„Wir Musical-Fans“ haben der Musicaldarstellerin Sarah Kornfeld ein paar Fragen gestellt.

Sarah Kornfeld wurde in Draßmarkt im Burgenland (Österreich) geboren und liebte die Musik schon in ihrer Kindheit und Jugend.

Sie tanzte Ballett, spielte Geige und nahm Gesangsunterricht.

2013 schloss Sarah ihr Musicalstudium am Vienna Konservatorium in Wien mit Auszeichnung ab und war schon während ihrer Ausbildung auf der Bühne – u. a. Der Mann von La Mancha, Leben ohne Chris oder Dolce Vita.

Weitere Engagements hatte Sarah u.a. bei den Luisenburger Festspielen in „Cabaret“ und „Cats“, in der Uraufführung von „Monster High Live“, in „Hair“ am Staatstheater Braunschweig, bei der Deutschland-Tour von „Dschungelbuch“, im Märchen-Musical „Das Zauberschloss“, bei der Deutschland-Tour von „Hairspray“ oder bei den Clingenburg Festspielen in „West Side Story“.

2019 stand Sarah in „Bat Out of Hell“ im Stage Metronom Theater Oberhausen auf der Bühne.

Das Interview wurde im Jänner 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Tatsächlich hatte ich als ich klein war einen ganz anderen Wunsch und zwar wollte ich immer Polizistin werden! Aber dann hat es mich doch in eine ganz andere Richtung verschlagen

Du hast 2013 deine Ausbildung an Vienna Konservatorium abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Ich habe gelernt sehr konditioniert zu trainieren und vor allem wie hart das Business sein kann. Vor allem durften wir auch gleich Bühnenerfahrung sammeln während der Ausbildung, was für alle folgenden Jobs sehr geholfen hat!

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Ich glaube da geht es mir wie so vielen: Ich war bzw. bin immer viel zu nervös bei Auditions für neue Produktionen. Das gehört aber auch einfach dazu, denke ich. Und natürlich ist es oft schwer, wenn man ständig auf Reisen ist und in Zügen sitzt – da vermisst man das Zuhause dann doch oft sehr …

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Ich liebe meinen Job und bereue keine Sekunde, dass ich diesen Weg gegangen bin! Allerdings ist es auch kein einfaches Pflaster und ich glaube man muss auf alle Fälle für den Beruf „brennen“, damit man auf den großen Durststrecken nicht die Energie verliert und aufgibt.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Durchhaltevermögen, Power, regelmäßiges Training sowohl im Gesang, als auch Tanz UND eine große Liebe zur Musik!

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Ich würde sagen, dass ich mich auf alle Fälle am Wohlsten im Gesang fühle.

Einer der Hauptgründe warum ich mich für das Musicalbusiness entschieden habe, ist aber eben weil es alle Sparten vereint! Ich finde es unfassbar spannend all diese Bereiche bedienen zu dürfen und immer wieder neue Herausforderungen zu bekommen, die mich in meiner kreativen Laufbahn weiterbringen.

Eigentlich fühle ich mich in allen drei Bereichen super wohl!

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Sarah steckt in jeder Rolle?

Ach, ein bisschen Sarah steckt in jeder Rolle. Ich glaube auf alle Fälle, dass die jeweiligen Kreativteams die DarstellerInnen auch wegen ihrer Persönlichkeit für diverse Rollen besetzen. Jedes neue Stück bringt ein paar neue Seiten von mir, zusammengewürfelt mit einer neuen Rolle.

Sarah Kornfeld - Credits: Markus Wagner

Sarah Kornfeld – Credits: Markus Wagner

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Ich darf bald in eine meiner absoluten Traumrollen schlüpfen und freue mich schon sehr darauf!

Mit dieser Rolle erfülle ich mir schon einen sehr sehr großen Traum der Rollen, die ich in Zukunft spielen wollte!

Ich hoffe, dass ich euch bald mehr sagen darf 🙂

Wie entwickelst du dich als Musicaldarstellerin weiter? Nimmst du Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht oder besuchst du Workshops?

Ganz besonders wichtig für mich ist, dass ich körperlich fit bin! Ich bin eine konditionierte Läuferin und stehe eigentlich fast täglich auf dem Laufband im Fitnessstudio.

In diesem Beruf darf einem einfach nicht die Puste ausgehen und das weder beim singen, noch beim tanzen.

Zusätzlich nehme ich Gesangsunterricht und schaue, dass ich in meinen Spielpausen so viele Workshops wie möglich mitnehmen kann!

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Wenn ich es mir wünschen könnte, würde ich natürlich auch noch in 10 Jahren auf der Bühne stehen wollen, aber das kann man vorab ja nie wirklich wissen. Wenn aber jetzt eine Fee kommen würde und ich drei Wünsche frei hätte, dann wäre das definitiv einer der drei Wünsche!

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Ich mag Social Media sehr gerne, aber ich denke nicht, dass es zwingend notwendig ist. Ich kenne viele KollegInnen, die zum Beispiel gar kein Social Media nutzen und unglaublich erfolgreich in dem Business arbeiten. Es hat immer seine Vor- und Nachteile, aber natürlich kann man nicht leugnen, dass die Plattformen immer wichtiger werden.

Persönlich mag ich es sehr, da es einfach ein toller Weg ist um mit meinen Fans zu kommunizieren und auch Bescheid zu geben, wo ich zum Beispiel als Nächstes spiele. Es sollte aber nach wie vor die Entscheidung bei den KünstlerInnen liegen und es darf auf gar keinen Fall zu einem MUSS werden!

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?

Jeder Darsteller / Jede Darstellerin wird in meinen Augen mit jeder Produktion vermarktet. Sei es, dass wir eben zum Beispiel Interviews geben.

Die Frage ist immer, wo man hier die Grenze zieht und wie sehr man seine eigene Person vermarkten möchte. Es gibt einen immensen Unterschied zwischen der Vermarktung einer Produktion / einer Rolle und der Vermarktung meiner eigenen Person.

Persönlich würde ich mein Privatleben gerne auch für mich behalten und nicht grenzenlos freigeben bzw. vermarkten. Ein bisschen Privatsphäre bzw. ein kleines Stück Sarah hinter der Bühne, dass nicht jeder kennt, möchte ich einfach für mich behalten.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Meine Fans geben mir so unfassbar viel Kraft und es gibt nichts Schöneres als all ihre Nachrichten zu lesen und so viel Unterstützung zu bekommen. Wie vorhin schon erwähnt, gibt es in diesem Job einfach auch einige Durststrecken in denen man besonders viel Kraft braucht und gerade da helfen Fans einfach ungemein!

Ich habe bis jetzt nur die schönsten Erfahrungen machen dürfen und bin mir sicher, dass es dabei auch bleiben wird, denn ich habe einfach die BESTEN Fans der Welt.

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Da muss ich fast wieder auf die 1. Frage zurückgehen: Mit dem Wunsch Polizistin zu werden, war mein Fokus nicht wirklich auf der Musicalwelt…Aber es gibt sehr viele Kollegen und Kolleginnen, die ich wahnsinnig bewundere und schätze und von denen ich definitiv ein Fan bin!

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Sarah Kornfeld auf Instagram.

Sarah Kornfeld - Credits: Markus Wagner

Sarah Kornfeld – Credits: Markus Wagner

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Wir Musical-Fans haben der jungen Musicaldarstellerin Helena Lenn ein paar Fragen gestellt.

Helena Lenn stammt ursprünglich aus dem Frankfurter Raum. Für ihr Musical Studium zog es Helena nach Wien.

Dort wirkte sie in den deutschsprachigen Erstaufführungen von „First Date“ und „The Trail To Oregon“ mit. Am Vienna’s English Theater stand sie als Rose in „Dogfight“ auf der Bühne, wofür sie den goldenen Papageno Award erhielt und spiele dort auch schon die Tochter Natalie in „Next To Normal“. Beim Verein BROADWAY ENTERTAINMENT war sie in Produktionen wie „Dracula“ (Lucy), „Shrek“ (Drache) und zuletzt als Hedda Hopper in „Chaplin“ zu sehen.

Bei „Big Fish“ war sie als Sandra Tempelton und bei „Green Day’s American Idiot“ als „Heather“ auf der Deutschlandtournee mit dabei dabei.

Im Sommer 2019 stand Helena als Magenta in der „Rocky Horror Show“ und als Teil des Ensembles von „Shakespeare In Love“ bei den Clingenburg Festspielen auf der Bühne. Und bei der Konzert-Tour „Hollywood Melodies“ wirkte Helena als Solistin mit.

Das Interview wurde im September 2019 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Ich hatte mal überlegt eine Ausbildung zum Make-Up Artist zu machen und lieber mehr hinter der Bühne zu arbeiten. Aber etwas mit Theater musste es tatsächlich schon immer sein.

Du machst deine Musicalausbildung am “AMP – International Academy Of Music And Performing Arts Vienna” (ehemals „JAM MUSIC LAB – Private University for Jazz and Popular Music Vienna“). Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Ich nehme auf jeden Fall ganz viele wundervolle Momente und Erinnerungen mit. Ich finde dieses Studium ist ein sehr emotionaler Ritt und auch ein „sich selbst kennen lernen“. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich tolle Lehrer hatte, die mich dabei unterstützt haben. Außerdem trifft man so viele außergewöhnliche Menschen, die ich heute meine Freunde nennen darf.

Helena Lenn - Credits: Matheo_Radeck

Helena Lenn – Credits: Matheo_Radeck

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Ich stehe ja noch ziemlich am Anfang meiner Karriere, weshalb ich natürlich noch nicht so viel Erfahrung habe.

