viele Möglichkeiten LIVE zu streamen, große Netzwerke zu bilden und schnell und weit Werbung zu machen.

Ich denke Social Media wird ein großer Teil dieser Branche sein und bleiben. Es kann uns international verbinden und man kann mit einem Klick die Person oder das Event finden, welche/-s man gerade sucht.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?

Natürlich sind wir in dieser Branche davon abhängig, gesehen und gehört zu werden. Und je mehr man sich zeigt, desto mehr wird man gesehen. Ich denke, das muss jeder und jede selbst herausfinden, wie viel er/sie sich vermarkten möchte und wie viel da hinein investiert werden soll. Ich persönlich denke, dass eine gewisse Vermarktung, auf welche Art auch immer, schon sehr hilfreich ist. Sodass man immer wieder einmal irgendwo auftaucht und somit präsent bleibt.

Anneke Brunekreeft - Credits: Christian Ariel Heredia

Anneke Brunekreeft – Credits: Christian Ariel Heredia

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Fans sind etwas sehr Schönes und Rührendes. Sie unterstützen uns und bestätigen uns immer wieder von Neuem, was mir persönlich einfach sehr viel Kraft gibt und viel Freude bereitet.

Dass Menschen so eine Begeisterung für etwas haben, da ich tue rührt mich einfach sehr und ich bin sehr sehr dankbar um all diesen positiven Zuspruch.

Hörst du privat auch gerne Musicals oder gibt´s da andere Musikstile, die dir gefallen?

Es gibt schon Phasen – vor allem wenn ich ein Stück neu kennenlerne, welches mich begeistert – in der ich diese Songs hoch und runter höre.

Meistens höre ich mir jedoch tatsächlich andere Musikrichtungen an. Vor allem weil ich viel Musik im Hintergrund höre und bei einem Musical will ich einfach mit voller Aufmerksamkeit zuhören.

Ich könnte jetzt auch nicht sagen welchen Musikstil ich mir besonders viel anhöre, da meine Playlists wild durchmischt sind. Von Ella Fitzgerald bis Billie Eilish ist da alles dabei.

Und welcher Song ist dein Lieblingssong?

Das finde ich so schwierig zu sagen. Es gibt so unfassbar viele tolle Songs. Ich hab eher so jede Woche einen aktuellen Stimmungssong. Im Moment hör ich gerade wieder viel den Song „Haus am See“ von Peter Fox.

Hast du einen Lieblingsfilm oder gibt´s mehrere Filme oder Genres, die du besonders magst?

Bei Filmen gibt es auch wieder so viel Geniales. Einen Film der mir zum Beispiel ganz tief eingefahren ist, war „La Vita e Bella“. Grundsätzlich liebe ich gut gemachte Filme, die etwas aus der Geschichte und den Menschen in einer jeweiligen Epoche erzählt. Ich liebe aber auch gewisse Pixar-Filme wie „Kung-FuPanda“. Manchmal mag ich es auch, mich in die menschliche Psyche reinzufuchsen und da fällt mir z.B. „Butterfly Effect“ ein. Es gibt ja so viele gute Filme.

Was ist dein Lebensmotto und warum?

„Leben und leben lassen.“ – diesen Satz sage ich mir immer wieder.

Wenn wir Menschen uns ständig damit beschäftigen, dass wir nicht einverstanden sind mit dem was unser Nebenan macht, werden wir ja wahnsinnig. Wir werden uns niemals alle einig sein. Ich bin absolut für offenen Austausch und Diskussionen. Das ist extrem wichtig. Ich glaube aber, dass wir uns oft über Kleinigkeiten unseres Nebenan so ärgern können, dass das Wesentliche vergessen wird.

Der Wir Musical-Fans – Wordrap

  • Hund oder Katze: Katze
  • Urlaub am Berg oder am Meer: Beides
  • Facebook oder Instagram: Instagram
  • Tag oder Nacht: Tag
  • Modetrends oder eigener Style: eigener Style
  • Schwarz oder weiß: weiß
  • Fantasyfilm oder Komödie: Fantasyfilm
  • Buch oder Zeitung: Buch
  • Kraftsport oder Ausdauertraining: Kraftsport
  • WhatsApp oder Signal: Signal
  • Wirtschaft oder Politik: Politik
  • Tee oder Kaffee: Kaffee (wobei ich mich gerade versuche etwas umzutrainieren)
  • Diese Persönlichkeit fasziniert mich: der Dalai Lama
  • Mein bestes unnützes Talent: Mit meiner Zunge die Nasenspitze zu berühren
  • Diese Eigenschaften sind mir bei anderen Menschen wichtig: Mitgefühl, Offenheit und Humor
  • Energie tanke ich durch: die Natur, meine Freunde und Familie, Musik hören und Musik machen.
  • Zum Frühstück esse ich gerne: Porridge mit viel Zimt und Honig und verschiedenen Früchten – und ab und zu mal ein Spiegelei, Frischkäse und Avocado auf leckerem Brot
  • Meine Lieblingsfächer in der Schule: Musik und Kunst
  • Im Kühlschrank habe ich immer: Hafermilch und Gemüse
  • Lernen möchte ich noch: Saxophon
  • Wenn ich 10 Mio Euro im Lotto gewinne, würde ich: ein riesiges Projekt in einem Entwicklungsstaat gründen und dort meine Finanzen reinstecken. Und ich würde mir einen kleinen Bus kaufen, diesen umbauen und um die Welt reisen.
  • Meine 3 Lieblingsmarken sind: Weleda, Sonnentor, Rituals
  • Dafür lohnt es sich zu kämpfen: für die Menschen, die man liebt und die Ziele, welche man hat.
  • Das größte Abenteuer meines Lebens: dieser Beruf
  • Das möchte ich noch erreichen: ich möchte ein bestimmtes Projekt unterstützen und meinen Beitrag dazu leisten.
  • Erfolg ist für mich: Zufriedenheit und Stabilität zu erreichen.

Wir Musical-Fans sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Anneke Brunekreeft auf Instagram.

Anneke Brunekreeft - Credits: Christian Ariel Heredia

Anneke Brunekreeft – Credits: Christian Ariel Heredia

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Musicaldarstellerin, Schauspielerin, Tänzerin und Model Alexandra-Yoana Alexandrova hat 2018 das Studium „Musikalisches Unterhaltungstheater / Musical“ an der MUK – Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien abgeschlossen.

Davor machte Alexandra ihr Schauspieldiplom bei der Paritätischen Prüfungskommission der Bühnengewerkschaft Wien und absolvierte einen Bachelor (und fortwährenden Master) in „Theater-, Film- und Medienwissenschaft“ an der Universität Wien.

Alexandra spielte u.a. im Musical „GRIMM“ im Theater der Jugend in Wien, in „Here come the lovers“ im Theater im Zentrum in Wien, in „Jesus Christ Superstar“ auf der Felsenbühne Staatz, in der Operette „Der Vogelhändler“ bei den Schlossfestspielen Langenlois, in ANASTASIA – Das Broadway Musical im Stage Palladium Theater Stuttgart als Cover der Hauptrolle „Anja (Anastasia)“ und als Cross Swing, als Mina in DRACULA (Ulm), in GHOST – DAS MUSICAL im Stage Palladium Stuttgart), in der Titelrolle im Musical DIE SCHNEEKÖNIGIN. Außerdem war Alexandra an der Wiener Staatsoper, am Schauspielhaus Wien, an der Staatsoper Sofia und am Landestheater Schleswig-Holstein zu sehen. Als Solistin des Chors Lyspiger war sie auf Tournee in New York City und ist seit 2018 auch als Vocal-Coach tätig.

