Wir Musical-Fans haben dem Musicaldarsteller Jesper Tydén ein paar Fragen gestellt.

Jesper Tydén wurde in Stockholm geboren.

Er studierte Gesang am Königlichen Musikkonservatorium Stockholm und anschließend Musical an der Theater- und Opernhochschule in Göteborg.

Schon während seinem Studium war er an der Stockholmer Volksoper, beim Eric Ericcson Kammerchor und beim Schwedischen Rundfundchor engagiert.

Jesper war schon auf vielen Bühnen und in bekannten und beliebten Musicals zu sehen – u.a. in „Der Glöckner von Notre-Dame“, in „Elisabeth“, in der Uraufführung von „Robin Hood“, in der Schweizer Erstaufführung von „Miss Saigon“, in der Europa-Premiere von „Dracula“, in „West Side Story“, in „Jesus Christ Superstar“, in „Les Misérables“, in „Sweeney Todd“, in „Aida“, in „Der Mann von La Mancha“ und in „Die 3 Musketiere“.

Jesper Tyden - Credits: Iris Camaa

Jesper Tyden – Credits: Iris Camaa

Im Frühjahr 2021 stand er beim Musicalfrühling Gmunden im Musical „Vincent van Gogh“ gemeinsam mit Elisabeth Sikora, Yngve Gasoy Romdal, Bruno Grassini und André Bauer auf der Bühne (Regie: Markus Olzinger / Musikalische Leitung: Caspar Richter).

Neben seiner künstlerischen Karriere hat Jesper auch ein Lehrerstudium mit Schwerpunkt Musik abgeschlossen.

Das Interview wurde im März 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Mein Wunsch war es immer mit Musik zu arbeiten. Allerdings war der Weg zu Musicaldarsteller nicht vorgesehen.

Es war Zufall, daß ich entdeckt und in der Theater- und Opernhochschule in Göteborg aufgenommen wurde .

Ich hätte mich auch im klassischen oder im Pop- / Rock-Bereich gesehen.

Das Schöne am Musical ist, daß es so vielseitig ist und so viele Facetten hat.

Du hast eine Gesangsausbildung am Königlichen Musikkonservatorium Stockholm, ein Musicalstudium an der Theater- und Opernhochschule in Göteborg und auch ein Lehrerstudium mit Schwerpunkt Musik abgeschlossen. Was nimmst du aus deinen Ausbildungen mit?

Aus meiner ersten Ausbildung (Stockholm) habe ich hauptsächlich meine Vielseitigkeit als Musiker entwickelt. In Göteborg habe ich wirklich die Liebe zum Schauspiel entdeckt und gefördert.

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darsteller?

Schweden zu verlassen, in ein neues Land zu ziehen und die deutsche Sprache perfekt zu sprechen. Natürlich auch vor großem Publikum zu singen. Die erste Produktion war Disney und gleich mit jemanden wie James Lapine zu arbeiten war natürlich eine Herausforderung.

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Folge deinem Herzen. Tu was du liebst und glaube an dich!

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Ehrgeiz und einen starken Willen.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Jesper steckt in jeder Rolle?

Immer unterschiedlich, mal mehr, mal weniger von mir. Habe aber immer versucht einen Teil von mir miteinzubringen. Ich verwende immer meine persönliche Lebenserfahrung im Stück und wenn das nicht genug ist viel Phantasie.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Nicht die Rolle des Liebhabers, oder Jünglings (die Zeiten sind vorbei 😉 Charakterstarke reifere Rollen. Bin da ziemlich offen.

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Ich bin da sehr offen. Ich habe viel Unterricht gegeben und junge Menschen gefördert in Stockholm. Falls ich weiterhin Rollen annehme, bevorzuge ich Produktionen wie z.b. „Van Gogh“ in Gmunden die mit viel Herz produziert werden und auch Platz bleibt für ein Privat leben mit meiner Frau & Familie.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Da bin ich sehr schlecht darin. Es fällt mir schwer mich immer zu präsentieren. Ich will mich nicht aufdrängen und in den Vordergrund stellen – das ist nicht so meine Art.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarsteller?

Mir persönlich ist es nicht so wichtig. Wenn ich Angebote bekomme und Sie mir zusagen oder mich ansprechen, nehme ich Sie an.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Fans sind sehr wichtig und ich habe bis jetzt auch nur gute Erfahrungen mit ihnen gemacht. Schön, daß es Sie gibt.

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Während meiner Ausbildung fand ich z.b. Anthony Warlow (Jekyll & Hyde) toll. Oder auch den Schweden Tommy Körberg, wie er „Chess“ gesungen hat.

Was ist dein Lebensmotto und warum?

Man muss die Dinge tun damit Sie geschehen.

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Jesper Tyden auf www.jespertyden.com

Jesper Tyden - Credits: Ola Gäfvert

Jesper Tyden – Credits: Ola Gäfvert

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Wir Musical-Fans im Interview mit der Musicaldarstellerin Theresa Wollnitzke.

Theresa Wollnitzke wurde in Chemnitz geboren und entdeckte ihre Leidenschaft für Musik und die Bühne schon sehr früh. Sie wirkte im Kinder- und Jugendchor des Theater Chemnitz bereits mit neun Jahren in Produktionen wie EVITA oder DER ZAUBERER VON OZ in Ensemblerollen mit. Außerdem stand sie mit dem Studio W.M. – Werkstatt für Musik und Theater in ihrer Schulzeit unter anderem bei den Musicalproduktionen OLIVER!, FLASHDANCE und als Sprintze in ANATEVKA an den Städtischen Theatern Chemnitz auf der Bühne. Schon vor dem Abschluss ihres Musicalstudium 2020 an der AMP (International Academy of Music and Performing Arts Vienna) in Wien stand Theresa in der Welturaufführung des Musicals HEIDI als Twin auf der Bühne und verkörperte bei den Herbsttagen Blindenmarkt die Annika in PIPPI LANGSTRUMPF.

Seit der Spielzeit 2019/2020 ist sie Teil des Jugendchores der Volksoper Wien und stand als Solistin u.a. in ROXY UND IHR WUNDERTEAM als Marika von Dobossy auf der Bühne.

Außerdem studiert Theresa Psychologie und macht eine Ausbildung als Ernährungsberaterin. Seit Anfang 2021 betreibt sie den Podcast „leben und leben lassen“ – ein Podcast für Körper & Verstand.

Das Interview mit Theresa Wollnitzke wurde im Mai 2021 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Schon als ich klein war habe ich immer in alle Freundebücher auf die Frage „Das will ich werden, wenn ich groß bin“ SÄNGERIN & PIANISTIN eingetragen. Also ja, ich wollte schon immer etwas mit Musik machen. Aber das Singen wurde dann letztendlich meine größere Leidenschaft.