Aber mir ist immer sehr wichtig offen für alles zu sein. Man weiß nie, wo sich eine tolle Chance ergeben könnte. Und natürlich darf man niemals aufgeben!

Aller Anfang ist schwer. Und es wird nicht immer alles so laufen, wie man es sich vorgestellt hat.

Aber wenn man weiterarbeitet und an sein Ziel oder seinen Traum glaubt, wird es sich irgendwann auszahlen. Zumindest glaube ich daran!

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Helena steckt in jeder Rolle?

Neue Persönlichkeiten kennen zu lernen und sich in andere Personen reinzuschlüpfen, liebe ich. Es macht einfach unglaublich Spaß Rollen zu erkunden. Trotzdem denke ich, dass jeder Darsteller seinen persönlichen Touch mitbringt. Gerade das macht ja das Live-Theater so besonders. Es ist nie genau gleich.

Deshalb würde ich sagen, dass ein bisschen Helena in jeder meiner bisherigen Rollen zu erkennen war 😉

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Uh… Ich liebe tatsächlich das Musical „Wicked“. Da würde ich wirklich gerne mal mitwirken. Eine meiner absoluten Traumrollen wäre ‚Jenna’ in „Waitress“!

Du bist aktuell bei „Kangaroo Entertainment“ als Public Relations Managerin & Darstellerin und bei „Broadway Entertainment“ als Make-Up Artist & Darstellerin. Was magst du lieber – die Arbeit vor oder hinter der Bühne? Oder ist der Mix einfach das spannende?

Wie oben erwähnt, hat mich der Beruf des ‚Make-Up-Artist’ schon immer sehr gereizt, weshalb ich sehr glücklich bin, dass ich beim Verein Broadway Entertainment Erfahrung sammeln kann. Auch bei Kangaroo Entertainment durfte ich schon viele Aufgaben übernehmen, die ich normal als Darstellerin nicht hätte.

Der Mix macht definitiv viel Spaß und lässt einen viele Erfahrungen sammeln – und vielleicht auch die Arbeit hinter der Bühne besser verstehen.

Helena Lenn - Credits: Peter Harbauer

Helena Lenn – Credits: Peter Harbauer

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Also, wenn ich es mir aussuchen könnte würde ich gerne weiterhin auf der Bühne stehen.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Ich denke, dass man heutzutage viele Menschen über Social Media erreichen kann. Zwingend notwendig ist es nicht, aber es hilft natürlich sich selbst etwas zu präsentieren und „der Welt zu zeigen“.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?

Gerade als junge Darstellerin ist es schon wichtig sich ein bisschen online zu präsentieren. Allerdings bin ich da wirklich keine Expertin. Ich nutze Instagram z.B. relativ privat, um einen Einblick in mein Leben zu geben. Ich poste sozusagen das, was mir selbst Spaß macht und gefällt.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Ich glaube das gesamte Business lebt von den Fans! Diese tollen Menschen, die zu Shows kommen und uns Darsteller unterstützen. Obwohl ich noch wirklich am Anfang stehe, habe ich schon so unglaublich liebe Worte von mehr oder weniger fremden Menschen gesagt bekommen. Das ist ein wundervolles Gefühl. Das ganze Musical Business ist wohl eine große Familie und die Fans gehören dazu!

Bist du auch Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Absolut! Ich bewundere viele Musical Darsteller. Die Amerikanerin Laura Osnes zum Beispiel. Sie ist eine wirklich tolle Darstellerin.

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Helena Lenn auf Facebook und Instagram.

Das Interview wurde im September 2019 geführt.

Helena Lenn - Credits: Matheo_Radeck

Helena Lenn – Credits: Matheo_Radeck

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Wir Musical-Fans haben der Musicaldarstellerin Judith Caspari ein paar Fragen gestellt.

Judith Caspari wurde in Kassel geboren und schloss die Folkwang Universität der Künste in Essen ab.

Nach ihrem Engagement im Jungen Ensemble des Musiktheaters im Revier Gelsenkirchen, wo sie u.a. in ANATEVKA und der ZAUBERFLÖTE zu sehen war, stand Judith in THE SOUND OF MUSIC und WEST SIDE STORY am Staatstheater Kassel auf der Bühne.

Nach ihrer Titelrolle in der Deutschlandpremiere von ANASTASIA im Stage Palladium Theater in Stuttgart „übersiedelte“ sie anschließend bis März 2020 zu CIRQUE DU SOLEIL PARAMOUR in der Neuen Flora in Hamburg.

Bis August 2022 war Judith als Glinda und Nessarose in WICKED am Stage Theater Neue Flora zu sehen.

Das Interview mit Judith Caspari wurde im Dezember 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Als kleines Kind hatte ich tatsächlich eine Phase, in der ich sagte, ich wolle als Opernsängerin auf einer Bühne stehen. Allerdings damals nur wegen der pompösen Kleider und Kostüme. Singen und Schauspiel hatte ich damals noch nicht für mich entdeckt und dass dieser nicht wirklich ernst gemeinte Wunsch einmal wahr wird, konnte ich zu dieser Zeit nicht ahnen. Ansonsten habe ich neben der Musik zwar viele Interessen und Hobbies, für mich ist aber ganz klar und eindeutig, dass der Beruf der Sängerin und Schauspielerin mein absoluter Traumjob ist und ich mir nichts Anderes vorstellen kann.

Du hast deine Ausbildung an der Folkwang Universität der Künste in Essen abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Ich habe meinen Bachelor- sowie mein Masterstudium im klassischen Gesang an der Folkwang Uni absolvieren dürfen. Unsere Abteilung war sehr übersichtlich, teilweise gab es pro Jahrgang nur 2 SängerInnen und wir hatten meistens Einzelunterricht. Dieses Studium war ein großes Privileg, hat mir jedoch auch sofort gezeigt, wie einsam dieser Beruf oft sein kann.

Natürlich hatten wir immer liebe KommilitonInnen um uns herum, aber am Ende des Tages ging es immer nur um deine persönliche Leistung deiner Stimme und deines eigenen Erfolgs. Zudem war das Lernen der klassischen Belcanto Technik eine anstrengende, aber großartige Reise. Teilweise dauerte die Erarbeitung einer Arie mehrere Monate, da die technische Arbeitsweise so viel detaillierter, als bei dem Musicalrepertoire ist. Das war faszinierend und kräftezehrend zugleich.

Auch das Singen ohne Mikrofon in großen Theatersälen hat mich für meinen späteren Marathon, in den ich so spontan bei Anastasia reingeworfen wurde, sehr gestärkt und ich denke, dass ich sehr viel Gesangstechnik auf den Musicalgesang übertragen kann.

Judith Caspari - Credits - Cina Uicker

Judith Caspari – Credits – Cina Uicker

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Wie schon erwähnt, ist man in dem Beruf als Bühnendarstellerin am Ende des Tages immer auf sich allein gestellt. Da fiel es mir besonders zu Beginn meines Jobs schwer, mir selbst und meinem Talent zu vertrauen und sicher zu sein, dass ich meinen Job gut mache.

Ich bin meistens meine größte Kritikerin und arbeite noch immer intensiv daran, mich selbst zu loben und geduldig mit mir zu sein, besonders in diesen schwierigen Zeiten …

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Grundsätzlich ist es ein sehr besonderer und intensiver Beruf.

Wenn du die Entscheidung triffst, musst du dazu bereit sein, dein komplettes Leben dem Beruf auszurichten und für deinen Traum zu leben. Oft hört sich dieser Beruf glamouröser an als er ist, denn der Job bedeutet extreme Disziplin, Durchhaltevermögen, Selbstbewusstsein und bedingungslose Liebe für die Bühne.

Wenn diese Eigenschaften nicht gegeben sind, wird es sehr schwierig den Sprung auf die Bühne zu schaffen.

Andererseits denke ich, dass dieser Beruf für manche Menschen vorherbestimmt wurde und man sich trotz eventueller Zweifel trauen muss, es einfach wagen. Wenn es nicht klappen sollte, gibt es immer einen anderen Weg.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

So pauschal lässt es sich glaube ich gar nicht sagen. Ein sehr wichtiger Aspekt für mich persönlich ist auf jeden Fall ein gewisses Maß an Authenzität. Ich glaube, dass sich Menschen nach Herzlichkeit und ehrlichen Menschen sehnen und sich somit mit den Figuren auf der Musicalbühne identifizieren und wiederfinden können.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Judith steckt in jeder Rolle?

Beruflich in verschiedene Rollen schlüpfen zu dürfen, sich zu verwandeln und sich psychologisch in die unterschiedlichsten Szenarien einfühlen zu dürfen ist für mich das größte Geschenk und der Grund, warum ich meinen Job so sehr liebe. Ich versuche grundsätzlich immer so viel „Judith“ wie möglich in die Rolle zu bringen, da so die Person auf der Bühne einzigartig und lebendig wird. Besonders während der intensiven Anastasia-Zeit, konnte ich Woche für Woche merken, wie sehr Judith und Anya zusammengeschmolzen sind und einen Charakter ergeben haben.

Im Dezember letzten Jahres durfte ich zumindest ein paar Wochen in die Rolle der Nathalie in „Next to Normal“ schlüpfen. Dieses Musical ist ein sehr emotionales und tragisches Stück über Bipolarität und das Zerbrechen einer Familie. In dieser Arbeit musste ich zum ersten mal in meiner bisherigen Karriere darauf achten, mich von der Rolle, sowie von den dort ausgelebten Emotionen zu distanzieren, da ich gemerkt habe, dass die Rolle zwar sehr nah an einigen meiner privaten Erfahrungen angelehnt ist, es in diesem Fall aber zu schmerzhaft wäre, die Rolle zu nah an sich heran zu lassen. Dies ist oft ein schwieriger und schmaler Grad, den man sich als DarstellerIn jedes Mal aufs Neue erarbeiten muss.