Alexandra war in Werbespots zu sehen bzw zu hören (u.a. HSE 24, XXXLutz Deutschland (mit Matthias Schweighöfer), PENNY Markt Österreich) und drehte Musikvideos und Filme (u. a. „Woman in Gold“ (USA), 2014). In der 2. Staffel von „I Can See Your Voice“ auf dem TV-Sender RTL konnte man Alexandra als singende Ballerina erleben. Mit dem Chors „Lyspiger“ war sie als Solistin auf Tournee in New York City.

2020 gewann Alexandra bei den „World Championships Of Performing Arts Virtual“ Gold in Schauspiel, Silber in Gesang und Bronze in Modeln und wäre ohne den Pandemie-bedingten Ausfall in der Rolle der Rosalia in WEST SIDE STORY bei den Seefestspielen Mörbisch im Burgenland zu sehen gewesen. 2021 spielte sie im Theater Ulm die Rolle der Mina in DRACULA und die Ellen (Cover) in MISS SAIGON im Wiener Raimundtheater (VBW – Vereinigte Bühnen Wien). Ab September 2022 war sie Ulla in „THE PRODUCERS“ am Det Ny Teater, Kopenhagen (DK) und hatte 2023 ihr erstes Solo Konzert in Schweden.

Am Landestheater in Linz war sie in SCHOOL OF ROCK als Rosalie Mullins in TOOTSIE als Suzie / Vokal-Trio 1, in DIE KÖNIGINNEN als F1 Maria Stuart und in DAS LICHT AUF DER PIAZZA als Franca Naccarelli zu sehen.

Bei den Thunerseespielen 2024 war Alexandra als Mary Poppins zu erleben und steht im Herbst 2024 in WONDERLAND am Landestheater Linz auf der Bühne.

Beim “Deutschen Musical Theater Preis 2024” wurde Alexandra-Yoana Alexandrova im Theater des Westens in Berlin als “Beste Darstellerin in einer Hauptrolle” ausgezeichnet.

Mehr zu Alexandra-Yoana Alexandrova auf KÜNSTLERFAMILIE.

Das Interview wurde im Juli 2019 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattest du einen anderen Berufswunsch?

Da ich aus einer künstlerischen Familie stamme (Mutter Opernsängerin und Vater Balletttänzer) war ich schon seit der Kindheit immer mit auf der Bühne bzw. mit auf Tourneen und habe dieses Darstellerleben direkt mitbekommen und war ein Teil davon. Ich habe dadurch auch immer gesungen und getanzt, jedoch wollte ich meinen eigenen Weg zunächst nur im Schauspiel finden und vor allem im Film. Daher war die Bühne eine längere Zeit nur ein „Nebenjob“ für mich, indem ich beispielsweise an einem dänischen Schauspielhaus/Theater in Flensburg angestellt war, im Schleswig- Holsteinischen Landestheater gespielt habe oder als Sängerin Konzerte gehabt habe.

Ich habe dann in Wien mit mehreren Agenturen in der Film- und Werbebranche gearbeitet und habe durch mein Studium auch selbst Filme gedreht. Allerdings habe ich gemerkt, dass ich nur komplett erfüllt bin, wenn ich alle drei Sparten leben kann – und damit bin ich dann im Musical gelandet. Ich würde mich jedoch nie nur darauf begrenzen.

Ich arbeite immer noch auch in anderen künstlerischen Bereichen (vor und hinter der Bühne und Kamera) und werde mein Bestes tun auch diese Vielfältigkeit zu bewahren.

Du hast im Jahr 2018 deine Ausbildung zur Musicaldarstellerin in Wien abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Ich muss dazu sagen, dass ich das große Glück hatte mit drei Studiengangsleitern meinen Ausbildungsweg zu gehen (Erhard Pauer, Werner Sobotka und Michael Schnack) und dadurch waren die 4 Jahre unglaublich unterschiedlich! Jeder von ihnen hat etwas Eigenes mitgebracht, wovon man profitieren konnte – natürlich musste man sich als Student immer umstellen und anpassen, was nicht immer leicht war, aber schlussendlich bin ich nur unendlich dankbar, dass alles so gekommen ist.

Um die Frage zu beantworten: ich nehme ALLES mit! Ich bin in der Ausbildungszeit extrem als Persönlichkeit gewachsen, habe meine Talente entfalten können und wurde gut vorbereitet den Weg in die offene Welt gehen zu können. (Es ist jedoch immer alles anders als man es in der geschützten Universität hat, aber man hat die nötigen Attribute bekommen, um sich durchschlagen zu können.)

Alexandra-Yoana Alexandrova - Credits: Christian Schütz

Alexandra-Yoana Alexandrova – Credits: Christian Schütz

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

An sich war für mich am Anfang (vor allem bei Stage Entertainment) das herausforderndste alle Grundregelungen in diesem Theaterbetrieb kennenzulernen, alle Termini und alle Prinzipien, um einen Alltag als angestellte Darstellerin richtig zu erfüllen. Das wird einem nämlich in der Universität nicht beigebracht – man lernt es in der Praxis. Dazu ist es natürlich körperlich sehr fordernd eine En Suite Produktion zu spielen mit 8 Shows in der Woche inkl. Proben tagsüber. Und dazu noch als Cover der Titelrolle und Cross Swing – wo ich ins gesamt 8 Rollen und Tracks absolut beherrschen muss – d. h. auch viel Konzentration und Kopfarbeit wurden da gefordert. Das alles unter einen Hut zu bekommen hat doch viel Zeit und Kraft in Anspruch genommen, bis es dann so wie jetzt, einfach automatisch funktioniert. Man gewöhnt sich an den Druck, aber ich denke in jeder neuen Produktion hat man anfangs den gleichen Stress. Bei mir war es nur zufällig das Glück und damit aber auch die Herausforderung direkt nach dem Abschluss in eine so große Produktion hineinzurutschen und direkt mit den Größten mithalten zu müssen, obwohl noch alles Neuland war (weil man kleinere Produktionen davor, meiner Erfahrung nach, damit nicht vergleichen kann.)

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Es ist immer schwierig jemanden etwas zu raten, was sein ganzen Leben verändern bzw. prägen würde. Es ist ein wundervoller Job, weil er so hervorragend vielfältig ist – jedoch verlangt er dein ganzes Ich. Man muss vollkommen darin aufgehen und es lieben, um überleben zu können, weil er auch wirklich harte Zeiten aufweisen kann. Aber ich bin ja nun wie gesagt noch nicht so lang in der Musicalbranche.

Allerdings finde ich, dass man jede Entscheidung grundsätzlich gut durchdenken sollte. Aber versuchen kann man alles und sollte man auch, bevor man es irgendwann bereut. Wenn man wirklich dafür gemacht ist, wird man jedoch nicht lang nachdenken, sondern es einfach tun, weil man nichts anderes machen möchte! 😉

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Das ist eine schwierige Frage, die sich auch sicherlich jeder Musicaldarsteller mehrmals in seiner Karriere stellt. Ich persönlich glaube, dass viel Arbeit (tägliches Trainieren, singen, an sich arbeiten und zu Auditions gehen), Kraft, Wille, Glaube und selbstverständlich viel Talent die wichtigsten Zutaten sind.

Allerdings verändert sich leider die jetzige Welt in eine Richtung, wo eine enorme Social Media bzw. Web-Präsenz schon einiges an dem Erfolg ausmachen kann, und wenn man schon mehrere Produktionen gespielt hat und dann auch noch online aktiv ist, steigt man sehr hoch in der Erfolgsleiter.

Ich hoffe und glaube jedoch noch immer, dass in Europa die Musicals durch Talent besetzt werden und die Darsteller durch ihr Können berühmt werden und nicht durch solch andere Faktoren.

Jedoch: Erfolg ist immer subjektiv und daher schwer zu definieren.

Als Musicaldarsteller/-innen ist man ja oft unterwegs. Ist das für dich eher ein Vorteil oder würdest du einen fixen Wohnort bevorzugen?