Du hast deine Ausbildung an der AMP (International Academy of Music and Performing Arts Vienna) in Wien abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Ich nehme mir daraus mit, dass es letztendlich wirklich weniger wichtig ist, an welcher Schule man studiert. Viel wichtiger ist, wie sehr man selbst für seinen Traum brennt und wie man sich dahinter klemmt und sich selbst engagiert. Natürlich ist eine staatliche Schule oft ein leichteres Sprungbrett ins Musicalbusiness aber ich bin davon überzeugt, dass ohne harte Arbeit an sich selbst und seinem Können die beste Schule nicht viel bringt.

Theresa Wollnitzke - Credits: privat

Theresa Wollnitzke – Credits: privat

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Natürlich leider erstmal das große Thema Corona. Denn mein Abschluss fiel genau in diese Zeit und damit war es doppelt schwierig ohne Auditions und Co. Aber jetzt geht es zum Glück wieder bergauf und ich freue mich sehr auf diese Zeit, in hoffentlich bald wieder vielen Auditions mein Können zu beweisen.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Ich glaube – wie in vielen anderen Sparten – ist es mittlerweile immer wichtiger geworden, ein TYP zu sein. Nicht zu glatt, sondern mit Ecken und Kanten, auf die man auch stolz ist und die man auch gern zeigt.

Das Thema Diversity in allen Bereichen wird einfach immer wichtiger und ich glaube, dass man nur erfolgreich sein kann, wenn man sich selbst als Darsteller voll und ganz akzeptiert, mit allen Stärken und Schwächen und genau diese dann auch gezielt einzusetzen weiß.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Theresa steckt in jeder Rolle?

Ein klein wenig Theresa steckt auf jeden Fall immer in jeder Rolle. Besonders in den verrückten, crazy Rollen, wo ich meine eigene verrückte Seite auch mal ausleben darf 😀

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Ich mag starke Frauenrollen. Rollen, in denen die Protagonistin während des Stückes eine Entwicklung durchmacht und man dies als Zuschauer auch spürt. Aber was ich genauso gern mag, sind komödiantische, verrückte Rollen. Das Leben ist oft schon ernst genug und ich liebe Charaktere wie „Glinda“ zum Beispiel, die verrückt, aber einfach voller Positivität und Glücklichkeit sind.

Du bist auch bei „Ohana Music“ mit dabei und stehst gemeinsam mit Magdalena Paunger, Timna Engelmayer und Helena Lenn mit Songs aus Pop, Musical & Jazz auf der Bühne. Auf welches Genre möchtet ihr euch zukünftig besonders konzentrieren?

Ich denke, ich kann für uns alle sprechen, dass wir uns gar nicht so genau auf ein bestimmtes Genre festlegen wollen. Denn das ist es gerade, was Ohana ausmacht und wofür wir stehen – für ganz bunte Vielfalt. Genau wie wir auch vier ganz verschiedene Typen sind, legen wir uns auch in unserer Musik auf nichts wirklich fest. Wir lieben Musicalgalas genauso wie Eigeninterpretationen von vergangenen Popklassikern oder Beatles Hits.

Auf der Facebook-Page von „Ohana Music“ schreibt ihr „Wir sind vier junge Mädels, die weitaus mehr verbindet als nur die Leidenschaft zur Musik!“ Wie wichtig sind Freundschaften im Musik-Business und wie stehst du zum Thema „Konkurrenz“ – die es bei Rollenbesetzungen ja durchaus mal geben kann?

Freundschaften sind super wichtig. Ich liebe es wie wir uns gegenseitig unterstützen – übrigens auch mit den beiden Mädels von Mel:ara Voices. Natürlich, bei einer Audition sind wir Konkurentinnen und natürlich muss man auch erstmal lernen, damit klarzukommen, wenn eine enge Freundin eine Runde weiter kommt und du nicht. Das ist hart. Keine Frage. Aber dann warst du einfach nicht der Typ für diese Rolle und eine Freundschaft ist ja dennoch so viel tiefer als so eine „kleine“ Audition, von der noch so viele weitere folgen.

Du hast Anfang 2021 den Podcast „leben und leben lassen“ gestartet – ein Podcast für Körper & Verstand. Laut deiner Beschreibung ist es „kein üblicher Ernährungspodcast“. Was ist an deinem Podcast besonders?

Wenn man das Thema Ernährung hört, dann verbindet man sofort so viele Einschränkung oder „Don´ts“, was man alles nicht essen soll. Aber mir ist das Gegenteil viel wichtiger. Ich will zeigen, was gut für den eigenen Körper ist und vor allem WARUM. Ich will, dass meine Hörer verstehen, wie leicht es ist, gesund zu sein und sich verdammt gut zu fühlen. Und es ist auch ein sehr persönlicher Podcast. Ich rede sehr, sehr ehrlich und offen auch über eigene Erfahrungen, Erlebnisse & Tabuthemen und wie ich damit umgegangen bin. Und ich denke, das macht meinen Podcast besonders.

Theresa Wollnitzke - Credits: privat

Theresa Wollnitzke – Credits: privat

Wie stehst du zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Und wie wichtig ist Marketing, Kommunikation und Social Media für dich als Musicaldarstellerin, aber auch als Ernährungsberaterin?

Ich finde Vermarktung wird ein immer wichtigeres Thema. Die Musicalwelt ist so riesig und wächst immer mehr und da ist es als Neuling umso wichtiger, auf sich aufmerksam zu machen. Sympathisch und natürlich. Und ich glaube, dass Social Media ein super Weg ist, viele Menschen zu erreichen und von sich als Charakter einen Eindruck zu hinterlassen. Und das Gleiche gilt natürlich auch als Ernährungsberaterin.

Welche Musikstile hörst du gerne privat und welcher Song ist dein Lieblingssong?

Tatsächlich höre ich privat auch gern Musical. Ziemlich Klischee wahrscheinlich. Aber ich liebe es einfach, daheim ganz laut mitzusingen und zu -tanzen. Einen Lieblingssong habe ich gar nicht wirklich, ehrlich gesagt. Das sind dann immer ganze Musicals, die ich rauf- und runterhöre.

Hast du einen Lieblingsfilm oder gibt´s mehrere Filme oder Genres, die du besonders magst?

Es kommt ganz auf meine Laune an, ob Komödie oder Drama. Aber prinzipiell mag ich Filme mit Tiefe sehr gern. Forrest Gump zum Beispiel. Den könnte ich mir immer wieder aufs Neue anschauen.

Was ist dein Lebensmotto und warum?

Mein Papa hat mir immer gesagt: Egal, was passiert – immer weiter machen und darüber nachdenken, was man daraus lernen kann. Damit man auch Niederlagen für sich und seine Entwicklung nutzen kann. Und als ich das wirklich verstanden habe für mein Leben, hat sich wirklich viel verändert. Zum Positiven.