Judith Caspari - Credits - Nils Klinge

Judith Caspari – Credits – Nils Klinge

Du hast ja Operngesang studiert, warst als Papagena in der ZAUBERFLÖTE auf der Bühne und bist jetzt vor allem in Musicals zu sehen. Auf welches Genre möchtest du zukünftig deinen Fokus setzen? Musical, Oper oder doch beides?

Das ist schwer zu sagen. Tendenziell schlägt mein Herz momentan etwas mehr für Musicals.

Das schnelllebige Leben, von Engagement zu Engagement, die aufregende Welt bei „Stage Entertainment“ und die wundervolle Fanbase, die mir Tag für Tag zur Seite steht ist einfach wundervoll und bestärkt mich gerade sehr, in meinem bisherigen Weg. Doch auch zu einer Opernproduktion würde ich nicht nein sagen.

Allerdings würde es mich dabei reizen, eine etwas neuere und modernere Form von Oper zu finden.

Mich hat es oft sehr gestört, dass ich mich so sehr darauf konzentrieren musste, dass meine Stimme unverstärkt gut über das Orchester kommt, dass ich mich nie wirklich frei gefühlt habe.

Eine moderne Oper, eventuell mit Mikrofonierung, in der man verrückte Dinge spielen und singen muss, das würde mich sehr interessieren.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

So genau möchte ich mich mit meinen Wünschen nicht festlegen. Es kommt immer anders als man denkt und Situationen, oder Rollen, die man nicht erwartet und vom Schicksal geschenkt wurden, sind oft viel besser, als konkrete Vorstellungen. Ich lasse mich überraschen, bin für Alles offen und hoffe, dass ich noch lange auf der Bühne stehen darf. Trotzdem wünsche ich mir jedoch interessante und starke Frauenrollen.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Meiner Ansicht nach ist Social Media ein Fluch und Segen zugleich. Mir macht es sehr viel Spaß meinen Fans und UnterstützerInnen durch Instagram sehr nah zu sein und sie mit Songs, Stories und Bildern zu versorgen. Das ist etwas ganz Tolles, was mir besonders in der Zeit der Pandemie sehr hilft und das Gefühl gibt, dass wir noch alle miteinander verbunden sind und unsere Liebe für das Theater und die Musik miteinander teilen können.

Andererseits ist es oft auch ein sehr oberflächliches Medium. Der Kampf um mehr Follower, das schönste Bild, den skurrilsten Filter … das finde ich albern und übt auf uns alle gegenseitig Druck aus, immer schöner, fleißiger und toller als die andere Person zu sein. Davon versuche ich mich zwar zu distanzieren, aber das klappt natürlich nicht immer.

Judith Caspari - Credits - Julian Freyberg

Judith Caspari – Credits – Julian Freyberg

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?

Die „Vermarktung“ meiner Person ist extrem wichtig. Vor ca. 2 Jahren hätte ich es albern gefunden, mit einer Fotografin einen „Fine Art Photography“ Kalender mit meinem Gesicht darauf rauszubringen. Heute feiere ich die Idee, die Menschen freuen sich und wir konnten mehrere hundert Euro Spenden für ein Kinderhospiz sammeln. Ich bin mittlerweile sehr stolz auf mich und meine Karriere. Und das möchte ich auch in die Welt tragen, dass wir alle stolz auf uns sein können und uns nicht verstecken sollten.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Bis jetzt habe ich so viele wundervolle Geschichten und Momente mit Musicalfans erleben dürfen. Am schönsten ist es für mich, wenn ich mitbekomme, dass ich durch meinen Gesang oder meine Darstellung Menschen berühren konnte und sie glücklich machen konnte. Das ist ein wundervolles Geschenk, wofür ich so unfassbar dankbar bin.

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Ehrlich gesagt, habe ich die Welt des Musicals erst so richtig ab meiner Zeit bei Anastasia kennen gelernt. Ich habe zwar einige Musicals in Stadttheatern, oder am Westend und Broadway gesehen, aber war noch kein wirklicher Fan. Das kam alles erst in den letzten Jahren dazu.

Du machst ja regelmäßig Yoga. Ist dies deine primäre „Entspannungsquelle“ oder gibt ́s auch andere Beschäftigungen und Hobbies, die dir für deine Gesundheit und Entspannung wichtig sind?

Seit einigen Monaten gehe ich jeden Abend ein paar Kilometer joggen. Ich liebe es, durch die dunkle, leere Stadt zu laufen, dabei gute Musik zu hören und fühle mich seitdem viel fitter und vitaler.

Da wir momentan so viel zu Hause bleiben müssen, versuche ich das zudem sehr mit langen Spaziergängen auszugleichen, denn schon nach ein paar Minuten an der frischen Luft sieht die Welt doch gleich immer ein bisschen besser aus 🙂

Hörst du privat auch gerne Musicals oder gibt ́s da andere Musikstile, die dir gefallen?

Ich höre wirklich viele verschiedene Musikstile, von Musical über Klassik, bis hin zu elektronischer Musik. Da kommt es für mich nicht wirklich auf einen bestimmten Stil an, sonders eher auf das Gefühl, was der Song übermittelt.

Und welcher Song ist dein Lieblingssong?

Aktuell liebe ich den Song „I`ll be seeing you“ von Billy Holiday. Der Song ist so nostalgisch und schön. Ich liebe es den Song zu hören, während ich mit meinem Fahrrad durch das wunderschöne Hamburg fahre und die ersten Frühlings- Sonnenstrahlen durch die Bäume scheinen.

Hast du einen Lieblingsfilm oder gibt ́s mehrere Filme oder Genres, die du besonders magst?

Auch in diesem Bereich bin ich sehr offen und es kommt mir darauf an, wie interessant die Story oder die DarstellerInnen des Filmes sind.

Mich hat der Thriller „Joker“ sehr fasziniert, oder auch der Film „Victoria“, der von einem Bankraub berichtet und in einer einzigen Sequenz gefilmt wurde.

Ein ganz anderer Film, der mich sehr berührt hat im letzten Jahr und den ich wirklich wundervoll finde, ist der Disney Film „Coco“. Da musste ich vor Rührung sehr Weinen …

Was ist dein Lebensmotto und warum?

Mein Lebensmotto wechselt oft, aber vor einigen Wochen habe ich diesen Satz von Mark Twain entdeckt: „Das Leben ist kurz, brich die Regeln, vergib schnell, liebe wahrhaftig, lach unkontrolliert und bereue nichts, was dir ein Lächeln geschenkt hat.“

In der heutigen Zeit sind wir oft zu kontrolliert und nachdenklich, daran versuche ich gerade sehr intensiv zu arbeiten und mein Leben trotz aller Hürden und Schwierigkeiten mit einer Leichtigkeit und Leidenschaft zu leben. Deshalb habe ich mir sehr in dieses Zitat verliebt und wünsche dies uns allen von ganzem Herzen.

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Judith Caspari auf Facebook und Instagram.

Judith Caspari - Credits - Andi Atherton

Judith Caspari – Credits – Andi Atherton

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Stephen Martin Allan finished at the Canada’s National Ballet School in 2018 and got the Special Staff Ballet Award and the Musician Award. Afterwards he studied at Guildford School of Acting. Stephen is not only a dancer but also one of the youngest choreographer in London. He worked as a choreographer with several dancers of the Dutch National Ballet School, the San Francisco Ballet School and the Canada’s National Ballet School. Since autumn 2019 Stephen is playing the role of “Mr. Mistoffelees” in “CATS – The Musical” in Vienna.

The Interview is from Jan 2020.

You finished at the Canada’s National Ballet School in 2018. What did you take from your dance education?

Hard Work, Discipline and Patience

Have you always wanted to be a dancer?

I’ve always wanted to be a triple threat.

What is necessary to be successful as an artist?

Believing in yourself is the main thing for me. Alongwith that comes focus and hard work but the only person that can do it for you is you.

Which main challenges do you face at the beginning of your career as an artist?

Being young.

You are playing the role of „Mr. Mistoffelees” in “CATS – The Musical” in Vienna. What is fascinating at CATS and what do you like most about your role of “Mr. Mistoffelees”?

CATS is amazing because every night you can make your performance different. Something that Chrissie Cartwright taught me was not to stage being a Cat, just do it and physically get into the mindframe of being feline. What I like about doing Mr Mistoffelees is that I don’t have to hold back and can show my full capability.

CATS – Stephen Martin Allan (Mr. Mistofelees)- Credits: Deen van Meer

Will you focus on musicals now or are you still amenable to all types of music?

I am open to all pathways in Performing Arts. I love singing, I love choreographing, I adore acting, and dancing.

What do you like to do in ten years? Will you still be a dancer or do you work in another job?

I believe that in 10 years I will lean more to the choreographing and directing side of things.

What do you think about Social Media? Obligatory for artists?

Nowadays…. Yes. Social Media is a marketing platform for artists.

And what do you think about Marketing in general? Is it important for the career or does the artistic performance counts primarily?

Both. It’s all about marketing yourself but I believe talent plays a big part too.

How important are fans in the musical business and how is your experience with fans?