Da ich diese Situation aus meiner Familie wie gesagt kenne, bin ich es gewohnt. Ich bin auch immer wieder gern offen für neue Städte und Länder, weil ich ein sehr neugieriger und wissensbegieriger Mensch bin. Allerdings fände ich es für das Privatleben schon von Vorteil, wenn man zumindest eine Base hat, die man sein Zuhause und Zufluchtsort nennen kann.

Alexandra-Yoana Alexandrova - Credits: Christian Schütz

Alexandra-Yoana Alexandrova – Credits: Christian Schütz

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Alexandra steckt in jeder Rolle?

Das kommt immer darauf an welche Schauspieltechnik oder Methode ich für welche Rolle verwende. Man hat natürlich in jeder Rolle sich selbst darin, da die Rolle eben aus dem eigenen Fleisch und Blut verkörpert wird und die Rolle eben so aussieht wie man aussieht und auch so klingt wie man selbst eben klingt. 😉

Es kommt aber darauf an, was man spielen muss und wie sehr man sich selbst schützen möchte bzw. es emotional an sich ran lassen möchte. Und was ich mit Technik meinte ist, dass man z. B. mit einer „Lee Strasberg“ Methode aus den USA nur mit eigenen Erinnerungen die Rolle baut und damit gibt man sich selbst in die Rolle hinein mit den eigenen Leben – damit wäre viel mehr Alexandra in einer Rolle, als wenn man die Rolle andersrum in sich hinein schlüpfen lässt und nur auf den Text hört und damit die Rolle führen lässt.

Ich liebe alle Methoden, weil jede Rolle unterschiedlich ist. Und genau das finde ich auch an Theater so spannend – man lebt nicht nur sein eigenes Leben, sondern taucht auch in Andere hinein, somit wird es nie langweilig.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Ich würde es lieben einmal eine Jasmin (Aladdin) und eine Esmeralda (Der Glöckner von Notre Dame) zu spielen, da es beide südländische starke Persönlichkeiten sind, die von der Art her beide zu mir passen.

Allerdings ist es auch ein Traum von mir einmal eine Mary Poppins zu spielen, da ich es vom Verhalten und dem gesanglichen Klassischen, sowie auch vom Äußerlichen meiner Meinung nach gut verkörpern könnte.

Doch auch die „bösen“ Frauen wie Elphaba (Wicked) sowie Morgana (Artus Excalibur) haben mich schon immer sehr gereizt. Das starke dunkle Rollen auch ihre Schwächen haben und Gründe haben, so geworden zu sein, ist das spannende dem Publikum nahezubringen.

Andere Wunschrollen wären z. B. : Vivian (Pretty Woman), Eliza (Hamilton), Ellen (Miss Saigon), Sarah (Tanz der Vampire) etc.

Ich muss jedoch sagen, dass ich jede Rolle, die ich für eine Audition vorbereiten musste, einmal spielen möchte, da man sich doch sehr damit beschäftigt und die Seele dieser Rolle kennen- und verstehen lernt. Ich war auch für zwei Hauptrollen in Produktionen 2019 noch auf Hold, von daher man weiß nie was passiert.

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Wie schon gesagt, kann es bei mir alles sein, solang es in der sogenannten Künstlerbranche ist. Ich mache auch gerade mein Photographie und Video Diplom und hoffe, dass ich mich damit auch noch irgendwann mit eigener Agentur selbständig machen kann. An sich hoffe ich jedoch, dass ich in 10 Jahren noch auf der Bühne stehe, jedoch auch in anderen Hinsichten mich geschafft habe weiterzuentwickeln, sodass ich vielleicht auch ein paar Treppen höher spielen kann.

Alexandra-Yoana Alexandrova - Credits: Florian Bach

Alexandra-Yoana Alexandrova – Credits: Florian Bach

Wie entwickelst du dich als Musicaldarsteller/-in weiter? Nimmst du Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht oder besuchst du Workshops?

Ich arbeite auf jeden Fall sehr viel an mir: mit mir selbst, Kollegen und anderen Darstellern oder auch Dozenten.

Ich besuche auch Workshops soweit es zeitlich geht.

Tanztraining ist im Theater geboten, aber Gesangsunterricht ist etwas komplizierter, wenn man seinen Lehrer nicht in der Stadt hat. Aber ich mache meine Übungen und versuche mich und meine Stimme immer weiter selbst kennenzulernen und zu unterrichten, soweit es eben geht, bis man eine Gesangsstunde woanders nehmen kann.

Praxis ist sehr wichtig, jedoch lese ich auch viel darüber in Theorie und versuche diese umzusetzen.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Wie schon oben kurz erwähnt, glaube ich nicht, dass es notwendig ist um ein guter Darsteller auf der Bühne zu sein und damit Fans zu haben! Allerdings ist es nun eben so, dass es gefragt ist, besonders um eine größere internationale Reichweite zu bekommen. Manche bekommen sogar dadurch Jobangebote wie Konzerte oder Commercials, wenn man es richtig nutzt und auch professionellen Content zu Verfügung stellt.

Ich habe auch Social Media Kanäle, jedoch bin ich vielleicht noch nicht so aktiv wie andere Musicaldarsteller, da ich glaube, dass es nur Sinn macht viel von sich Preis zu geben, wenn auch dafür Interesse besteht – sprich, wenn man genug Followers hat. Ich mache es manchmal auch gern, wenn ich auch z.B Anfragen bekomme und manchmal brauch ich auch meine Privatsphäre – es ist ganz unterschiedlich.

Aber an sich gilt für mich: Angebot und Nachfrage. Wenn ich auf einmal mehr Followers bekommen würde, die auch mehr von mir sehen möchten und dadurch ein Stein ins Rollen kommt, mit dessen Umsetzung ich einverstanden bin, wäre ich auch bereit aktiver auf Instagram und Facebook zu sein.

Aber zu versuchen künstlich mehr Follower zu bekommen um evtl. dadurch beliebter in der Branche zu sein, mache ich nicht.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarsteller/-innen?

Ich finde es kommt ganz darauf an, wie man sich vermarktet. Man ist als Darsteller oft ein Produkt, welches zum Beispiel von Agenturen oder Regisseuren an Produktionsfirmen angeboten wird und man muss sich dann bei Castings/Auditions beweisen. Und damit man dorthin kommt, braucht man Kontakte. D. h. Man muss sich vermarkten, bzw. besser gesagt, auf den Markt bringen! Dazu gehört an erster Stelle Kommunikation mit den richtigen Ansprechpartnern.

Eine gute Homepage und Material wie Fotos/Audios/Videos sind meiner Meinung nach verpflichtend, damit man sie versenden kann und sich damit präsentieren kann. Ich finde es also sehr wichtig, allerdings nur um dorthin zu kommen, wo man dann die Möglichkeit bekommt zu zeigen was man kann.

Sich jedoch online anders zu vermarkten als man eigentlich ist, finde ich persönlich nicht richtig und nicht zielführend. Man sollte sich geben wie man ist und sich nicht verstellen, nur um den Idealen der Social Media zu entsprechen und deren Regelungen zu folgen.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

So wie ich erfahren habe, sind Fans sogar sehr wichtig. Sie unterstützen die Darsteller mit positiven Briefen und Nachrichten, mit Geschenken an der Stage Door und füllen tagtäglich die Zuschauerräume, da sie sogar mehrmals eine Show sehen und teilweise von weit weg dafür anreisen. Dafür haben sie meinen Größten Respekt!

Ich habe tatsächlich nur positive Erfahrungen mit Fans und ich denke jeder Darsteller macht dieses Business auch irgendwo um zu gefallen und Fans geben einem genau das – den Applaus als tägliches Brot und auch noch mündlich die Zusage für eine harte Arbeit, die man gerade hinter sich hat. Ich freue mich immer und bin dankbar, wenn Fans teilweise sogar spät Abends im Regen auf mich warten nach einer Anja-Show! Dadurch, dass ich auch noch neu in der Branche bin und so herzlich empfangen werde, ehrt mich das sehr!