Wordrap

  • Hund oder Katze: Hund
  • Urlaub am Berg oder am Meer: Meer
  • Facebook oder Instagram: Instagram
  • Tag oder Nacht: Tag
  • Modetrends oder eigener Style: definitiv eigener Style
  • Schwarz oder weiß: bunt!
  • Fantasyfilm oder Komödie: Komödie
  • Buch oder Zeitung: Buch
  • Kraftsport oder Ausdauertraining: Ausdauertraining. Nichts geht über eine morgendliche Laufrunde in der Natur, wenn es noch total ruhig ist ohne Menschen und Autos.
  • WhatsApp oder Signal: WhatsApp
  • Wirtschaft oder Politik: Wirtschaft
  • Tee oder Kaffee: (Grün)tee
  • Diese Persönlichkeit fasziniert mich: mein Papa
  • Meine wertvollste Erfahrung in meinem Leben war: eine Erkrankung und wie sich danach mein komplettes Leben zum Positiven verändert hat – in so vielen Weisen.
  • Mein bestes unnützes Talent: gegen alle möglichen Möbel zu laufen und blaue Flecken zu sammeln.
  • Diese Schlagzeile möchte ich über mich lesen: Theresa Wollnitzke – Rollendebüt bei den Vereinigten Bühnen Wien.
  • Diese Eigenschaften sind mir bei anderen Menschen wichtig: Aufrichtigkeit, Humor, Positivität & Lebensfreude
  • Energie tanke ich durch: gute Ernährung, Yoga & Meditation, Familie und Freunde
  • Zum Frühstück esse ich gerne: Porridge & ganz viel Obst
  • Meine Lieblingsfächer in der Schule: Musik, Mathe, Kunst
  • Im Kühlschrank habe ich immer: ganz, ganz viel Gemüse & Mandelmus
  • Lernen möchte ich noch: viel über Ernährung und meine Gesundheit & natürlich ganz viele Rollen 😉
  • Wenn ich 10 Mio Euro im Lotto gewinne, würde ich: 8 Mio. spenden, 1 Mio. anlegen & den Rest für Reisen und
  • persönliches Lebensglück ausgeben
  • Meine 3 Lieblingsmarken sind: Nucao, Nike & Denns
  • Dafür lohnt es sich zu kämpfen: definitiv für die eigene Gesundheit
  • Das größte Abenteuer meines Lebens: ich finde, mein ganzes Leben ist ein ganzes Abenteuer und ich stecke gerade mittendrin 🙂
  • Das möchte ich noch erreichen: eine meiner Traumhauptrollen zu spielen & mit meinem Ernährungsblog vielen Menschen zu helfen
  • Erfolg ist für mich: das zu erreichen, was man sich selbst vor Jahren als Ziel gesetzt hat und worauf man lange hingearbeitet hat. Und dann auf sich selbst so richtig stolz ist.

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Theresa Wollnitzke auf Facebook und Instagram.

Theresa Wollnitzke - Credits: Ira John

Theresa Wollnitzke – Credits: Ira John

„Wir Musical-Fans“ haben der Musicaldarstellerin und Regisseurin Sandra Bell ein paar Fragen gestellt.

Sandra Bell wurde in Köln geboren. Schon während ihrer Schulzeit absolvierte Sandra die Bühnentanzausbildung der Royal Academy of Dance. In Wien wurde sie anschließend zur diplomierten Musical- und Operettendarstellerin ausgebildet und schloss danach einen Post-Graduate-Course an der Guildhall School of Music and Drama in London ab.

Auf der Bühne zu sehen war Sandra Bell u.a. in: Into the Woods, Aida, The Sound of Music, I Love You Because, The Producers und in den deutschsprachigen Erstaufführungen von „The Wedding Singer – eine Hochzeit zu Verlieben“ und „Anyone Can Whistle“.

Mit ihrem eigenem Soloprogramm und verschiedenen Musical- Ensembles ist Sandra immer wieder mal auf Tour durch ganz Europa.

Mit dem Musical „Das Orangenmädchen“ feierte die erfahrene Musicaldarstellerin nun 2020 ihr Debüt als Regisseurin – mit Georg Hasenzagl, Shireen Nikolic, Barbara Theres Kugler und Martin Berger – musikalische Leitung: Christiane Katzer. Außerdem stand sie als Solistin beim MUSIKFESTIVAL STEYR auf der Bühne und ist u.a. in SÄNGER, SEX UND SCHOKOSTANGERL am Theater in der Innenstadt in Linz zu sehen.

Das Interview wurde im Jänner 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Für mich war eigentlich schon sehr früh klar, dass ich wahnsinnigen Spaß an allem hatte, das mit singen, tanzen und Theater spielen zu tun hat. Als ich mein erstes Musical („Die Schöne und das Biest“ in der Version von Martin Döpke) gesehen hab, hab ich mich dann unsterblich in diese Kunstform, die die drei Dinge, die mir am meisten Spaß gemach haben, vereint hat, verliebt und seitdem gab es den Wunsch, auch selber in diese Richtung zu gehen.

Du hast Musical-, Operetten- und Tanz-Ausbildungen abgeschlossen. Was nimmst du aus deinen Ausbildungen mit?

Aus der Tanz-Ausbildung nehme ich eindeutig die Disziplin mit und den ständigen Wunsch, weiter an sich arbeiten und sich verbessern zu wollen.

Die Ausbildung in Wien hat mir gezeigt, über die eigenen Grenzen zu gehen, aber auch sich selber realistisch einzuschätzen, egal, was andere sagen.

Aus der Ausbildung in London habe ich vor allem auf persönlicher Ebene sehr viel gelernt, nämlich seine vermeintlichen Schwächen zu akzeptieren und zu seinen Stärken zu machen.

Sandra Bell - Credits: Roman Kornfeld

Sandra Bell – Credits: Roman Kornfeld

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Ich hatte das große Glück, bereits während des Studiums und auch direkt danach schon in den ersten Produktionen spielen zu dürfen und da war die größte Herausforderung wirklich, den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Man kommt dann sehr schnell darauf, dass man zwar jeden Tag eine 120% Leistung anstreben kann, das aber einfach nicht jeden Tag und in jeder Show machbar ist. Das hat mich anfangs sehr fertig gemacht und ich hatte oft das Gefühl, zu „versagen“, wenn man mal einen nicht so guten Tag hat und damit umzugehen, hab ich erst einmal lernen müssen.

Das sind Dinge, über die man sich im Studium einfach keine Gedanken macht.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Geduld und Durchhaltevermögen sind sehr wichtig, sowohl wenn man gerade kein Engagement hat und schon gefühlt zur hundertsten Audition rennt, als auch, wenn man vielleicht in einer Long Run Produktion spielt, wo man die gleiche Show immer und immer wieder mit dem gleichen Enthusiasmus auf die Bühne bringen muss wie bei der Premiere.