I think fans are great, they encourage performers and show their admiration to ones performance or artistic choices which is very encouraging. My experience with fans have been wonderful… coming to the stage door each day and seeing people who admire me and my performance so much truly touches me. I am also very grateful for the amount of time and money they put in to seeing a performance so many times a month!

Are you also a fan of a certain singer, dancer or actor?

Of course, I am a huge fan of Gene Kelly and Fred Astaire. Lady Gaga, Beyonce, Jessica Lange.

Thanks for the interview, Stephen.

Mehr zu Stephen Martin Allan auf Instagram.

Cats - Stephen Martin Allan - Credits: VBW - Sandra Kosel

Cats – Stephen Martin Allan – Credits: VBW – Sandra Kosel

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„Wir Musical-Fans“ haben der Musicaldarstellerin Katja Berg ein paar Fragen gestellt.

Katja Berg wurde in Gera (Thüringen) geboren und studierte Gesang, Tanz und Schauspiel an der Universität der Künste Berlin. Schon während ihrem Studiums spielte sie an der Neuköllner Oper in Berlin.

Katja Berg - Credits: Jan Frankl

Katja Berg – Credits: Jan Frankl

Katja stand in ihrer Karriere in einer Reihe von Musicalproduktionen und Rollen auf der Bühne – u.a. in „Hair“ am Musicaltheater in Bremen, in „Mamma Mia!“ im Operettenhaus in Hamburg, in „Sweet Charity“ am Theater Kiel, in „Les Misérables“ bei den Freilichtspielen Tecklenburg, in „Tanz der Vampire“ am Theater des Westens in Berlin, in „We will rock you“ im Musical Dome in Köln und im Apollo Theater in Stuttgart, in „Evita“ am Landestheater Neustrelitz, in „The Rocky Horror Picture Show“ an der Staatsoperette Dresden und beim Musicalsommer Amstetten, in „Natürlich blond“,  in „Love Never Dies“ und in „Der Besuch der alten Dame“ im Ronacher in Wien, in „Romeo und Julia“ bei den Thunerseespielen, in „Chess“, „Ragtime“ und „Kiss Me, Kate“ an der Oper Graz, in „3 Musketiere“ am Theater Magdeburg und in der Uraufführung der Neufassung von „Lady Bess“ am Theater St.Gallen.

Katja Berg - Milady de Winter / Drei Musketiere - Credits: Nilz Böhme

Katja Berg – Milady de Winter / Drei Musketiere – Credits: Nilz Böhme

Katja gewann den 1. Preis beim „Bundeswettbewerb Gesang Berlin“, den 1. Preis und den Publikumspreis bei „Jugend kulturell – Hamburg“ und den 1. Musicalpreis „Debüt in Meran“ in Italien.

Im Januar 2020 gewann Katja bei den Broadway Musical Austria Awards „Best supporting Actress in a musical“ 2019 für Magenta in „Rocky Horror Show“ beim Musicalsommer Amstetten.

Das Interview wurde im März 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Als ich etwa 10 Jahre alt war beschloss ich auf jeden Fall Schauspielerin zu werden.

Dann begann ich mit 16 Jahren Gesangsunterricht zu nehmen und meine Gesangslehrerin in Gera drückte mir eines Tages eine Broschüre vom Bundeswettbewerb Gesang Berlin in die Hand.

Ich nahm daran teil, gewann einen Nachwuchspreis und im Jurygespräch riet man mir, mich für das Musicalstudium in Berlin zu bewerben.

So kam ich überhaupt auf die Idee, dass es den Beruf des Musicaldarstellers gibt indem sich Gesang, Tanz & Schauspiel miteinander verbinden lassen. Ich war überglücklich als ich in Berlin dann aufgenommen wurde.

Katja Berg - Credits: Friedrichstadt-Palast

Katja Berg – Credits: Friedrichstadt-Palast

Du hast dein Studium in Gesang, Tanz und Schauspiel an der Universität der Künste abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Disziplin war wohl das härteste was ich lernen musste. Ich war ziemlich erfolgsverwöhnt und war an unserem naturwissenschaftlichen Gymnasium das Mädchen, dass mit dem Schulchor solistisch auftrat und mit der Lehrerband auf Schulfesten sang. In Berlin stand man dann morgens an der Ballettstange und hatte bis 22 Uhr Schauspielunterricht. Ich habe wahnsinnig viel gelernt.

Besonders dankbar bin ich dem damaligen Studiengangsleiter Stanley Walden und meiner Gesangsdozentin Ute Becker für den besonderen Rückhalt und auch mal den ein oder anderen Rat in Lebensfragen.

Die zahlreichen Projekte, Workshops und Kooperationen mit z.Bsp. der Neukölln Oper, die es ja bis heute gibt, haben mich wachsen lassen und immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt.

Ich bin sehr dankbar für diese lehrreichen Jahre.

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Vertragsverhandlungen & Steuerklärungen! Haha…

Es wird einem ja alles künstlerische beigebracht. Aber dass es eine Bühnenversicherung für angestellte Künstler, eine Künstlersozialkasse oder die GVL gibt, habe ich immer nur per Zufall von lieben Künstlerkollegen erfahren. Dies sollte auf jeden Fall auch Teil einer künstlerischen Ausbildung sein.

Katja Berg - Credits: VBW / Rolf Bock

Katja Berg – Credits: VBW / Rolf Bock

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Reflektiere Dein Können vor Dir selbst und stets vor anderen (kleine Auftritte, Probeaufnahmen, Galas, Wettbewerbe) damit Du ein klares Bild Deiner eigenen Fähigkeiten und Grenzen erwirbst.

Umgebe Dich mit ehrlichen Menschen, die Dir gutes konstruktives Feedback geben.

Probiere aus, geh auf Reisen, habe Beziehungen und fülle Deinen persönlichen Korb an starken Emotionen, Krisen, Zweifel, Liebe… also soviel Lebenserfahrung, dass Du Deinen Charakter stärkst und Deine Authentizität und Dein individuelles Charisma formst.

Dann kann nix schiefgehen.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Teamfähigkeit, Lust am Lernen, Neugier, Begeisterungsfähigkeit, für große Rollen eine starke Stimme mit schauspielerischer Präsenz, Flexibilität, soziale und emotionale Intelligenz, innere Stärke für die Absagen und viel Kraft für das Weitermachen und pferdestarke Nerven für Vorsingen und Premieren. Klingt doch einfach, oder? hahaa…

Katja Berg - Credits: Theater Kiel

Katja Berg – Credits: Theater Kiel

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Gesang & Schauspiel

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Katja steckt in jeder Rolle?

Ganz viel denke ich. Ich schöpfe ja aus meinem Erfahrungsschatz. Aber das können andere objektiver beurteilen. Man hat ja oft eine andere Selbstwahrnehmung.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Ich bin da wirklich für alles offen. Ich bin bei jeder Ausschreibung wie ein Kind und es fängt auch jetzt noch jedes Mal an im Bauchi zu kribbeln wenn ich mich in einer Rolle sehe. Ich passe in keine Schublade, auch wenn man mich früher gerne eher für sexy oder witzige Rollen besetzt hat, so bin ich natürlich auch dankbar für dramatische seriöse Partien. Eine Fanny Brice in „Funny Girl“ würde mich genauso reizen wie die Hexe in „Into the Woods“.

Du trägst am liebsten Jeans & Turnschuhe, magst Pistazien-Eis und Gartenarbeit und hältst mehr als 20 Paar Schuhe für Geldverschwendung. Klingt nicht nach „Musical-Diva“ und „Glamour-Leben“. Ist es aus deiner Sicht wichtig, im Künstlerberuf gerade bei großen Erfolgen „am Boden zu bleiben“?

Absolut!

Als zweifache Mama bin ich sowieso im bodenständigen Leben angekommen. Meinen Kids ist es völlig egal, ob ich das hohe C bellte oder einen Musicalpreis gewonnen habe. Deshalb geniesse ich auch mein Privatleben in vollen Zügen und halte viel von „Work-Life-Balance“. Das ist doch sowieso im Leben das Schwierigste, oder? In allem die gesunde Balance zu finden: im Essen, Schlaf, Geld ausgeben, Alkoholkonsum, soziale Kontakte, im Alleinsein oder in der Arbeit. Wenn ich viel arbeite zieht es mich nach Hause, wenn ich lange zu Hause bin vermisse ich die Arbeit.

Konsequenz und Selbstliebe ist die Kunst, die innere Balance und die Ausgewogenheit in Allem zu erlangen.

Katja Berg - Credits: Freilichtspiele Tecklenburg

Katja Berg – Mdm.Thenardier – Credits: Freilichtspiele Tecklenburg

Du hast auch schon einige Gesangs- und Musical-Preise gewonnen.

Wie wichtig sind dir solche Auszeichnungen?

Am Anfang war es sehr wichtig für mich.

Es gab mir den richtigen Schub an Selbstvertrauen und gute Kontakte die bis heute halten.

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen?

Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Ich glaube ich werde auf der Bühne stehen bis man mich höflich bittet zu gehen … hahahaa!

Oder meine Dritten beim Singen herausfallen oder ich mir den Text nicht mehr merken kann. Ich habe da natürlich so einige andere Ideen, aber das ist Zukunftsmusik.

Die Konzentration liegt im Hier & Jetzt.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Ich habe mich ganze 7 Jahre gegen Facebook gewehrt. Instagram kam irgendwann dazu. Mich nervt es manchmal, manchmal liebe ich es. Ich bin da Zwiespalten. Dennoch ist es wichtiger als je zuvor. Wenn Du nicht mit der Zeit gehst fällst Du irgendwann hinten runter, davon bin ich leider mittlerweile überzeugt.