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Ich habe nie so wirklich in der Musicalwelt gelebt, bevor ich nicht selbst als Darstellerin ein Teil davon würde. Ich hatte auch noch nicht so viele Musicals gesehen, bevor ich nicht selbst angefangen hatte sie zu spielen. Einfach weil es mir nicht um die Musicals an sich geht, sondern darum sie selbst zu performen 😉

Ich habe jedoch tatsächlich einen Musicaldarsteller sehr gut gefunden (würde mich jedoch nie als typischen Fan bezeichnen) und hätte damals nicht gedacht, dass ich dann später mit ihm zusammen auf der Bühne stehen würde und ihn durch Proben auch persönlich kennen lernen würde. Das war Mark Seibert, den ich als Tod in Elisabeth gesehen hatte…… , das weiß er jedoch glaube ich nicht haha – nun wenn er das lesen sollte, weiß er es 😉

Dazu habe ich auch mit Annemieke van Dam und Pia Douwes gearbeitet, welche ich auch als Darstellerinnen sehe, von denen ich viel lernen kann. Sabrina Weckerlin habe ich nie persönlich kennengelernt, finde sie jedoch eine wundervolle Sängerin und könnte mich sogar ein bisschen als einen Fan von ihr bezeichnen.

An sich habe ich sehr großen Respekt vor jedem in dieser Branche, denn um sich eine lange Jahre große Karriere zu erhalten mit vielen Hauptrollen, braucht man viel Talent, Kraft und harte Arbeit!

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Alexandra-Yoana Alexandrova auf ihrer Website, Instagram, Facebook, YouTube, Spotify und KÜNSTLERFAMILIE.

Alexandra-Yoana Alexandrova - Credits: Jan Frankl

Alexandra-Yoana Alexandrova – Credits: Jan Frankl

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Alexander Auler wurde in Gütersloh geboren und begann schon mit 9 Jahren mit dem Trompete spielen. 2017 war er Finalist beim Bundesgesangswettbewerb und schloss 2019 sein Musicalstudium an der Universität der Künste in Berlin ab.

Schon während seines Studiums war Alex u.a. als Tybalt und Romeo in „Lieber Tod“ und als Stefan Berger in „Welcome to Hell“ an der Neuköllner Oper, als Artie Green in „Sunset Boulevard“ an den Vereinigten Bühnen Bozen und als Chorsänger bei „Disney´s Der Glöckner von Notre Dame“ im Stage Apollo Theater Stuttgart.

Im Herbst 2019 gab Alex als Munkustrap in CATS sein Debüt an den Vereinigten Bühnen Wien.

Das Interview wurde im Oktober 2019 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Ich würde sagen, dass ich relativ spät zum Musical gekommen bin, bei meiner Aufnahmeprüfung war ich 21 Jahre alt.

Nach dem Abitur wusste ich nicht so richtig, was ich machen möchte und dachte, dass ein Studium so richtungsweisend ist, dass ich erstmal eine Ausbildung zum Industriekaufmann abgeschlossen habe. Das war alles gut aber irgendwie habe ich gemerkt, dass das nicht das ist, was ich den Rest meines Lebens machen möchte.

Ich habe aber immer Musik gemacht und war Theater-interessiert, weshalb ich es dann mit der Aufnahmeprüfung in Berlin probiert habe. Glücklicherweise hat es geklappt.

Du hast 2019 dein Musicalstudium an der Universität der Künste in Berlin abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Ich hatte wahnsinnig tolle vier Jahre, von denen ich noch nicht ganz glauben kann, dass sie so schnell vergangen sind.

Bevor ich an die Uni kam, habe ich weder Gesangs-, noch Schauspiel- geschweige Tanzunterricht genommen. Ich hatte also keine wirklichen Kenntnisse in den drei Sparten. Grob gesagt nehme ich aus meinem Studium die Fähigkeiten mit, mich bei Auditions mit meinen Stärken zu präsentieren. Wir nennen das bei uns oft das „eigene Paket schnüren lernen“. Nicht jeder kann alles gleich gut, das ist oft ganz normal. Trotzdem braucht es idealerweise gute Fähigkeiten in allen drei Bereichen.

Aber es gibt natürlich noch so viel mehr, was man aus so einem Studium mitnimmt, was einem erst sukzessive bewusst wird. Manches muss erst noch verarbeitet werden, manches merkt man plötzlich in Proben oder in Auditions. Ich merke zB sehr oft gerade im Tanz, dass ich Momente habe, in denen ich denke: „Ach, das wollte mein Jazzdozent von mir.“ Das sind dann schöne Momente für mich, weil ich merke, dass sich etwas gesetzt hat und mir klar geworden ist.

Wir haben ja auch mehrere Uni-Projekte, in denen wir auch in Bereichen wie Dramaturgie und Stückentwicklung Einblicke bekommen und auch ganz banal lernen, wie ein Theaterbetrieb funktioniert, was dort für Regeln gelten, wie man sich zu verhalten hat, wer für was zuständig ist etc.

Was sind für dich die größten Herausforderungen als junger Musicaldarsteller?

Für mich als junger Musicaldarsteller ist es eine große Herausforderung hier in Wien in meinem ersten Longrun zu lernen, wie ich meine Kräfte einteile.

CATS ist ein physisch und stimmlich so unfassbar anstrengendes Stück, dass ich erstmal lernen muss, meine Kapazitäten einzuteilen und nicht alle Energie zu verfeuern und dann nicht in der Lage zu sein, sieben oder acht Shows in der Woche auf einem hohen Level zu performen.

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Ich bin ein eher verkopfter Mensch, aber ich finde, wenn man den absoluten Wunsch hat Musicaldarsteller/-in zu werden, dann sollte man diesen Wunsch auf jeden Fall verfolgen. Ich finde es nur wichtig zu wissen, dass es sehr viel harte Arbeit bedeutet, dass es bedeutet, immer wieder mit seinen persönlichen Grenzen konfrontiert zu werden und dass ein Studium/eine Ausbildung in diesem Bereich sehr sehr anstrengend ist.

Schon oft habe ich von sehr jungen Schülern/Schülerinnen gehört, die sich unter dem Beruf Musicaldarsteller eher die glitzernde, schillernde Musicalwelt vorstellen.

Diese Seite kann es natürlich haben, das ist aber bei weitem nicht der größte Anteil.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Eigentlich kann ich diese Frage nicht beantworten.

Was mich nachhaltig beeindruckt hat von Darsteller-/innen ist immer eine Authentizität, eine auf dem Boden gebliebene Ausstrahlung, egal welche Erfolg man gefeiert hat, und natürlich ganz banal, ein hohes Maß an Können.

Ich denke aber, dass Erfolg auch immer eine Art Glückssache ist, deshalb habe ich dafür keine definitive Antwort.

Alexander Auler - Credits: privat

Alexander Auler – Credits: privat

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Alex steckt in jeder Rolle?

Das ist ja genau das, was diesen Beruf so schön macht. Das „in verschiedenen Rollen schlüpfen“. Für mich ist das ein wahnsinnig spannender Prozess und immer wieder eine Reise, auf die man sich begibt.

Ich denke, in meinen Rollen steckt ein sehr grosser „Alex-Anteil“. Ich hatte bis jetzt das Glück, Rollen zu spielen, die sehr nah an mir dran liegen. Sei es ein G20 Polizist, der mit der gesamten politischen, gesellschaftlichen Situation unzufrieden und mit seiner Beziehung überfordert ist, oder auch der beste Freund von Joe Gillis in Sunset, der bemerkt, dass sein Freund eine andere Vorstellung von Freundschaft und Loyalität hat als er.

Dennoch freu ich mich auf Rollen, die weiter weg sind von dem, was mich ausmacht. Da auf die Suche zu gehen, das zu füllen und zu erleben, finde ich wahnsinnig spannend.