Außerdem ist es mir persönlich sehr wichtig, ständig weiter an mir zu arbeiten. Ich mag immer dazu lernen und mich verbessern und weiterentwickeln und nehme auch heute noch regelmäßig Unterricht.

Dieser Wille, sich nie mit dem aktuellen Stand zufrieden zu geben, sowie Disziplin ist auch ein wichtiger Punkt, aber vor allem braucht man auch oft das Glück, zur rechten Zeit am richtigen Ort zu sein.

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Wohl fühle ich mich in allen dreien, aber der für mich wichtigste ist eindeutig das Schauspiel. Was nützt es, wenn man ein ein Lied oder eine Choreografie technisch gut darbietet, aber dem Publikum nichts vermittelt? Durch das Schauspiel schafft man es, die Rollen zum Leben zu erwecken und das Publikum abzuholen und zu berühren, das ist auch das, was mich am meisten beeindruckt, wenn ich mir selber ein Stück anschaue.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Sandra steckt in jeder Rolle?

Ich mag das wahnsinnig, verschiedenste Rollen zu spielen. Wie viel von mir da einfließen kann und darf, das variiert je nach Rolle. Das kommt auch immer darauf an, wie die Figur von vornherein angelegt ist, oder was sich der Regisseur so vorstellt.

Man startet beim Erarbeiten einer Rolle ja meistens damit, Berührungspunkte zu finden, wo man aus seiner eigenen Persönlichkeit und Erfahrungen schöpfen kann. Interessant wird das ganze dann, wenn einen plötzlich die Rolle führt und auf einmal Dinge passieren, die man von sich selbst nicht kennt oder die man nie so machen würde.

Am allerliebsten spiele ich auch Rollen, in denen eben sehr wenig Sandra steckt, weil ich das so spannend und herausfordernd finde. Das ist auch immer für mich die größte Bestandsprobe, wenn Leute aus dem privaten Umfeld, die einen am besten kennen, eine Show anschauen kommen. Wenn man die in einer Rolle überzeugen kann, die ganz anders ist, als man selber, dann hat man etwas richtig gemacht!

Sandra Bell - Credits: Mateo Radeck

Sandra Bell – Credits: Mateo Radeck

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Lustigerweise sind viele meiner „Traumrollen“ doch einiges älter als ich …

Ich mag wahnsinnig gern komplexe Charaktere und die sind meistens eher den älteren Frauen zugeteilt. Mrs. Lovett aus „Sweeney Todd“,  Rose aus „Gypsy“ oder Fosca aus „Passion“ wären solche Rollen, aber auch Norma Desmond aus „Sunset Boulevard“ würde ich wahnsinnig gern einmal spielen.

Es gibt aber auch Stücke, die ich einfach wahnsinnig gern spielen würde, egal in welcher Rolle, da wären von den aktuellen Sachen zum Beispiel „Come from away“ oder „Six“.

Diese Shows haben einfach so eine tolle Energie, daran hätte ich wahnsinnigen Spaß.

Eine Traumrolle, die ich mir bereits erfüllen durfte und die ich unglaublich gern noch einmal spielen würde, wäre die Ulla aus „The Producers“.

Du hast dein Regie-Debüt mit „Das Orangenmädchen“ gefeiert. Was kannst du aus deiner Bühnenerfahrung für deine Regie-Tätigkeit mitnehmen.

Ich möchte als Darstellerin immer möglichst viele Facetten und Feinheiten aus meinen Rollen herausholen und das möchte ich auch als Regisseurin gern mit meinen Darstellern ausarbeiten. Außerdem ist es mir sehr wichtig, dass ich mit den Darstellern auf Augenhöhe arbeite. Klar hat man als Regisseur genaue Vorstellungen, was man möchte, aber ich finde es genauso wichtig zu sehen, was von den Darstellern selber kommt und wie man das einfließen lassen kann. Das schätze ich auch aus Darstellersicht sehr, wenn man die Möglichkeit hat, sich selber einzubringen und Dinge anzubieten und auszuprobieren.

„Das Orangenmädchen“ wurde zuletzt vor 10 Jahren im Off Theater Wien gespielt und war jetzt in der Stadtgalerie Möding zu sehen. Was fasziniert dich an diesem Musical besonders?

Ich habe die damalige Produktion tatsächlich in Wien gesehen und das Stück hat mich schon damals sehr berührt. Ich finde das Besondere an diesem Stück sind die Charaktere. Das sind alles total normale Menschen mit ganz nachempfindsamen Problemen und das Stück ist so schön geschrieben, dass sich jeder Zuschauer in der einen oder anderen Situation wiedererkennt und nachempfinden kann, was die Figuren gerade beschäftigt. Außerdem mag ich sehr, dass sich dieses Stück auch mit ernsteren Themen auseinandersetzt und das Publikum auch zum Nachdenken anregt.

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann auf der Bühne, als Regisseurin tätig oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Am allerliebsten wäre ich in 10 Jahren immer noch auf der Bühne. Es gibt so viele Rollen, von denen ich sage „die möchte ich unbedingt mal spielen in 10-20 Jahren, wenn ich alt genug bin“ und auf die freue ich mich schon wahnsinnig.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Nicht zwingend notwendig, aber definitiv hilfreich. Ich nutze selber auch die sozialen Medien, um mich über Stücke oder Künstler zu informieren, die mich interessieren und um auf dem neuesten Stand zu bleiben oder einfach, um zu schauen, welcher Kollege gerade wo spielt.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin und auch als Regisseurin?

Ich finde es schon wichtig, sowohl um bei anderen Leuten aus dem Business, als auch bei Fans im Gedächtnis zu bleiben. Durch Social Media funktioniert das gute alte „sehen und gesehen werden“ auch vom Laptop oder Handy aus, was sehr praktisch ist. Man muss sich nur wirklich bewusst sein, was man auf seinen Internetpräsenzen teilt und was man vielleicht lieber privat halten sollte.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Fans sind auf jeden Fall ein wesentlicher Teil des Musicalbusiness, denn wenn Leute gern ins Theater gehen und sich die Stücke anschauen, ist das ja nicht nur wirtschaftlich förderlich, sondern auch für uns Theaterschaffende in allen Bereichen schön, zu sehen, dass unsere Arbeit gut ankommt und geschätzt wird. Meine persönlichen Erfahrungen mit Fans waren zum Glück bisher überwiegend positiv.

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Das bin ich bis heute! Besonders bewundere ich es, wenn Darsteller jede Rolle, die sie verkörpern, neu erfinden und ihr ihren eigenen Stempel aufsetzen. Oder auch Kollegen, die aus jeder noch so kleinen Rolle oder ihrem Ensemblepart etwas ganz besonderes machen, sodass man kaum die Augen von ihnen abwenden kann. Da gibt es wirklich einige Darsteller, die ich sehr bewundere und von denen man wahnsinnig viel lernen kann, wenn man ihnen nur auf der Bühne zuschaut.