Katja Berg - Credits: AVB / Agentur Sengstschmidt

Katja Berg – Credits: AVB / Agentur Sengstschmidt

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?

Heute ja fast nicht mehr weg zu denken. Für uns Künstler oder freischaffende Regisseure, Maler, Komponisten etc ein sehr wichtiges Medium zur Selbstvermarktung. Es macht manchmal sogar riesigen Spass! … aber auch hier gilt, die richtige Balance 🙂

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Ich mag es sehr gern, mit Fans nach einer Vorstellung noch über das Stück zu sprechen. Ich bin super dankbar für jeden lieben Post im Internet oder schönes Feedback am Bühneneingang… oder auch nur einen netten Plausch. Was wären wir Künstler ohne das Publikum? NIX!

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Im Theaterbereich war ich nie ein richtiger Fan von jemandem. Ich habe oft die Namen der Darsteller gar nicht gekannt, weil meistens „die Show“ der Star war. Das ist heute ja etwas anders.

Katja Berg - Kiss Me Kate - Credits: Werner Kmetitsch

Katja Berg – Kiss Me Kate – Credits: Werner Kmetitsch

Aber als Barbra Streisand-Fan würde ich mich bezeichnen. Durch Filme wie „Yentl“, „Funny Girl“ oder „Hello Dolly“ wurde ich zum Musicalliebhaber.

Auch Judy Garland im „Zauberer von OZ“ faszinierte mich total. Bis heute ist „Somewhere over the rainbow“ eines meiner absoluten Lieblingslieder – wie man gerade auf meinem Instagram Account sehen kann 🙂 @katjadieberg

Was ist dein Lebensmotto und warum?

„Behandle andere so wie Du gern selbst behandelt werden möchtest.“

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Katja Berg auf www.katjaberg.de und Instagram.

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„Wir Musical-Fans“ haben der Musicaldarstellerin Sarah Zippusch ein paar Fragen gestellt.

Sarah Zippusch wuchs in Mittertrixen bei Völkermarkt (Kärnten, Österreich) auf und schloss 2017 ihr Musicalstudium an der Performing Academy in Wien ab.

Schon während ihrem Studium war Sarah als Sängerin und Tänzerin im Einsatz – u.a. bei der „Eröffnung des Eurovision Song Contests 2015“ in Wien (ORF), in der Rolle der „Eva“ bei Tonstudioaufnahmen für das Musical „Jugend ohne Gott“, in der Operette „Im Weißen Rössl“ bei den Schlossfestspielen Langenlois und als „Gaby“ in „Papa schläft noch?“ (Musical frei nach „Die acht Frauen“).

Nach ihrem Studium hatte Sarah noch einige weitere Engagement – u.a. im Theater Akzent, beim Musicalsommer Winzendorf, im Theater in der Innenstadt oder an der Wiener Staatsoper. 2019 war bzw steht Sarah in „Kiss me Kate“ am Staatstheater Darmstadt und in „Carmen – Das Musical“ beim Musicalsommer Winzendorf auf der Bühne.

Sarah ist bei einigen A-Capella-Formationen dabei und tritt seit ihrer Schulzeit mit verschiedenen Bands auf. Seit 2018 ist sie auch Leadsängerin der Partyband „Meetu“.

Das Interview wurde im Dezember 2019 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Tatsächlich wusste ich schon seit ich mein erstes Musical gesehen habe, dass ich irgendwann auch genau da oben stehen möchte. Dieses Genre hat mich vom ersten Moment an einfach so fasziniert. Ab diesem Zeitpunkt habe ich auf die Aufnahmeprüfungen hingearbeitet und versucht genrespezifischen Unterricht zu nehmen, was ehrlich gesagt nicht ganz einfach war, wenn man aus einem sehr ländlichen Gebiet kommt.

Du hast 2017 dein Musicalstudium an der Performing Academy in Wien abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Aus der Ausbildung nehme ich enorm viel mit, dort habe ich erst gelernt was Musical wirklich ausmacht und dass man niemals aufhören darf an sich zu arbeiten, zu üben und für seine Träume zu kämpfen. Sowohl in Gesang, Tanz als auch Schauspiel habe ich dort extrem viel gelernt und ich bin sehr froh, dass ich so eine gute Ausbildung genießen durfte.

Sarah Zippusch - Credits: Sandra Lehrner

Sarah Zippusch – Credits: Sandra Lehrner

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin? 

Es war für mich anfangs sehr schwer mit dem Gedanken und der Situation klar zu kommen, dass man erst mal keinen Job hat und sich von Audition zu Audition durchkämpfen muss.

Durch die Rolle der Königin Anna in „Die 3 Musketiere“ fing es dann an langsam ins Rollen zu kommen und im Nachhinein weiß ich, dass die Zeit damals einfach noch nicht reif war.

Das wichtigste ist einfach nie aufzugeben und immer weiter zu kämpfen. Alles im Leben kommt zur richtigen Zeit.

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken? 

Wenn man diesen Job von ganzem Herzen liebt und dies ganz genau der Traumjob ist, sollte man es auf jeden Fall probieren. Ob dieser Job dann wirklich zu einem passt oder man doch lieber etwas anderes machen sollte, merkt man meiner Meinung ziemlich schnell. Es ist kein Zuckerschlecken und verlangt viel Kraft aber ich persönlich bereue es keine Minute meines Lebens, dass ich mich für diesen Job entschieden habe.

Sarah Zippusch - Credits: Stefan Grauf-Sixt

Sarah Zippusch – Credits: Stefan Grauf-Sixt

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Ein großes Durchhaltevermögen und ganz viel Fleiß.

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Das ist ganz schwer zu sagen, da ich immer versuche mir in jedem Bereich ein gutes Level aufzubauen und immer weiter daran zu arbeiten.

Jeder Bereich bringt soooo viele schöne Seiten mit sich, dass man sich gar nicht entscheiden kann.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Sarah steckt in jeder Rolle?

Natürlich steckt auch in jeder Rolle etwas von Sarah, da ich immer versuche Emotionen durch vergangene Situationen und Erlebnisse hervorzurufen.

Es macht mir auch Spaß immer wieder in ganz unterschiedliche Rollen einzutauchen und dem Alltag für eine gewisse Zeit zu entfliehen, man ist für diese Zeit einfach ein anderer Mensch. Wenn man lange genug sucht und recherchiert, wird man immer gewisse Parallelen zu sich selbst findenIn „Carmen – Das Musical“ beim Musicalsommer Winzendorf musstest du bei der Premiere ja recht kurzfristig die Hauptrolle von Ana Milva Gomes übernehmen.

Wie gehst du als junge Künstlerin mit solchen unvorhergesehenen Ereignissen um? Besonders große Aufregung vor dem Auftritt oder bleibst du da eher „cool“?

Ja das kann man so sagen, habe tatsächlich erst am Premierentag zu Mittag davon erfahren und mich eigentlich schon auf meine Rolle der Katarina vorbereitet.

Natürlich war ich im Vorfeld aufgeregt, aber ich war auch auf diese Rolle vorbereitet und musste nichts mehr neues kurzfristig einstudieren.

Es war für mich eine wahnsinnige Chance und ich habe diesen Moment und diese Rolle sehr genossen.

Da hofft man natürlich umso mehr, dass man immer wieder Hauptrollen spielen darf.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Oh…. da gibt es so einige, wer mich aber näher kennt weiß, dass 2 meiner absoluten Traumrollen die Rolle der „Eva Peron“ in „Evita“ und „Magda“ in „Tanz der Vampire“ sind. Beide Rollen faszinieren mich schon eine lange Zeit und sind 2 sehr starke und interessante Frauen. Fingers crossed 😉

Charaktere in denen man so richtig die Sau rauslassen kann, machen natürlich einen riesen Spaß. Jedoch freue ich mich auch immer wieder neue und verschiedene Rollen kennen und lieben zu lernen.

Wie entwickelst du dich als Musicaldarstellerin weiter? Nimmst du Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht oder besuchst du Workshops?

Ich bin ein sehr ehrgeiziger und selbstkritischer Mensch, deshalb würde ich auch niemals aufhören weiter an mir zu arbeiten. Wenn es zeitlich möglich ist nehme ich nach wie vor Gesangs-, Schauspiel- und Tanzstunden. Auch von Kollegen kann man sehr viel lernen und so entwickelt man sich stets weiter.

Sarah Zippusch - Credits: rockaphilly art

Sarah Zippusch – Credits: rockaphilly art

Du bist ja auch Leadsängerin der Partyband „MeetU“. Wie wichtig sind für dich eigene Projekte neben deinem Job als Musicaldarstellerin?

Sehr wichtig!

MeetU ist mittlerweile wie eine zweite Familie für mich und ein super Ausgleich zum Musical.

Durch MeetU lerne ich sehr viel dazu, da wir eine große Bandbreite an Genres bedienen und ich auch die Zuschauer motivieren muss, was nicht immer so einfach ist.

Auch andere eigene Projekte sind derzeit in Planung und man darf gespannt sein.

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

In 10 Jahren möchte ich unbedingt noch auf der Bühne stehen.

Mein Ziel ist es so lange wie möglich als Musicaldarstellerin tätig sein zu können.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

In der heutigen Zeit halte ich Social Media für einen Künstler für sehr wichtig. Es ist eine Möglichkeit mit vielen Freunden, Kollegen, Fans etc. Kontakt zu halten und andere an seinem Leben teil haben zu lassen.