Du bist seit Herbst 2019 in der Wiener Produktion von CATS im Ronacher als Munkustrap zu sehen. Was ist so faszinierend an CATS und was fasziniert dich an deiner Rolle des Munkustrap besonders?

CATS ist seit Jahrzehnten ein Meisterwerk und kann Besucherzahlen vorweisen wie kaum ein anderes Musical. Ich sehe jeden Abend sowohl Kinder als auch Erwachsene bei uns im Theater, die einen tollen Theaterabend erleben und das gibt mir natürlich enorm viel.

Wie ich schon gesagt habe, sind die Anforderungen im Bereich Schauspiel, Gesang aber vor allem Tanz für die gesamte Cast enorm. Und jeden Abend auf diese Reise zu gehen, sowohl für das Publikum als auch für mich als Mensch und Darsteller ist ein Geschenk und ich entdecke da auch immer wieder neue Aspekte und Gedanken. Unser Set ist riesig, unser Orchester umfasst 27 Menschen, wir haben eine große Cast, die jeden Abend auf der Bühne steht. Das ist einfach eine Energie, die jeden Abend sehr besonders macht.

Am Munkustrap reizt mich besonders, dass er mir sehr ähnlich ist, wie ich finde. Für das Stück ist er erstmal eine interessante Rolle, weil er nicht vorgestellt wird, wie viele der anderen Katzen, er aber trotzdem, in der Abwesenheit von Alt Deuteronimus, der Beschützer und Anführer des Tribes ist. Zusätzlich hat er eine Erzählerrolle und bezieht quasi die Menschen aus dem Publikum in das Geschehen auf der Bühne ein. Persönlich mag ich die Rolle, weil Munkustrap, so wie ich, gerne den Überblick hat und weiss, was gerade passiert. Ausserdem möchte er, dass es allen gut geht, und dass alle in Sicherheit sind. Er hat aber auch eine Entwicklung und muss am Ende doch lernen, dass die Überzeugungen und Ideale, denen er immer gefolgt ist, vielleicht auch nicht nur nach dem Schwarz-Weiss-Prinzip funktionieren, sondern, dass Empathie und Einfühlungsvermögen mehr mit ihm machen, als er gedacht hatte.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Viele!

Generell reizt mich Stephen Sondheim, die Musik ist so komplex und intelligent. Into the woods zB, Sweeney Todd, Company, Sunday in the Park with George. Da sind tolle Rollen für mich dabei. Phantom der Oper – Phantom und Raoul, grandiose Musik und auch ein Meisterwerk wie CATS. Les Misérables – Enjolras/Javert – in diesem Musical mitzuspielen ist mein großer Traum!

Und viele viele mehr!!!

Wie entwickelst du dich als Musicaldarsteller weiter? Nimmst du Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht oder besuchst du Workshops?

Die Weiterentwicklung ist ein wichtiges Thema, ich bin ja nie fertig. Mit zunehmenden Alter oder anderen Stücken, verändern sich ja auch die Anforderungen. Dem möchte ich natürlich gerecht werden und deshalb ist es wichtig, dass ich mir da auch die Zeit nehme, weiter an mir zu arbeiten.

Ich habe in der Uni z.B. jede Gesangsstunde aufgenommen, die ich für mich weiterhin durchgehe, und wenn dann die Zeit es zulässt, sind Schauspiel- und Tanzworkshops natürlich wichtig und wertvoll.

Oft lege ich aber auch Wert auf den Input von Kollegen, wenn man sich austauscht. Ich schätze es deshalb so sehr, dass ich so viele tolle Kollegen in der CATS Cast habe, von denen ich so viel lernen kann und deren Aussagen ich sehr schätze und mir zu Herzen nehme.

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Das ist eine lange Zeit, da kann so viel passieren. Ich kann da keine Voraussagungen machen. Ich hoffe, dass ich in 10 Jahren noch immer den Job ausübe, der mir Spaß macht, dass ich zufrieden und glücklich bin und ein erfüllendes Privatleben habe.

Alexander Auler - Credits: Juliane Blume

Alexander Auler – Credits: Juliane Blume

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Es ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite ist die Vernetzung und die Digitalisierung der Gesellschaft goldwert und wahnsinnig wichtig. Auf der anderen Seite finde ich mehr als erschreckend, wie manche Menschen im Schatten der Anonymität des Internets Hassbotschaften verbreiten und diffamieren und Inhalte vertreten, die ich absolut nicht teilen und verstehen kann.

Für uns als Künstler finde ich die Präsenz im Social Media wichtig, aber nicht zwingend notwendig. Ich mag den Austausch und die Erreichbarkeit. Aber ich finde, das ist ein Thema, was jeder für sich selber entscheiden muss, da manche Inhalte oft auch ziemlich persönlich sind.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarsteller?

Da ich ausgebildeter Industriekaufmann bin, kenne ich mich mit dem Bereich Vermarktung (der Person) gut aus und finde das auch relativ wichtig.

Diese Zeit ist so schnelllebig, gerade auch in unserem Business und es besteht die Gefahr, aus den Köpfen der Leute, sei es Regisseure, Intendanten, Fans etc, zu verschwinden. Ich halte es deshalb für wichtig, da offen in die Kommunikation und den Austausch zu gehen und auch regelmäßig über Spieldaten, Engagements, Infos rund um das Theater zu informieren.

Wie bei allem ist hier aber auch das Mittelmaß gesund. Man kann es da auch übertreiben, gerade im Social Media. Wenn es so weit ist, dass ich täglich mein Mittagessen poste oder auch gar nicht mehr ohne leben kann, läuft irgendetwas schief, meiner Meinung nach.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Ich denke der Großteil der Darsteller übt diesen Beruf aus, weil wir berühren und Menschen erreichen wollen, weil wir etwas von uns erzählen wollen. Ich freue mich über jeden, bei dem ich das schaffe und bin dankbar für jedes nette Gespräch an der Stage door oder im Social Media. Ich finde es auch erstaunlich, wie viel manche Fans auf sich nehmen, sei es der Ticketpreis oder die teilweise sehr lange Anreise, um ein Stück oder manche Darsteller zu sehen. Ich finde es schön, dass wir mit unserer Arbeit Menschen so bewegen können.

Ich habe bisher nur angenehme Erfahrungen gemacht. Gerade zur CATS Premiere mit den vielen Previews, die wir hatten, habe ich viele wohlwollende und nette Nachrichten erhalten und Gespräche gehabt. Und ich bin mir sicher, dass das mit gegenseitigem Respekt in Zukunft auch so weitergehen wird und freue mich auf viele weitere Gespräche.

Bist du auch Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Jetzt wo ich langsam anfange, mehrere Kollegen kennenzulernen, kann ich sagen, dass es so viele phantastische Musicaldarsteller und -darstellerinnen gibt, dass ich mich da gar nicht auf jemand Bestimmtes festlegen mag. Ich freu mich auf den gegenseitigen Austausch und darauf, von allen zu lernen.

WIR MUSICAL-FANS sagen „Danke für das Gespräch“.

Mehr zu Alexander Auler auf Facebook und Instagram.

Alexander Auler - Credits: Christian David Gebert

Alexander Auler – Credits: Christian David Gebert

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Tanja Petrasek wurde in Wien geboren, ist in Niederösterreich aufgewachsen und war schon seit Kindheit mit der Musik verbunden – u.a. Finalistin des Kiddy Contest. Nach dem Abschluss ihres Studiums „Musikalisches Unterhaltungstheater“ an der MUK (Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien) im Jahr 2013 wirkte Tanja in zahlreichen Musicalproduktionen mit – u.a. Die Schöne und das Biest, Das Phantom der Oper, Cinderella, Artus Excalibur, Titanic, Tanz der Vampire oder Jesus Christ Superstar.

Zuletzt war Tanja Petrasek in einer weiblichen Hauptrollen in der Welturaufführung von Ralph Siegels Musical „Zeppelin“ im Festspielhaus Neuschwanstein zu sehen.