Was ist dein Lebensmotto und warum?

Ein Lebensmotto habe ich nicht, aber ich versuche mir jeden Tag bewusst zu machen, wofür ich an diesem Tag dankbar bin und warum. Das ist mir sehr wichtig.

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Sandra Bell auf www.sandra-bell.com und Instagram.

Sandra Bell - Credits: Roman Kornfeld

Sandra Bell – Credits: Roman Kornfeld

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Barbara Castka - Credits: Helmuth Rafetseder

Barbara Castka wurde in Wien geboren, absolvierte ihre Tanzausbildung an der Ballettakademie der Wiener Staatsoper und ihre Musicalausbildung an der Performing Academy.

2020 stand Barbara in CATS im Wiener Ronacher und 2021/2022 in MISS SAIGON als Cover Ellen im Wiener Raimund Theater auf der Bühne. Am Landestheater Linz war sie u.a. in CATCH ME IF YOU CAN zu sehen.

Barbara Castka - Credits: Helmuth Rafetseder

Barbara Castka – Credits: Helmuth Rafetseder

Davor war sie u.a. zu sehen in: Jesus Christ Superstar / I am from Austria (Raimund Theater, Vereinigte Bühnen Wien) Jekyll & Hyde / Can-Can / Peter Pan (Stadttheater Baden), Durchwursteln oder Durchwurschteln (Kabarett Simpl, Wien), Fred Astaire – ein Leben für den Tanz (Freie Bühne Wieden) und Kiss me, Kate / West Side Story / Der Graf von Monte Christo (Felsenbühne Staatz).

2023 war sie beim Musicalsommer Amstetten in JERSEY BOYS in Niederösterreich und ab Herbst 2023 im ROCK ME AMADEUS – DAS FALCO MUSICAL im Ronacher in Wien auf der Bühne.

Das Interview wurde im Juni 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Ja, auf der Bühne zu stehen war seit ich 4 Jahre alt war mein Ziel. Damals habe ich zum ersten Mal „Der Nussknacker“ im Fernsehen gesehen. Da hat die kleine Babsi gemeint, nur das und nichts anderes!

Barbara Castka - Credits: allrounderphotography

Barbara Castka – Credits: allrounderphotography

Du hast deine Tanzausbildung an der Ballettakademie der Wiener Staatsoper und deine Musicalausbildung an der Performing Academy abgeschlossen. Was nimmst du aus deinen Ausbildungen mit?

Ich nehme viele Erinnerungen mit.

Es war eine harte Ausbildung voller Hochs und Tiefs, aber letztendlich eine wahnsinnig intensive und schöne Zeit in der ich wundervolle Menschen kennenlernen durfte.

Ich hatte die Möglichkeit das zu tun was ich liebe und dafür bin ich sehr dankbar!

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Nicht zu urteilen in Bezug auf seine eigene Leistung.

Das ist eine Sache, die man als Künstler sehr schnell vergisst.

Man ist sehr perfektionistisch, da man das Beste geben will und vergisst darüber hinaus manchmal das Wichtigste:

Sich auf die Freude und die Leidenschaft zu fokussieren, die wir für den Beruf empfinden.

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Solange man Freude an einer Sache hat würde ich niemals abraten etwas in Angriff zu nehmen. Man muss das tun was die Seele glücklich macht. Deshalb singen, tanzen, spielen, eben tun was man liebt!

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Das Herz für den Beruf und einen guten Fokus. Es ist bestimmt nicht immer leicht, aber wenn man sich darauf fokussiert warum man das tut was man tut, findet man die Stärke auch durch schwierige Phasen hindurch standhaft zu bleiben. Und natürlich braucht es auch besondere Menschen, die einem den Rücken stärken. Seien es Familie oder Freunde. Ich denke im Alleingang kann man auf Dauer nicht durchhalten oder zumindest nicht glücklich sein.

Barbara Castka - Credits: Helmuth Rafetseder

Barbara Castka – Credits: Helmuth Rafetseder

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Nachdem ich ja aus der Richtung komme, ist meine tänzerische Seite sehr ausgeprägt, allerdings muss ich sagen, dass ich vor und nach meiner Musicalausbildung immer schon gerne gesungen und gespielt habe, andernfalls wäre ich jetzt auch nicht da wo ich bin.

Also ich fühle mich in allen drei Sparten sehr wohl, weshalb ich auch diesen Beruf mache, der optimalerweise alles vereint.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Barbara steckt in jeder Rolle?

Ich glaube das kommt ganz auf die Rolle an. Manchmal steht man seinen Figuren näher und manchmal muss man etwas tiefer graben. Aber ich genieße die Rollenarbeit sehr.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Ich glaube ich kann gar nicht so genau sagen was meine Traumrolle wäre. Aber hoch oben steht für mich einmal „Bonnie“ aus „Bonnie & Clyde“ zu spielen.

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Gute Frage, in 10 Jahren kann viel passieren, aber ich mache meinen Job von Herzen gerne und hoffe natürlich, dass ich ihn auch in 10 Jahren noch machen werde!

Barbara Castka - Credits: Serge Vossoughi

Barbara Castka – Credits: Serge Vossoughi

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Bezüglich Social Media bin ich gespaltener Meinung. Ich als Privatperson brauche es nicht unbedingt, im Job ist es aber bis zu einem gewissen Grad ganz praktisch.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?

Kommunikation ist in diesem Sinne für mich persönlich wichtig, da der Kontakt vor allem über Social Media zu vielen Leuten natürlich sehr erleichtert wird. Es freut mich zum Beispiel wahnsinnig, wenn ich Nachrichten von Theaterbesuchern erhalte, die mir sagen wie viel Freude sie mit dem Stück hatten und wie es ihnen gefällt. Ich finde diesen Kontakt zu den Leuten sehr schön, da wir sie ja sonst nur über die Distanz sehen.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Ich hatte bisher ganz gute Erfahrungen mit den Besuchern. Ich hoffe einfach, dass die Leute, die sich die Shows anschauen, einfach einen wundervollen und besonderen Abend genießen können. Dass sie die Freude, die man selbst darüber empfindet mit einem teilen können und das Stück als schöne Erinnerung mit nach Hause nehmen.

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Ich denke nicht, dass ich jemals ein richtiger Fan war. Ich war immer sehr auf meine Ausbildung fokussiert und habe es genossen den Leuten auf der Bühne zuzusehen. Es gibt viele fantastische Darsteller und Darstellerinnen, daher empfand ich es nie als nötig jemanden zu favorisieren. Berührt haben mich viele Menschen auf der Bühne und es war immer jemand anderes.

Was ist dein Lebensmotto und warum?

Tu das was dich glücklich macht!

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Barbara Castka auf Facebook und Instagram

Barbara Castka - Credits: Helmuth Rafetseder

Barbara Castka – Credits: Helmuth Rafetseder

Bist du Künstler:in oder willst mit Künstler:innen zusammenarbeiten?