Aber auch um Infos weiterzugeben wie z.B. neue Projekte, Cover Shows, Off Shows usw. und selbst Infos zu erhalten.

Sarah Zippusch - Credits: Sarah Zippusch

Sarah Zippusch – Credits: Sarah Zippusch

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Künstlerin?

Vermarktung und Kommunikation ist ein wichtiges Thema, denn nur so werden die verschiedensten Menschen auf einem aufmerksam und man lernt wieder neue Menschen kennen. Jedoch sollte man immer gut darüber nachdenken was und wie viel man von sich preisgibt – denn das Internet vergisst nichts.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Musicalfans sind ein sehr wichtiger Bestandteil des Musicalbusiness und ohne sie würde das Business nicht das sein was es ist. Meine Erfahrungen waren bis jetzt immer sehr gut, ich freue mich über jede einzelne Nachricht und versuche immer alle so schnell wie möglich zu beantworten.

Grundsätzlich bin ich sehr offen was dieses Thema angeht. Man kann mir immer schreiben und mich ansprechen. Das Schönste ist, wenn man sieht, dass man Menschen mit dem was man tut beeindrucken kann und ihnen eine Freude macht. Das gibt einem persönlich sehr viel.

Bist du auch Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Pia Douwes bewundere ich sehr und sie ist ein absolutes Vorbild für mich.

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.
Mehr zu Sarah Zippusch auf FacebookInstagram auf ihrer Website

Sarah Zippusch - Credits: Stefan Grauf-Sixt

Sarah Zippusch – Credits: Stefan Grauf-Sixt

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„Wir Musical-Fans“ haben der Musicaldarsteller Ulrike Figgener ein paar Fragen gestellt.

Ulrike Figgener wurde in Marl im Ruhrgebiet geboren und schloss 2013 ihr Musicalstudium in Wien ab. Während ihrer Ausbildung war sie als Iris in WENN ROSENBLÄTTER FALLEN, als Anna in LEBEN OHNE CHRIS, im Ensemble von AIDA und als Madame Aubert in TITANIC auf der Felsenbühne Staatz zu sehen.

Nach der Ausbildung folgten Engagements als Cover Belle in DIE SCHÖNE UND DAS BIEST, als Jennifer Gabriel in DIE HEXEN VON EASTWICK am Theater Bielefeld, als Women 1 in SONGS FOR A NEW WORLD (Wien), SUNSET BOULEVARD (Fürth/EU Tournee) und THE ROCKY HORROR SHOW (Magdeburg). Außerdem war sie u.a. als Betty Schäfer in SUNSET BOULEVARD, als Roxane in CYRANO und als Trix in HOCHZEIT MIT HINDERNISSEN am Theater Bielefeld zu sehen.

Im Frühjahr 2017 kreierte sie die Rolle der Sofie in SOFIES WELT beim Musicalfrühling Gmunden, sowie die Rolle der Prinzessin Jasmin in ALADDIN am Theater Baden. Dort war sie 2018 auch als Anne Dindon in EIN KÄFIG VOLLER NARREN und als Laluna in DER ZAUBERLEHRLING zu sehen.

Anfang 2019 kehrte sie für LAZARUS an das Theater Bielefeld zurück und war im Sommer wieder als Solistin mit Axel Törbers MUSICALNIGHT unterwegs. Die Saison 2019/2020 verbrachte Ulrike als Gesangssolistin im Showensemble auf der MS ARTANIA, segelte einmal um die Welt und kehrte im Herbst 2020 für die Rolle der Maid Marian in ROBIN HOOD wieder an die Bühne Baden zurück – diese Produktion musste coronabedingt aber leider abgesagt werden.

Das Interview wurde im Oktober 2020 geführt.

Ulrike Figgener - Credits: Gerhard Maly

Ulrike Figgener – Credits: Gerhard Maly

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Ich war mit 9 Jahren zum ersten Mal in einem Musical – „Starlight Express“ in Bochum. Seitdem war es um mich geschehen und ich habe mir gedacht, dass ich das auch machen möchte.

Etwas anderes kam für mich eigentlich nicht in Frage.

Du hast deine Musicalausbildung am Vienna Konservatorium mit Auszeichnung abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Zum einen, dass es harte Arbeit ist, sich jeden Tag seinen Schwächen zu stellen und daran zu arbeiten. Zum anderen, dass es das wunderschönste Gefühl ist, jeden Morgen aufzustehen und zu fühlen, dass es genau das Richtige ist, was man machen möchte.

Ich habe gelernt, dass es wichtig ist fokussiert zu sein, bei sich zu bleiben und sein Ziel zu verfolgen.

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Also die Auditions waren und sind immer noch definitiv ein Teil davon.

Sich ständig beweisen zu müssen, sein Bestes zu zeigen, obwohl man vielleicht kaum geschlafen hat, weil man anreisen musste, die Nervosität die einen nicht so locker sein lässt, wie man vielleicht sein möchte. Da ist schon ein ordentlicher Druck dahinter.

Ulrike Figgener - Credits Christian Husar

Ulrike Figgener – Credits Christian Husar

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Also an erster Stelle denke ich, dass man dafür brennen muss, sonst schafft man es glaube ich nicht auf Dauer die negativen Seiten wegzustecken.

Disziplin und Ehrgeiz, um stetig an sich zu arbeiten, Durchhaltevermögen, einen starken Willen, Neugierde und Offenheit für die Arbeit, Kollegen, Stücke, Rollen, die Liebe zur Musik, eine Portion Selbstironie und Talent wäre vielleicht auch nicht schlecht ;-).

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Im Schauspiel und Gesang fühle ich mich am wohlsten, obwohl ich wahnsinnig gerne tanze.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Ulrike steckt in jeder Rolle?

Ich finde es immer spannend neue Rollen zu kreieren und zu gucken, was bewegt diesen Charakter, wo kommt er her, was treibt ihn an.

Ich denke aber in jeder Rolle steckt eine Portion Ulrike.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Rollen mit großer  Entwicklung sind schon sehr spannend. Ob das eine Sally Bowles in Cabaret, eine Fanny in Funny Girl oder auch eine Janet in der Rocky Horror Show ist. Prinzipiell bin ich aber offen für Alles. Es gibt so viele tolle Rollen.

Ulrike Figgener - Credits: Gerhard Maly

Ulrike Figgener – Credits: Gerhard Maly

Wie entwickelst du dich als Musicaldarstellerin weiter? Nimmst du Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht oder besuchst du Workshops?

Alles :-). Für mich ist es immer spannend und wichtig neuen Input zu bekommen

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Uh, mein Lieblingsthema – ich denke es ist eine super Sache um sich mit andern Leuten zu verbinden, sich zu zeigen. Man kann damit viele Menschen erreichen, die man sonst nicht erreichen würde. Es ist aber auch sehr eindimensional und oft nicht authentisch. Leider denke ich, dass es mittlerweile notwendig ist, es zu haben. Wünschte aber es wäre nicht so.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?

Es ist ein sehr wichtiges Thema. Gerade in der heutigen Zeit, wo es so viele gibt, die diesen Beruf ausüben, muss man auf sich aufmerksam machen, um wahrgenommen zu werden.

Leider bin ich sehr schlecht darin. Wenn ich alle paar Monate etwas poste, ist das schon viel für mich. Es ist einfach nicht meine Welt.

Ulrike Figgener - Credits: Gerhard Maly

Ulrike Figgener – Credits: Gerhard Maly

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Fans sind unser Benzin. Wenn niemand kommt, würde es kein Theater geben.

Ich habe bis jetzt nur positive Erfahrungen gemacht.

Es ist schön die gleichen Menschen immer wieder zu sehen, zu sehen wie sie einen begleiten und auch wachsen sehen. Die Unterstützung ist toll.

Hast du einen Lieblingsfilm oder gibt´s mehrere Filme oder Genres, die du besonders magst?

Da gibt es mehrere aber generell mag ich eher dramatische Geschichten, wo es wirklich um etwas geht.

“Die Verurteilten” fällt mir z.B. gerade ein oder “Moonlight”, “Manchester by the Sea”.

Und welcher Song ist dein Lieblingssong?

Da gibt es auch sehr viele aber mein Gute Laune Song ist definitiv : “Im gonna be (500 miles) ” von The Proclaimers.

Wenn ich schlecht drauf bin, dreh ich den Laut auf, tanze wild durch die Wohnung und die Welt sieht gleich besser aus.

Was ist dein Lebensmotto und warum?

Ich denke, dass es wichtig ist auf sein Herz zu hören, sich selbst treu zu bleiben, das Leben auszuschöpfen und alles nicht zu ernst zu nehmen. Es gibt immer eine Lösung!

Wir Musical-Fans sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Ulrike Figgener auf www.ulrikefiggener.com und Instagram.

Ulrike Figgener - Credits Bettina Greslehner

Ulrike Figgener – Credits Bettina Greslehner

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„Wir Musical-Fans“ haben der Musicaldarstellerin Melanie Kastaun ein paar Fragen gestellt.

Melanie Kastaun - Credits: Alex Bach

Melanie Kastaun – Credits: Alex Bach

Melanie Kastaun wurde in Basel geboren und schloss 2017 ihre Ausbildung zur Musicaldarstellerin an der Stage School Hamburg mit Stipendium und Bestnote ab.

In ihrer bisherigen Bühnenlaufbahn spielte sie u.a. in HELLO, DOLLY!, MONA LISA, FAME, ZWEIMAL UM DIE WELT – ODER WOHIN WILL OMA, DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL (Deutschland Arenatournee) oder DIE KATZE LÄSST DAS MAUSEN NICHT.