Neben ihren Bühnenengagements unterrichtet Tanja auch Gesang und übernimmt die musikalische Gestaltung von Events.

Das Interview wurde im Oktober 2019 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattest du einen anderen Berufswunsch?

Sängerin zu werden war von klein auf mein großer Traum, aber als Kind hätten mich keine zehn Pferde in ein Theater gebracht. Mittlerweile ist es genau umgekehrt! Ich bin sehr froh, dass ich da bin, wo ich gerade bin und habe im Laufe der Jahre gelernt, den Beruf mit all seinen schönen Momenten und Herausforderungen zu lieben und zu LEBEN.

Du hast im Jahr 2013 deine Ausbildung an der MUK (Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien) abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

So vieles. Aber das Wertvollste sind die Einsichten und Erfahrungen, die sich „technisch“ nicht erklären lassen. Man hat meine Kollegen und mich in unserer Individualität bestärkt und uns Mut gemacht, uns selbst in alle Richtungen auszuprobieren und ich traue mich seitdem auch viel mehr, meine Flügel weiter auszubreiten und mehr aus mir herauszugehen. Es ist ein stetiger Lernprozess.

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Distanzen bei En Suite Produktionen im Ausland und die ersten („erfolglosen“) Castings, die einen ganz schnell auf den harten Boden der Realität geholt haben- wo man sich ja gerade noch so in der Sicherheit der Ausbildung gewogen hatte und dachte, dass man jetzt alles umreißen würde, würde man erst mal losgelassen 😉 Und der Steuerausgleich.

Tanja Petrasek - Credits: Rachel Tschepitsch

Tanja Petrasek – Credits: Rachel Tschepitsch

Was würdest du jemandem raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Prinzipiell sollte man natürlich seinem Herzen folgen – erst recht, wenn man auch mit dem nötigen Talent ausgestattet ist. Aber es wird natürlich nicht leichter in dieser Branche, da darf man sich nichts vormachen. Hätte ich eine Tochter/einen Sohn, die/der diesen Weg gehen wollte, würde ich sie/ihn genauso unterstützen, wie es meine Eltern für mich getan haben.

Einem angehenden Darsteller würde ich vielleicht ans Herz legen, nicht alles allzu ernst zu nehmen. Meine Kollegin und Freundin Anja Backus hat mir mal vor einer Vorstellung (vielleicht war´s meine Magda-Premiere?) in der Garderobe einen sehr guten Tipp gegeben (ich hör’s noch, als wär’s gestern gewesen): „Es ist nur eine Show, keine Operation am offenen Herzen.“

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Mut, Zuversicht und mindestens 57 weitere Standbeine.

Als Musicaldarstellerin ist man ja oft unterwegs. Genießt du das oder präferierst du einen fixen Wohnort?

Ganz klar: Fixer Wohnort! Ich bin viel und gerne unterwegs, aber auf Dauer aus Koffern zu leben, tut mir einfach nicht gut. Ich bin familiär sehr stark verwurzelt. Solange ich zwischendurch zuhause immer wieder Kraft und Energie tanken kann, bin ich ausgeglichen und glücklich.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Tanja steckt in jeder Rolle?

Ich habe im Laufe der Jahre gelernt, dass ich mutig sein darf (und auch soll!) und dass es richtig und wichtig ist, auf eigene Erfahrungen für ein Rollenstudium zurückzugreifen. Natürlich muss man sich parallel auch immer fragen: „Gut, so würde ich in dieser Situation agieren und reagieren. Gilt das auch für die Rolle?“ Und eine Figur mit dieser Mischung zum Leben zu erwecken, macht das Ganze sehr spannend.

Du hast in „Tanz der Vampire“ ja sowohl „Magda“ als auch „Rebecca“ dargestellt. Für welche der beiden Rollen hast du mehr Sympathien?

Ich bin immer noch so dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, diese beiden Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, zu verkörpern! Beide Rollen waren herausfordernd, aber bei „Magda“ kommt natürlich hinzu, dass man sich stimmlich mehr austoben kann – deshalb ein klarer Daumen hoch für den Vamp!

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Ich liebe starke Rollen. Elisabeth, Evita, Mrs. Johnstone in „Blutsbrüder“ – für diese 3 würde ich den Vertrag heute noch unterschreiben.

Du hast bei deinen besonderen Fähigkeiten „Bühnenfechten“ angegeben. In welcher Rolle hast du diese Fähigkeit schon gut brauchen können?

Das ist eine super Frage! Jahrelang auf dem Studienplan und tatsächlich erst einmal gebraucht und zwar in „3 Musketiere“, das 2010 auf der Felsenbühne Staatz aufgeführt wurde. Seitdem finden diese Skills nur noch bei der Hausverteidigung Anwendung bei mir.

Dolls & Guy - Credits: Rachel Tschepitsch

Dolls & Guy – Credits: Rachel Tschepitsch

Neben Musicaldarstellerin bist du auch als Hochzeitssängerin und mit dem Trio „dolls & guy“ unterwegs. Was davon machst du am liebsten?

Die Abwechslung macht’s aus! Ich bin froh, dass ich all meine Leidenschaften ausüben darf, alles unter einen Hut bringe und ich mich nicht entscheiden muss. Ich lebe für beide Projekte und manchmal stecke ich all meine Energie und Zeit in meine Tätigkeit als Hochzeitssängerin und dann erfordert „dolls & guy“ wieder meine ganze Aufmerksamkeit. Es ist ein wunderbares, sehr spannendes Wechselbad und beide Projekte sind wichtige Parts meiner Selbstständigkeit, die mich – im positivsten Sinne – auf Trab hält.

Wie entwickelst du dich als Künstlerin weiter? Nimmst du Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht oder besuchst du Workshops?

Es mag lustig klingen, aber ich lerne am meisten über und für mich, wenn ich unterrichte. Um einem Schüler/einer Schülerin Tipps geben zu können, muss man sich selbst genau kennen und beobachten. Und dabei kann ich für mich selbst sehr viel mitnehmen.

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Ich kann mir beide Szenarien gut vorstellen. Singen werde ich immer – ich könnte gar nicht anders, aber ich habe mir vorgenommen, nur solange im Job zu bleiben, bis er mir keine Freuden mehr bereitet oder mich auslaugt. Solange ich aber alles so vermitteln kann, wie ich möchte, bleibe ich der Bühne auf jeden Fall erhalten.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Ich denke, dass die Präsenz auf Social Media Plattformen für Künstler heutzutage unabdingbar ist. Es reicht nicht mehr aus, sich nur über eine Website zu repräsentieren. Ich denke, das ist deshalb so, weil man gerade bei Plattformen wie Facebook und Instagram das Gefühl bekommt, am Leben der Menschen teilhaben zu können. Da werden viel mehr private Bilder, Videos und Geschichten gepostet, als es auf einer herkömmlichen „Homepage“ angebracht wäre. Und das macht’s spannend. Dass das Leben nicht immer so verläuft, wie auf Facebook und Instagram vorgegeben, sei mal dahin gestellt 😉

Tanja Petrasek - Credits: Rachel Tschepitsch

Tanja Petrasek – Credits: Rachel Tschepitsch

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Künstlerin und Person?

Ich formulier’s mal so: Ich erkenne den Zeitgeist und gebe mein Bestes, meine Follower „bei Laune“ zu halten und poste auch immer wieder gerne Schmankerln aus meinem Leben – sowohl privat als auch beruflich. Aber ich denke, da wäre meinerseits noch viel mehr möglich. Ich habe einige Kollegen, die leben dafür. Und ich denke, dass jeder Einzelne für sich entscheiden darf, wieviel er/sie preisgeben und wieviel Zeit er/sie dafür aufbringen möchte und kann. Man darf nicht vergessen: Man erhält sich damit als Künstler ja nicht nur für Freunde und Fans „am Leben“, sondern auch für den einen oder anderen potenziellen Arbeitgeber.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Natürlich sehr wichtig! Zum einen bestätigen sie, dass man schon irgendwas richtig macht und zum anderen spenden sie so viel Energie und Herzlichkeit und bestärken uns Künstler damit. Sie sind Mitgründer des Musicalbusiness und eine Produktion ohne Fans wäre nicht denkbar.