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Wir Musical-Fans haben dem Musicaldarsteller Darius Merstein-MacLeod ein paar Fragen gestellt.

Darius Merstein-MacLeod - Credits: privat

Darius Merstein-MacLeod – Credits: privat

Darius Merstein-MacLeod startet sein musikalisches Leben mit Klavierunterricht an der Musikhochschule in Grünberg, begann aber schon bald den Gesang für sich zu entdecken.

1986 spielte er den Jesus in „Jesus Christ Superstar“ am Stagedoor Playhouse in Karlsruhe und steht nun schon seit über 30 Jahren als Musicaldarsteller auf der Bühne. U.a. spielte er in West Side Story, The Wizard Of Oz, Hair, Der kleine Horrorladen, Human Pacific, Die Schöne und das Biest, Jekyll & Hyde, Les Misérables, Die Drei Musketiere, Im weißen Rößl, in der deutschsprachigen Erstaufführung von „The Scarlet Pimpernel“ und in den Welturaufführungen von „POE“ und von „Der Ring“.

Auch bei Galas und Revuen ist Darius immer wieder zu sehen – u.a. war er Solist der SDR-Big Band, bei „Leading Men“ am Raimund Theater in Wien, bei der „Voestival“-Gala „A Tribute To Andrew Lloyd Webber“ in Linz und in „Revuepalast“ im Friedrichstadtpalast in Berlin.

Darius hat ein breites Musikspektrum – neben Musical, auch Jazz, Gospel, Rock, Soul, Funk und Klassik – und arbeitete u.a. mit Tony Christie, Eugen Cicero, Joy Fleming, Gloria Gaynor, Max Greger senior und junior, Horst Jankowski, Paul Kuhn, Mary (Georg Preusse), Elaine Paige, Dieter Reith, Caterina Valente, Ramón Vargas, Pia Douwes, Xavier Naidoo, Annie Lennox, Shirley Bassey.

Auch als Regisseur bei „Jesus Christ Superstar“ und als Komponist des Musicals „Woman In The Mirror“ war Darius tätig und machte „Ausflüge“ in andere Kreativsparten (Bühnenbild, Lichtdesign, Maske, Grafikdesign).

2020 stand er in „Der König und ich“ am Stadttheater Baden auf der Bühne – gemeinsam mit Patricia Nessy, Jonas Zeiler, Valerie Luksch, Beppo Binder, Robert Kolar, Artur Ortens, Franz Josef Koepp, Wei-Ken Liao, Ann Mandrella, Melvin Hirschmann, Jonas E. Tonnhofer, Thomas Weissengruber, Isabel Wilfert, Hannah Soraperra, Laurenz Scholz, Miriam Pundy, Lilly Krainz, Hannah Hruska, Tobias Hornik-Steppan, Estella Hickl-Szabo, Hana Amelie Hrdlicka, Angelina Harranth, Alina Laura Foltyn, Livia Ernst und Lilian Davison.

Das Interview wurde im März 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Da bereits meine Eltern auf der Bühne standen, wurde mir die Bühne so zu sagen in die Wiege gelegt.

Musik spielte in meinem Leben schon als Kind eine große Rolle und ist bis jetzt so geblieben.

Darius Merstein-MacLeod - Credits: privat

Darius Merstein-MacLeod – Credits: privat

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darsteller?

Bevor ich das erste mal in einem Musical gearbeitet habe, hatte ich bereits Bühnenerfahrung mit meiner Band „Easy Funk“, mit der ich nicht nur in Deutschland Konzerte gegeben hatte. Durch einen Zufall bin ich 1986 zu einem Vorsingen für das Musical „Jesus Christ Superstar“ gegangen und ich habe die Hauptrolle bekommen. Nachdem habe ich die Liebe zu Wort entdeckt und zum Schauspiel. Herausforderung – in dem Fall war keine da, da ich Musik liebte und eine neue Liebe zum Theater entdeckt habe.

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Selbstkritisch zu sein, das verliebt sein in sich selbst ablegen und sich einen guten Rat hole, ob man weiter machen soll – von erfahrenen, professionellen Künstlern oder Lehrern, die aber das Know-How haben und nicht nur das Geld von einem abzocken.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Talent, Talent, Talent – ja das würde ich sagen, das leider zur Zeit nicht verlangt wird.

Das Musical ist nach meinem Wissen in den letzten 20 Jahren zu einer Fließband-Arbeit geworden. Darsteller werden zu Marionetten und wenn sie wirklich Talent haben, dürfen sie es nicht zeigen, sondern werden nur zu einer Kopie von jemand anderen. Talente gibt es hier in deutschsprachigem Ländern, aber die werden nicht gefördert, sondern es wir am Geld gespart oder die Menschen mit Talent werden ersetzt durch die Talentlosen.

Ich weiss, es klingt sehr hart, aber ist leider nicht nur meine Sicht, sondern von vielen anderen Kollegen.

Darius Merstein-MacLeod - Credits: privat

Darius Merstein-MacLeod – Credits: privat

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Darius steckt in jeder Rolle?

Sicher steckt sehr viel von mir in einer Rolle drinnen. Aber nicht direkt der Darius, sondern was mich das Leben gelehrt hat. Erlebnisse, Erfahrungen und dann zu hoffen, dass ein guter Regisseur dich führen wird, um die Rolle ins Leben zu rufen.

Wenn mich jemand fragen sollte was Schauspiel ist, bleibt meine Antwort „Zuhören, einfach sein und sich selbst nicht profilieren oder sich selbst zu lieben wie ein Stück Käse“ 🙂

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Nicht leicht zu sagen, es gibt viele alte Stücke, die echt klasse sind, aber die werden nicht gespielt und sehr wenige neue, die wirklich gut sind.

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Ich würde am liebsten im Lotto gewinnen und zurück nach Schottland gehen, wo ich groß geworden bin.

Wenn das nicht klappt: weiter lernen und dies weiter geben an Menschen, die Gesang lieben. Regie ist auch etwas, bei dem ich mich sehr wohl fühlen würde.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarsteller?

Es ist wichtig, das andere über die erfahren was sie machen und dass es sie gibt.

In dem Fall finde ich auch Kritiken wichtig, die von jemanden geschrieben werden, die 100% wissen was ein Künstler alles zu machen hat, seine Vorbereitung, das Stück, das Theater, die Möglichkeiten, die es im Haus gibt.

Ich meine damit Kritiker, die das Know-How haben und nicht die, die sich als Kritiker selbst benenne, nur um eine Freikarte zu bekommen und sich damit zu profilieren.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Ich finde es wunderbar, dass es sie gibt – Menschen, die das lieben was wir machen und dabei selbst Spaß haben dies zu erleben und für paar Stunden in eine andere Welt zu tauchen.