Melanie war u.a. am First Stage Theater Hamburg, am Kultur Gut Hasselburg und am Ohnsorg Theater Hamburg zu sehen.

Außerdem lieh sie ihre Stimme verschiedenen Rollen In Hörspielen wie DIE DREI FRAGEZEICHEN, TKKG und HEXE LILLI.

Zuletzt stand Melanie in SISTER ACT (MAAG Halle Zürich) auf der Bühne.

Seit Frühjahr 2023 ist sie in ROMEO & JULIA – Liebe ist alles in Berlin als Swing und Cover Amme zu sehen.

Das Interview wurde im November 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Mit 4 Jahren wollte ich Flugbegleiterin werden, mit 12 Jahren Grundschullehrerin und mit 15 Jahren Anwältin.

Als wir dann aber auf dem Gymnasium (ich war 17) „Anatevka“ spielten, wusste ich, dass ich auf die Bühne MUSS.

Du hast 2017 die Stage School Hamburg abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Dass ich definitiv auf mich und meine innere Stimme hören muss. Es wird immer jemanden geben, dem man nicht gefällt, das heißt aber noch lange nicht, dass es niemandem gefällt.

Das Gute an der Stage School war, dass wir so viele in einem Jahrgang waren. So lernte ich, dass einem nicht alles geschenkt wird und man hart für seinen Traum arbeiten und kämpfen muss.

Was sind für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Den Mut nicht zu verlieren. Gerade in der jetzigen Zeit ist es sehr schwierig, jedoch habe ich großartige Freunde und eine wundervolle Familie, die mich in jeder Lebenslage unterstützen.

Melanie Kastaun - Mona Lisa – Kulturgut Hasselburg

Melanie Kastaun – Mona Lisa – Kulturgut Hasselburg

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Das ist eine sehr gute Frage.

Ich denke, wenn man dafür brennt – und damit meine ich nicht, wenn man nur gerne singt, tanzt und schauspielert – sondern wenn man wirklich alles dafür in Kauf nimmt, sich jeden Tag mit sich selbst auseinander zu setzen, mit vielen Rückschlägen umzugehen, sich nicht zu schade dafür ist, auch mal eine Zeit lang im Supermarkt an der Kasse zu sitzen und mit Arbeitslosigkeit zurecht kommt, dann steht dem meiner Meinung nach nichts im Wege.

Sollten aber Zweifel aufkommen und man es „einfach nur gerne macht“, dann sollte man das lieber nochmals durchdenken.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Liebe und Hingabe zum Beruf, keine Zweifel, Ehrgeiz, Biss, Selbstbewusstsein und -vertrauen, die richtigen Freunde und ganz viel Mut.

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Definitiv Gesang und Schauspiel. Ich bin zwar eine gute Moverin, aber für „Cats“ oder „Starlight Express“ reicht es denke ich noch nicht aus.* lacht *

Melanie Kastaun - Mona Lisa – Kulturgut Hasselburg

Melanie Kastaun – Mona Lisa – Kulturgut Hasselburg

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Melanie steckt in jeder Rolle?

Dieses Gefühl ist unbeschreiblich.

Ich lerne mit jeder Rolle ganz viele verschiedene Facetten von mir selbst kennen, denn in jeder Rolle, die ich ausfüllen darf, steckt auch etwas von mir selbst.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Ich fände es wahnsinnig toll, eine „Rosie“ in MAMMA MIA! oder die „Killer Queen“ in WE WILL ROCK YOU verkörpern zu dürfen.

Diese beiden Charaktere sind super spannend.

„Rosie“ auf ihre charmant drollige Art, die „Killer Queen“ auf ihre düster antagonistische Weise.

Wie entwickelst du dich als Musicaldarstellerin weiter? Nimmst du Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht oder besuchst du Workshops?

Um Gesangsunterricht kommt man als Darsteller nicht drum herum. Selbst die „alten Hasen“ nehmen noch Unterricht. Ich gehe regelmäßig ins Fitness-Studio und trainiere zusätzlich mit einer Personal Trainerin an meinem Stretching. Außerdem werden zur Zeit einige Online-Workshops zu unterschiedlichsten Themen wie z.B. Marketing, Auditiontraining, Personality und Typing angeboten, die ich wahrnehme. Als Schauspieltraining nehme ich meinen momentanen Job als Verkäuferin an der Käsetheke * lacht *

Melanie Kastaun - Credits: Alex Bach

Melanie Kastaun – Credits: Alex Bach

Du sprichst neben Deutsch, Englisch und Französisch auch Schweizerdeutsch, Alemannisch und Plattdeutsch. Hast du alle diese „Sprachkenntnisse“ schon auf der Bühne nutzen können? Und welche Sprachen und Dialekte magst du noch lernen?

Tatsächlich durfte ich bereits Plattdeutsch auf der Bühne im Ohnsorg Theater anwenden. Auch Schweizerdeutsch war mal bei einem Stück im Gespräch und wir haben damit ziemlich lange geprobt, bis der Regisseur ca. 1 Woche vor der Premiere meinte „Das wird keiner verstehen, wir müssen das wieder raus nehmen“. Wienerisch ist einer der Dialekte, die ich sehr gerne lernen würde. Er ist wahnsinnig charmant und hat eine wundervolle Klanggestaltung. Aber auch die deutschen Dialekte finde ich super spannend – bayerisch, berlinerisch, der Kölner Dialekt. Am liebsten würde ich alle lernen! * lacht *

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

In der heutigen Zeit finde ich Social Media für Darsteller ziemlich wichtig. Viele Caster gehen danach, wie viele Follower man hat, wie oft man was postet und wie man sich präsentiert. Mittlerweile sind soziale Medien zu einer kostenlosen Visitenkarte bzw. Website geworden, ohne die man wahrscheinlich weniger wahrgenommen würde.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?

Es ist definitiv wichtig, dass man in ständiger Kommunikation mit den „Fans“ ist und dass man sich positiv vermarktet. Aber wir sind auch Privatpersonen und regen uns vielleicht über Dinge auf, die im beruflichen Sinne keinen Platz finden. Da ist es manchmal schwierig, den ausgeglichenen Mix zwischen Beruf und Privatem zu finden.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Ich finde Fans super wichtig. Sie supporten uns Darsteller und fühlen mit uns, wenn etwas nicht geklappt hat, freuen sich aber auch mit uns, wenn uns etwas gelungen ist.

Naja, so bekannt, dass ich Fans haben könnte, bin ich denke ich noch nicht, aber ich freue mich jedes Mal unendlich, wenn mir jemand schreibt, wie toll er oder sie meinen Auftritt fand, oder wenn ein Foto / Video geliked oder kommentiert wird.

Da fällt mir gerade ein, als ich mit dem Ohnsorg Theater auf Tournee war, warteten einmal mehrere Fans vor dem Bühneneingang auf uns und hatten Fotos, die ich bei Instagram oder Facebook gepostet hatte, ausgedruckt und wollten Autogramme haben – das war schon sehr schmeichelhaft.

Melanie Kastaun - Chicago - Stage School Hamburg - First Stage Theater

Melanie Kastaun – Chicago – Stage School Hamburg – First Stage Theater

Was machst du gerne in deiner Freizeit, was nicht mit Musik zu tun hat?

Ich koche und backe für mein Leben gern.

Außerdem zocke ich total gerne „Assassins Creed“ auf dem PC oder der Play Station. * lacht *

Hörst du privat auch gerne Musicals oder gibt´s da andere Musikstile, die dir gefallen?

Wenn ich ganz ehrlich bin, höre ich privat eher wenig Musicals, da bin ich dann doch auf einer ganz anderen Schiene.

Ich bin ein absoluter Metal-Fan.

Und welcher Song ist dein Lieblingssong?

Im Metal-Bereich stehe ich total auf „Ohne Dich“ von Rammstein, auf der Musical-Ebene geht für mich nichts über „Someone Else’s Story“ aus CHESS.

Hast du einen Lieblingsfilm oder gibt´s mehrere Filme oder Genres, die du besonders magst?

Ich habe viele Lieblingsfilme, aber einer sticht definitiv heraus: TITANIC! Außerdem stehe ich total auf Horrorfilme! Leider gibt es mittlerweile keine Filme dieser Art mehr, die mich wirklich shocken…

Was ist dein Lebensmotto und warum?

„Das Schicksal wird schon seine Gründe haben“ und „Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich woanders ein Fenster“

Tatsächlich hatte ich schon sehr oft die Situation, dass ich Jobs oder Auditioneinladungen nicht bekommen habe, die ich unbedingt wollte, doch daraufhin haben sich viel interessantere und mittlerweile für mich wichtigere Dinge aufgetan, ohne die ich nicht da stünde, wo ich heute bin.Ich bin wirklich fest davon überzeugt, dass das Schicksal einen Weg für mich bereit hält.

WIR MUSICAL-FANS sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Melanie Kastaun auf Instagram.

Agentur: die Kulturbrüder

Melanie Kastaun - Credits: Alex Bach

Melanie Kastaun – Credits: Alex Bach

Bist du Künstler:in oder willst mit Künstler:innen zusammenarbeiten?

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„Wir Musical-Fans“ haben der Musicaldarstellerin Celina Dos Santos ein paar Fragen gestellt.

Celina Dos Santos wurde in der Nähe von Aachen geboren und schloss ihr Musicalstudium an der MUK (Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien) im Juni 2019 ab.