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?
Ja! Und ich bin’s immer noch! Ich hatte auch schon die Ehre, mit ihr gemeinsam zu singen und zu spielen – Caroline Vasicek, eine Darstellerin mit einer unverkennbaren Stimme mit viel Seele, die mich auf der Bühne und menschlich berührt und von der ich mir vieles abschauen und für mich mitnehmen konnte. Also Caro – wenn du das liest – vielen Dank für deine Inspiration und positive Herangehensweise als Mensch und Künstlerin!

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Tanja Petrasek auf Facebook und Instagram.

Tanja Petrasek - Credits: Tanja Petrasek

Tanja Petrasek – Credits: Tanja Petrasek

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Wir Musical-Fans haben der Sopranistin Patricia Nessy ein paar Fragen gestellt.

Patricia Nessy wurde in Trier als Tochter zweier Opernsänger geboren, wuchs in der Nähe von Stuttgart auf und nahm schon während ihrer Schulzeit Tanz- und Gesangsunterricht bei ihrem Vater. Sie begann ihr Studium am Musical-Studio „Theater an der Wien“ unter der Leitung von Prof. Peter Weck und wechselte dann in die Klasse „Operette und Musical“ am Konservatorium der Stadt Wien, die sie 1990 mit Auszeichnung abschloss.

Patricia ist seit vielen Jahren erfolgreich in den bekannten und beliebten Operetten und Musicals zu sehen und begeistert mit einem Repertoire von über 50 Operetten- und Musicalrollen – u.a. als Elisabeth in „Elisabeth“, als Fantine in „Les Miserables“, als Lilli/Kate in „Kiss me Kate“, als Bettlerin in „Sweeney Todd“ oder als Aldonza/Dulzinea in „Der Mann von La Mancha“. 1993 gewann sie den 1. Preis beim Bundeswettbewerb „Gesang in Berlin“ und wurde 1997 für die Rolle der Mabel in „Piraten“ am Berliner Theater des Westens mit dem Kunstpreis Berlin ausgezeichnet.

„Die Vielseitigkeit ihrer Stimme ist etwas Besonderes, aus dem Rahmen Herausstechendes …“, schrieb die „Berliner Morgenpost“ 1993 über Patricia Nessy.

Neben Musicals und Operette ist Patricia auch mit eigenen Soloprogrammen – von Klassik bis Jazz – international unterwegs (von Carnegie Hall in New York bis zur Royal Albert Hall in London), leitete von 2009 bis 2012 den Wiener Operettensommer und ist Gesangslehrerin und Dozentin für Musikdramatische Darstellung. 2009 gab sie ihr Regie-Debüt und inszenierte „Wiener Blut“ beim Wiener Operettensommer im Theresianum. Danach folgten Inszenierung von „Wiener Blut“ für ein China Gastspiel, „Das Land des Lächelns“ beim Wiener Operettensommer und „Polnische Hochzeit“ am Theater an der Rott in Eggenfelden (Bayern).

2019 verkörperte Patricia Nessy die Herzogin Ludovika / Frau Wolf in der konzertanten Aufführung von „Elisabeth“ vor dem Schloss Schönbrunn und stand als Lily im Musical „Anastasia“ auf der Bühne.

Das Interview wurde im November 2019 geführt.

Patricia Nessy - Credits: Jan Potente

Patricia Nessy – Credits: Jan Potente

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Ich wollte immer auf die Bühne.

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Musical- und Operettendarstellerin?

In der ersten Zeit waren die Herausforderungen eigentlich nicht sonderlich groß, ich bin nach meiner Ausbildung ziemlich schnell in das Metier hineingerutscht, eher wie von selbst. Die eigentliche Herausforderung kam eigentlich später, als ich mir schon einen Namen gemacht hatte und nicht in eine Schublade gesteckt werden wollte, sondern mir die Freiheit nahm zwischen Klassik und Musical zu wandeln. Das war Ende der 90er Anfang 2000 eher ungewöhnlich. Heutzutage wird es mittlerweile, gottseidank, als Qualität gesehen wenn man beides kann.

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Man muss tun was einem sein Herz sagt. Das ist wie mit jedem anderen Beruf, man muss für das was man tut brennen. Allerdings ist durch die Globalisierung die Konkurrenz enorm stark geworden. Wo früher 30 für eine Rolle vorsingen waren, gehen heute 300 vorsingen. Deshalb würde ich jedem raten auch noch einen „Brotberuf“ zu erlernen

Du unterrichtest ja auch junge Musicaldarstellerinnen und gibst Masterclasses. Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Viel Talent, Biss, Fleiß, Ausdauer, Zuversicht und den unerschütterlichen Glauben an sich selbst.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Patricia steckt in jeder Rolle?

Es steckt alles von mir in einer Rolle, ich kann mich ja selbst nicht wegschalten. Wenn ich mich einem Charakter annähere, dann kann ich das ja nur mit meinem eigenen Verstand und Denken tun, also bleibt die Sichtweise immer irgendwie meine. In Rollen zu schlüpfen ist immer eine Entdeckungsreise in das eigene Ich, was nicht heißt, dass ich alles genauso machen würde oder sehe wie der Charakter das tut, aber ich habe meine eigenen Empfindungen und Standpunkte so durchleuchtet, analysiert und mit denen des Charakters abgeglichen, dass ich dann genau weiß, welche innere Haltung ich finden muss um den Charakter und sein Handeln glaubhaft darzustellen.

Patricia Nessy - Credits: Alexandra Yoana Alexandrova

Patricia Nessy – Credits: Alexandra Yoana Alexandrova

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Ja. Wenn man freischaffend ist auf jeden Fall! Werbung ist für uns Künstler unerlässlich und die sozialen Medien sind ja heutzutage fast schon das Werbe-Werkzeug Nummer 1. Ich stelle auch fest, dass bei den jungen Kollegen diejenigen eher zum Zug kommen, die viele Follower auf Instagramm haben, das finde ich allerdings eine sehr bedenkliche Entwicklung …

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musical- und Operettendarstellerin, aber auch als Regisseurin und Vocalcoach?

Also wenn man so lange im Geschäft ist wie ich, hat man sich schon einen Namen gemacht, und in der Branche wird man gekannt. Und wenn nicht, dann ist einfach auch die Vita überzeugend, wenn man sich wo bewirbt. Aber es ist natürlich wichtig immer am Ball zu bleiben und sich auf den Lorbeeren nicht auszuruhen. Es ist wichtig immer wieder in Erscheinung zu treten, sei es „in Realität“ als Person bei diversen Anlässen oder eben in den verschiedensten Medien. Networking heißt das Zauberwort und das ist leider auch eine Seite unseres Berufes, das muss man können und mögen …

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Also das ist ein sensibles Thema, das man differenziert betrachten muss. Grundsätzlich sind Fans natürlich etwas Schönes, sie geben einem Unterstützung, Lob und Anerkennung. Aber es muss in einem gewissen Maß bleiben. Wenn ich das Gefühl habe, dass jemand gar kein eigenes Leben hat und mit dem „Fansein“ etwas kompensiert, dann finde ich das bedenklich und es löst in mir ein Unwohlsein aus. Ich habe wirklich die unterschiedlichsten Erfahrungen mit Fans gemacht, vom Stalker über „die dunkle Macht“ die tatsächlich Kriege untereinander ausgefochten haben, wer jetzt der bessere Darsteller/Darstellerin einer Rolle ist, bis hin zu ganz wunderbaren Fanclub-Abenden mit sehr interessierten und gebildeten Menschen, die innerhalb des Klubs auch gemeinsame Reisen zu Musicals unternehmen. Alles dabei. Ich habe Kollegen erlebt, deren Leben völlig leer ist neben dem Theaterspielen und die sich über Fans definieren und ihrerseits eine gewisse Leere in ihrem Leben mit der Liebe der Fans kompensieren. Also wie gesagt, ein sehr sensibles Thema …

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Nein

WIR MUSICAL-FANS sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Patricia Nessy auf Instagram.