Ich habe viel Positives erlebt, aber auch nicht so schöne Sachen – z.B Fans, die mich beschimpft, aber auch körperlich angegriffen haben. Die braucht die Welt nicht.

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Musicaldarsteller-Fan nein, aber Fan von guten Sängern und Sängerinnen.

Was ist dein Lebensmotto und warum?

Sei einfach wie Du bist und du wirst damit jeden Menschen imponieren. Versuche dich nicht zu verbiegen, um anderen zu gefallen, spiele keine Rolle – das kannst du auf der Bühne machen. Im Leben sei wie du bist, zeige Respekt, Manieren und Liebe.

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.
Mehr zu Darius Merstein-MacLeod auf www.darius-merstein.de.

Darius Merstein-MacLeod - Credits: privat

Darius Merstein-MacLeod – Credits: privat

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Wir Musical-Fans haben der Musicaldarstellerin Jessica Trocha ein paar Fragen gestellt.

Jessica Trocha wuchs im Ruhrgebiet auf und sammelte am Theater Marl erste Erfahrungen auf der Bühne.

Sie blieb ihrem Kohlenpott treu und studierte an der Folkwang Universität der Künste Schauspiel, Gesang und Tanz und gastierte während ihres Studiums am Theater Bonn und Theater Dortmund. Dort war sie bereits in der Partie der Graziella in WEST SIDE STORY zu erleben und kehrte in den Spielzeiten 2019/20 und 2020/21 als Nellie in JEKYLL & HYDE auf die Bühne des Opernhauses zurück.

Jessica gewann gemeinsam mit ihrem Kollektiv den Folkwang Preis 2019 für ihre erste Stückentwicklung des Musicals „Wo man Feststeck

Im Sommer 2020 wäre sie bei den Freilichtspielen Tecklenburg in SISTER ACT und DER BESUCH DER ALTEN DAME auf der Bühne gestanden. Leider mussten diese Produktionen Covid-19-bedingt auf 2021 verschoben werden. Die durch die Pandemie entstandene Zwangspause nutze Jessica und drehte ihren ersten Kurzfilm KAMMERJAGD in Kooperation mit der Bauhaus-Universität Weimar.

Das Interview wurde im Oktober 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattest du einen anderen Berufswunsch?

Ich kann mich ehrlich gesagt nicht daran erinnern, aber bei meinem letzten Umzug habe ich durch ein altes Freundschaftsbuch aus der Schulzeit geblättert und da wussten damals schon alle, dass ich unbedingt auf die Bühne möchte. Also denke ich ja.

Du hast 2020 deine Musicalausbildung an der Folkwang Universität der Künste in Essen abgeschlossen. Was nimmst du aus dieser Ausbildung mit?

Du kommst an die Uni als junger, orientierungsloser Mensch und wirst geschliffen und poliert und ständig mit dir selbst konfrontiert bis du irgendwann nach vier Jahren glaubst zu wissen, wer du bist. Dann landest du im sogenannten „Draußen“ und beginnst wieder komplett von vorne. Um die Frage also zu beantworten: aus diesem Studium nehme ich mit, das Leben als Prozess zu sehen und keine Angst vor innerlichen und äußerlichen Veränderungen zu haben.

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Meiner Angst und meinen Selbstzweifeln gegenüber zu treten und meinem inneren Schweinehund laut und deutlich „Scheiß drauf, du kannst das!“ zu sagen.

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Die beste Entscheidung!

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Ich denke nicht, dass es das eine Erfolgsrezept gibt, vor allem weil jeder Mensch Erfolg individuell definiert. Wenn ich aber daran denke, was mir geholfen hat und hilft, ist es, sich nicht zu sehr einzuschränken, sondern sich in vielfältige Projekte zu stürzen. Was sonst natürlich absolut zum Erfolg dazugehört ist Freundlichkeit gegenüber dem gesamten Kollegium. Niemand arbeitet gerne mit Egomanen zusammen.

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Das wechselt je nach Tagesstimmung.

Du hast bisher nicht nur in Musicals gespielt, sondern warst auch auf der Theaterbühne zu sehen. Bist du trotzdem auf Musical fokussiert oder siehst du dich als Künstlerin mit einem breiten Betätigungsfeld von Musical über Theater bis zu Film/TV, Sprechertätigkeit oder Werbung?

Positionierung ist wichtig und nötig, in allen Lebensbereichen. Aber wohin mich mein künstlerischer Weg führen wird und was ich dann am Ende sein werde, weiß ich nicht. Ich kann mich aber durchaus mit dem Ausdruck Künstlerin identifizieren.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Jessica steckt in jeder Rolle?

Ich liebe es, sonst wäre es nicht mein Beruf. Die Welt aus einer anderen Perspektive, aus einer anderen Sicht zu erforschen, zu sehen ist immer aufregend. Ich lerne von jeder Rolle jedes Mal etwas Neues über mich selbst.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Politische, feministische und lustige Frauenrollen.

Du hast vor deinem Musicalstudium auch Kulturwissenschaft studiert. Was konntest du aus diesem Studium mitnehmen und wie wichtig ist diese Studienerfahrung für deine persönliche und berufliche Entwicklung gewesen?

Also die ehrliche Antwort ist, dass ich beim ersten Vorsprechen an der Folkwang nicht angenommen wurde und mir dann einen Plan B überlegen musste. Deswegen kam ich auf Kulturwissenschaften in Dortmund, weil ich dort Musik- und Wirtschaftswissenschaftskurse belegen konnte. Im Grunde habe ich also Kulturmanagement studiert. Auch wenn mich das wissenschaftliche Arbeiten gelangweilt hat, hat es mich natürlich persönlich weitergebracht.

2019 hast du gemeinsam mit deinem Kollektiv den Folkwangpreis für die Musicalentwicklung „Wo man Feststeckt“ erhalten. Interessiert dich als Musicaldarstellerin denn auch die Arbeit vor bzw. hinter der Bühne oder war die Musicalentwicklung nur ein kleiner Ausflug im Zuge deiner Ausbildung?

Meinen ewigen Antrieb und meine Motivation ziehe ich aus dem Ehrgeiz, einen Teil dazu beizutragen, das Genre „Musical“ positiv mitzugestalten. Und da liegt es nahe, auch wenn ich nicht als Autorin ausgebildet bin, selber Stücke zu schreiben. Mich nervt der alltägliche Sexismus und die Darstellung der Frau, aber auch die Trivialität, mit der das Musicalgenre konfrontiert wird. Ich finde, dass es kein besseres Genre gibt, um Komödie und Drama zu verbinden und sich gleichzeitig politisch zu positionieren.

Du sprichst neben Deutsch, Englisch und Französisch auch muttersprachlich Polnisch – und außerdem Slawisch und Ruhrdeutsch. Hast du deine vielfältigen Sprachkenntnisse auch schon auf der Bühne verwenden können?

Klar!