Schon während ihres Studiums war Celina in einigen Produktionen auf der Bühne – u.a. im Renaissancetheater Wien, Theater im Zentrum, Theatercouch Wien, Armes Theater Wien und im MUK-Theater. Dabei arbeitete sie u.a. mit Werner Sobotka, Ruth Brauer-Kvam, Michael Schnack, Marion Dimali, Erhard Pauer, Wolfgang Türks, Christian Peter Hauser und Timo Tatzber zusammen.

Neben ihrer Tätigkeit als Darstellerin übersetzt und bearbeitet sie Stücke, wie zum Beispiel das Musical „The Theory of Relativity“, welche sie gemeinsam mit Timo Tatzber erstmalig vollständige übersetzte.

Außerdem tanzte sie bei der Jazzcompany „Sophisticated Showstars“ unter der Leitung von Ramesh Nair.

Im September 2019 startete Celina Dos Santos neben David Arnsperger, Karsten Kenzel, Sanne Mieloo und Lukas Sandmann als neues Musicalensemble-Mitglieder des Landestheaters Linz und war u.a. in CATCH ME IF YOU CAN zu sehen.

Das Interview wurde im Dezember 2019 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattest du einen anderen Berufswunsch?
Ich hatte schon einige Berufswünsche. Angefangen beim Allermädchenwunsch Vollzeitprinzessin, über Lehrerin und Blumenhändlerin, Feenkönigen oder Squaw, Astronautin oder Malerin und später als es ernster wurde, wollte ich dann recht lang Logopädin werden. Letztendlich habe ich dann irgendwie alle Wünsche im jetzigen Beruf vereint, schließlich ist man am Theater ständig irgendwer anderes.

Du hast 2019 deine Ausbildung an der MUK (Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien) abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?
Die größte Überraschung war für mich, wie gut die MUK uns tatsächlich auf den Beruf vorbereitet. Man bekommt im Unialltagsstress, in dem man permanent an sich feilt und nie zufrieden ist, nur selten mit, was eigentlich schon ganz gut läuft. Dass man doch nach vier Jahren bereit ist, in großen, wie in kleinen Rollen gut auf der Bühne zu sein und dass man im ganz normalen Musicalbusiness mitschwimmen kann, muss man erstmal entdecken.
In den vier Jahren setzt man sich ständig mit sich selbst auseinander. Man wird täglich damit konfrontiert, in welchen Bereichen man sich schon sicher fühlt oder was man eben noch nicht so kann, wie man im Ensemble funktioniert, wie man Alleinunterhalter ist und wo man mal hinmöchte und das meistens in einem Alter, in dem man noch keinen Schimmer davon hat, wer man überhaupt ist. Es passiert so viel. So viel Aufregendes und Schönes und so viel Selbstzweifel und Drama. Am Ende macht es einen irgendwie aus und ich hab gemerkt, dass der Weg, auf dem ich mich gerade befindet, vielleicht ein ganz guter ist.

Und das Beste, was ich mitnehme: wirklich, wirklich gute Freunde!

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?
Ab dem Zeitpunkt, wo man aus der Ausbildung in den Beruf wechselt, ist man ganz allein für sein Können und seine Baustellen verantwortlich. Es ist mein Verdienst, was ich aus einer Rolle mache und so liegt es gleichzeitig auch in meiner Hand, mir Hilfe zu holen, wenn ich sie brauche. Wenn diese Lehrer-Schüler-Beziehung, von der man oft genervt empfindet, dass man alleine alles besser wüsste, zu Ende geht, fällt auch ein gewisser Schutz und die ein oder andere Ausrede weg.
Und tatsächlich gesund zu bleiben, jede Erkältung ist mühsam!

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?
Ich glaube neben eines solide gelernten Handwerks, sehr an den Zauber. Das Glitzern in den Augen. Dem Publikum den Spaß zu vermitteln. Die Ausstrahlung – das bleibt mir bei anderen Darsteller im Gedächtnis. Und ein bisschen Glück natürlich.

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?
Am Anfang meines Studiums fiel es mir recht schwer meine absolute Stärke in einem der drei Bereiche zu finden. In meinem Jahrgang gab es starke SängerInnen und gute TänzerInnen und ich war immer irgendwo dazwischen und damit nicht immer glücklich. Ich hab ein wenig gebraucht, um zu begreifen, dass ich einfach am liebsten alle drei Sachen gleichzeitig mache – Musical eben.

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Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Celina steckt in jeder Rolle?
Ich finde, jede Rolle ruft unterschiedliche Seiten in einem selbst hervor. Manche, die man täglich zeigt, manche, die man viel zu selten zeigt und manche, die man im Alltag nie zeigen könnte. Ich mag, diese Seiten zu suchen und zu finden, auch, wenn das nicht immer angenehm ist.
Ich wurde bis jetzt für Rollen besetzt, die, wie ich glaube, mir sehr nahe liegen. Die Frage ist also vielleicht eher wie viel Kat oder Mary oder Hilde letztendlich in mir stecken.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?
Vermutlich sind das Rollen, die ich noch gar nicht kenne. Ich liebe es, neue Rollen zu entwickeln, die überhaupt noch niemand gespielt hat. Die Mischung aus der Möglichkeit, alles zu probieren und seinem Instinkt zu folgen und dem Risiko, die Rolle für andere verständlich zu gestalten, find ich die größte Freiheit im Beruf.

Celina Dos Santos - Credits: Marco Sommer

Celina Dos Santos – Credits: Marco Sommer

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?
Ich bin ganz schlecht darin. Ich überlege auch immer zehn Mal, bevor ich etwas poste. Finden die Leute es nervig oder sogar abgehoben, wenn ich etwas über meinen Job poste oder interessant, weil es eben nicht der alltäglichste Job ist? Ich frage dann immer eine Hand voll Freundinnen, weil ich auch unglaublich schwer einschätzen kann, was die Masse so lesen und sehen möchte. Ich glaube aber, dass es total seine Berechtigung hat und genug Darsteller sind auch sehr erfolgreich damit. Das steht aber definitiv auf meiner To-Do-List; auf Social Media mehr Erfahrungen zu sammeln und mutiger zu werden. Vielleicht liegt der Schlüssel auch darin, wie viele Kollegen Berufliches und Privates zu trennen – wobei ich mich dazu bis jetzt nie durchringen konnte.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?
Ich glaube, den sogenannten „richtigen“ Leuten die richtigen Dinge von dir zu erzählen, trägt schon einen großen Teil zu deinem Bekanntheitsgrad bei. Und je mehr Menschen dich kennen und wissen, was du so machst, desto mehr Chancen hast du, bei Projekten dabei zu sein, die du schon immer mal machen wolltest oder die dich weiterbringen. Gerade, weil man als Darsteller noch so viel mehr als Musical machen kann, ist es doch super, wenn der ein oder andere dich im Hinterkopf hat und mal für einen Werbedreh oder Synchronsprecherjob vorschlagen kann. Auch wenn es sich oft (noch) komisch anfühlt, sich jemandem bei einem Glas Sekt einfach so vorzustellen.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?
Da bin ich ehrlich gesagt, noch Neuling auf allen Ebenen. So bin ich immer noch erstaunt, wenn plötzlich jemand ein Autogramm von mir haben möchte!

Bist du auch Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?
Nein, so direkt nicht, aber ich bin oft genug völlig begeistert von anderen Kollegen.

Was ist dein Lebensmotto und warum?
„Der Clown ist die wichtigste Mahlzeit des Tages.“, weil das Leben so viel einfacher ist, wenn man genug über sich selbst und mit anderen lachen kann. Und schöner ist es auch!

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.
Mehr zu Celina Dos Santos auf Instagram

Celina Dos Santos - Credits: Jan Frankl

Celina Dos Santos – Credits: Jan Frankl

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Wietske van Tongeren wurde in den Niederlanden geboren und studierte am Konservatorium in Tilburg (Niederlande) Schauspiel, Tanz und Gesang. Schon während ihrer Ausbildung sammelte sie Bühnenerfahrung: u.a. war sie in SWEENEY TODD (Mrs. Lovett) und DORNRÖSCHEN zu sehen.

Ihr erstes Engagement hatte Wietske dann in Wien – als Cover „Elisabeth“ im gleichnamigen Musical „ELISABETH“. Und dies war der „Startschuss“ einer erfolgreichen Karriere auf vielen Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum.

U.a. spielte Wietske in REBECCA (Ich), ROCKY (Adrian), THE SOUND OF MUSIC (Maria von Trapp), MISS SAIGON (Ellen), SUNSET BOULEVARD (Betty Schaefer), RUDOLF-AFFAIRE MAYERLING (Stephanie) oder 3 MUSKETIERE (Königin Anna).

2020 war sie als „Grizabella“ in CATS, als „Rose“ in ASPECTS OF LOVE und als „Rose“ in WENN ROSENBLÄTTER FALLEN (das Musical von Rory Six) zu sehen. 2022 stand sich in der Uraufführung der Neufassung von LADY BESS am Theater St.Gallen auf der Bühne.

Wietske war u.a. am Wiener Raimundtheater, am Theater an der Wien, am Ronacher Wien, am Stage Operettenhaus Hamburg, am Stage Apollo Theater Stuttgart, am Salzburger Landestheater, an der Freilichtbühne Tecklenburg, bei den Vereinigten Bühnen Bozen und am Stadttheater Klagenfurt zu sehen.

Auch bei der Musical Christmas in Vienna-Show, der konzertanten Version von Jesus Christ Superstar und dem Musicalkonzert am Donauinselfest im Jahre 2005, 2007 und 2008 wirkte Wietske mit.

Sie ist mit dem Musicaldarsteller Martin Pasching verheiratet und lebt in Niederösterreich.

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