Patricia Nessy - Credits: Alexandra Yoana Alexandrova

Patricia Nessy – Credits: Alexandra Yoana Alexandrova

„Wir Musical-Fans“ haben der Musicaldarsteller Ulrike Figgener ein paar Fragen gestellt.

Ulrike Figgener wurde in Marl im Ruhrgebiet geboren und schloss 2013 ihr Musicalstudium in Wien ab. Während ihrer Ausbildung war sie als Iris in WENN ROSENBLÄTTER FALLEN, als Anna in LEBEN OHNE CHRIS, im Ensemble von AIDA und als Madame Aubert in TITANIC auf der Felsenbühne Staatz zu sehen.

Nach der Ausbildung folgten Engagements als Cover Belle in DIE SCHÖNE UND DAS BIEST, als Jennifer Gabriel in DIE HEXEN VON EASTWICK am Theater Bielefeld, als Women 1 in SONGS FOR A NEW WORLD (Wien), SUNSET BOULEVARD (Fürth/EU Tournee) und THE ROCKY HORROR SHOW (Magdeburg). Außerdem war sie u.a. als Betty Schäfer in SUNSET BOULEVARD, als Roxane in CYRANO und als Trix in HOCHZEIT MIT HINDERNISSEN am Theater Bielefeld zu sehen.

Im Frühjahr 2017 kreierte sie die Rolle der Sofie in SOFIES WELT beim Musicalfrühling Gmunden, sowie die Rolle der Prinzessin Jasmin in ALADDIN am Theater Baden. Dort war sie 2018 auch als Anne Dindon in EIN KÄFIG VOLLER NARREN und als Laluna in DER ZAUBERLEHRLING zu sehen.

Anfang 2019 kehrte sie für LAZARUS an das Theater Bielefeld zurück und war im Sommer wieder als Solistin mit Axel Törbers MUSICALNIGHT unterwegs. Die Saison 2019/2020 verbrachte Ulrike als Gesangssolistin im Showensemble auf der MS ARTANIA, segelte einmal um die Welt und kehrte im Herbst 2020 für die Rolle der Maid Marian in ROBIN HOOD wieder an die Bühne Baden zurück – diese Produktion musste coronabedingt aber leider abgesagt werden.

Das Interview wurde im Oktober 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Ich war mit 9 Jahren zum ersten Mal in einem Musical – „Starlight Express“ in Bochum. Seitdem war es um mich geschehen und ich habe mir gedacht, dass ich das auch machen möchte.

Etwas anderes kam für mich eigentlich nicht in Frage.

Du hast deine Musicalausbildung am Vienna Konservatorium mit Auszeichnung abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Zum einen, dass es harte Arbeit ist, sich jeden Tag seinen Schwächen zu stellen und daran zu arbeiten. Zum anderen, dass es das wunderschönste Gefühl ist, jeden Morgen aufzustehen und zu fühlen, dass es genau das Richtige ist, was man machen möchte.

Ich habe gelernt, dass es wichtig ist fokussiert zu sein, bei sich zu bleiben und sein Ziel zu verfolgen.

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Also die Auditions waren und sind immer noch definitiv ein Teil davon.

Sich ständig beweisen zu müssen, sein Bestes zu zeigen, obwohl man vielleicht kaum geschlafen hat, weil man anreisen musste, die Nervosität die einen nicht so locker sein lässt, wie man vielleicht sein möchte. Da ist schon ein ordentlicher Druck dahinter.

Ulrike Figgener - Credits Christian Husar

Ulrike Figgener – Credits Christian Husar

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Also an erster Stelle denke ich, dass man dafür brennen muss, sonst schafft man es glaube ich nicht auf Dauer die negativen Seiten wegzustecken.

Disziplin und Ehrgeiz, um stetig an sich zu arbeiten, Durchhaltevermögen, einen starken Willen, Neugierde und Offenheit für die Arbeit, Kollegen, Stücke, Rollen, die Liebe zur Musik, eine Portion Selbstironie und Talent wäre vielleicht auch nicht schlecht ;-).

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Im Schauspiel und Gesang fühle ich mich am wohlsten, obwohl ich wahnsinnig gerne tanze.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Ulrike steckt in jeder Rolle?

Ich finde es immer spannend neue Rollen zu kreieren und zu gucken, was bewegt diesen Charakter, wo kommt er her, was treibt ihn an.

Ich denke aber in jeder Rolle steckt eine Portion Ulrike.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Rollen mit großer  Entwicklung sind schon sehr spannend. Ob das eine Sally Bowles in Cabaret, eine Fanny in Funny Girl oder auch eine Janet in der Rocky Horror Show ist. Prinzipiell bin ich aber offen für Alles. Es gibt so viele tolle Rollen.

Ulrike Figgener - Credits: Gerhard Maly

Ulrike Figgener – Credits: Gerhard Maly

Wie entwickelst du dich als Musicaldarstellerin weiter? Nimmst du Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht oder besuchst du Workshops?

Alles :-). Für mich ist es immer spannend und wichtig neuen Input zu bekommen

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Uh, mein Lieblingsthema – ich denke es ist eine super Sache um sich mit andern Leuten zu verbinden, sich zu zeigen. Man kann damit viele Menschen erreichen, die man sonst nicht erreichen würde. Es ist aber auch sehr eindimensional und oft nicht authentisch. Leider denke ich, dass es mittlerweile notwendig ist, es zu haben. Wünschte aber es wäre nicht so.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?

Es ist ein sehr wichtiges Thema. Gerade in der heutigen Zeit, wo es so viele gibt, die diesen Beruf ausüben, muss man auf sich aufmerksam machen, um wahrgenommen zu werden.

Leider bin ich sehr schlecht darin. Wenn ich alle paar Monate etwas poste, ist das schon viel für mich. Es ist einfach nicht meine Welt.

Ulrike Figgener - Credits: Gerhard Maly

Ulrike Figgener – Credits: Gerhard Maly

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Fans sind unser Benzin. Wenn niemand kommt, würde es kein Theater geben.

Ich habe bis jetzt nur positive Erfahrungen gemacht.

Es ist schön die gleichen Menschen immer wieder zu sehen, zu sehen wie sie einen begleiten und auch wachsen sehen. Die Unterstützung ist toll.

Hast du einen Lieblingsfilm oder gibt´s mehrere Filme oder Genres, die du besonders magst?

Da gibt es mehrere aber generell mag ich eher dramatische Geschichten, wo es wirklich um etwas geht.

“Die Verurteilten” fällt mir z.B. gerade ein oder “Moonlight”, “Manchester by the Sea”.

Und welcher Song ist dein Lieblingssong?

Da gibt es auch sehr viele aber mein Gute Laune Song ist definitiv : “Im gonna be (500 miles) ” von The Proclaimers.

Wenn ich schlecht drauf bin, dreh ich den Laut auf, tanze wild durch die Wohnung und die Welt sieht gleich besser aus.

Was ist dein Lebensmotto und warum?

Ich denke, dass es wichtig ist auf sein Herz zu hören, sich selbst treu zu bleiben, das Leben auszuschöpfen und alles nicht zu ernst zu nehmen. Es gibt immer eine Lösung!

Wir Musical-Fans sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Ulrike Figgener auf www.ulrikefiggener.com und Instagram.

Ulrike Figgener - Credits Bettina Greslehner

Ulrike Figgener – Credits Bettina Greslehner

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