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Das muss jede und jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde es wichtig, aber hinterfrage es auch oft. Letztendlich ist es ein Netzwerk und eine Plattform mit all ihren Sonnen- und Schattenseiten.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?

Na ja, als Selbstständige bin ich meine eigene Firma. Dazu gehört natürlich auch, dass ich mich vermarkten muss, um Jobs zu bekommen oder um zu verhandeln. Du musst deinen Wert kennen und dafür einstehen. Manche suchen sich eine Agentur, die das für dich dann erledigt. Das ist natürlich einfach, kostet aber Geld, was du gerade am Anfang deiner Karriere nicht hast. Ich jedenfalls nicht. Es ist natürlich nicht immer einfach, aber es gehört nun mal dazu.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Lustige Frage! Ich weiß nicht genau, worauf die Frage abzielt, aber ich versuche sie mal so zu beantworten: Ich bin ein Bühnenmensch. Ich bin dafür ausgebildet, auf der Bühne zu stehen. Bühne ohne Publikum macht keinen Sinn. Dann würde keine Kommunikation, kein Dialog entstehen. Das Theater braucht also Menschen, so wie Menschen das Theater brauchen. Wenn daraus Fans werden, ist das doch eine schöne Bestätigung für beide Seiten.

Hast du einen Lieblingsfilm oder gibt´s mehrere Filme oder Genres, die du besonders magst?

Keine Filme, ich suchte Serien. Meine absoluten Favoriten sind zurzeit Fleabag, Russion Doll, Stranger Things, Dark, Sex Education, How to Sell Drugs Online (Fast)…

Und welcher Song ist dein Lieblingssong?

Auf Spotify laufen momentan bei mir in Dauerschleife: Watermelon Sugar von Harry Styles und Midnight Sky von Miley Cyrus. Ansonsten liebe ich die 60er und bin ein großer Fan von Nancy Sinatra.

Was ist dein Lebensmotto und warum?

Ich habe kein konkretes, kommt drauf an, was gerade so in meinem Glückskeks steht.

WIR MUSICAL-FANS sagen „Danke für das Gespräch“.

Mehr zu Jessica Trocha auf Instagram.

Jessica Trocha - Porträt - Credits: Felix Rabas

Jessica Trocha – Porträt – Credits: Felix Rabas

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Wir Musical-Fans haben dem Musicaldarsteller, Schauspieler und Regisseur Carsten Lepper ein paar Fragen gestellt.

Carsten Lepper schloss seine Ausbildung als Diplom-Schauspieler an der Hochschule des Saarlandes für Musik und Theater in Saarbrücken ab und machte anschliessend eine Musicalausbildung als Vollstipendiat an der Stella Academy in Hamburg.

Nach Engagements am Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken in Sigmunds Freude, Doktor Faustus Lichterloh und Eine Nacht im September und an der Freilichtbühne Coesfeld als Tony in der West Side Story, spielte Carsten in der deutschen Erstaufführung von Elisabeth in Essen die Rolle des Luigi Lucheni und erhielt dafür den Kritikpreis als bester Darsteller. Zuvor war er in den Schweizer Erstaufführungen als Alex in Aspects of love und Valentin in Kuss der Spinnenfrau zu sehen.

Es folgten u.a. Engagements in „Titanic“ am Theater Neue Flora in Hamburg, als Raoul in „Das Phantom der Oper“ am Stage Palladium Theater Stuttgart, als Claude in „Hair“ am Stadttheater Pforzheim, als Jack Favell in der Welturaufführung von „Rebecca“ am Raimundtheater in Wien, als Bäcker in „Into the Woods“ in Bozen, als Fernand Mondego in der Uraufführung von „Der Graf von Monte Christo“ am Theater St. Gallen, in der Österreichischen Erstaufführung von „Miss Saigon“ am Stadttheater Klagenfurt (als „Chris“ von der Musicalzeitschrift MUSICALS als einer der besten Darsteller des Jahres 2010/11 ausgezeichnet), als Tony in „West Side Story“ an der Oper Magdeburg, an der Oper Leipzig und am Theater Trier, als Judas in „Jesus Christ Superstar“ am Theater Hagen, als Lord Farquaad in der deutschsprachigen Erstaufführung von „Shrek“ in Düsseldorf und Berlin, als Regisseur Zach in „A Chorus Line“ am Theater Klagenfurt und als Sy in „Bodyguard“ im Musical Dome in Köln.

Bei „Der Graf von Monte Christo“ an der Freilichtbühne Tecklenburg übernahm Carsten auch die Co-Regie. In Wien führte Carsten die Regie bei Andrew Lloyd Webbers „Bleib noch bis zum Sonntag“ und bei „The Last Five Years“ von Jason Robert Brown.

Auch als Synchronstimme ist Carsten im Einsatz – u.a. in der Verfilmung von „Das Phantom der Oper“ als Raoul, als Sir Harry in „Once upon a mattres…Es war einmal auf einer Matratze“ und als Schurke Musicmeister in „Batman“.

Aspects of Love - u.a. mit Abla Alaoui, Alexander Sasanowitsch, Ulrich Allroggen, Wietske van Tongeren, Karin Seyfried - Credits: Christian Ariel Heredia

Aspects of Love – u.a. mit Abla Alaoui, Alexander Sasanowitsch, Ulrich Allroggen, Wietske van Tongeren, Karin Seyfried – Credits: Christian Ariel Heredia

Für „The Musical Showroom“ führte er Regie bei der Österreich Premiere von Andrew Lloyd Webbers Musical-Klassiker „Aspects of Love“ – mit Wietske van Tongeren, Karin Seyfried, Abla Alaoui, Ulrich Allroggen, Alexander Sasanowitsch, André Bauer, Jana Werner, Georg Prohazka, Alina Kölblinger und Paul Csitkovics.

Außerdem betreibt er die Künstleragentur BORN MANAGEMENT.

Das Interview wurde im Dezember 2019 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Seit ich denken kann, wollte ich immer Schauspieler werden. Es gab keine Alternative. Mein Drang auf der Bühne zu stehen war als Kind schon enorm.

Was nimmst du von deiner Ausbildung an der Hochschule des Saarlandes für Musik und Theater in Saarbrücken und in der Stella Academy in Hamburg mit?

Meine Grundausbildung, meine Sprech- und Körperausbildung und natürlich das stetige Gesangstraining, um die Stimme für eine 8-Show-Woche fit zu halten.

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darsteller?

Ich lebte immer sehr diszipliniert. Keine Discobesuche, kein Alkohol, keine Drogen etc. Das war easy für mich. Das ich meine Freunde nicht sehen konnte wie ich wollte, war für mich eine sehr große Herausforderung. Dieser Job im Allgemeinen fordert sehr viele Opfer privater Natur. Aber der Dank des Publikums und die Reaktionen machen diese nicht einfachen Zeiten dann wieder erträglich und im Endeffekt auch sehr schön.

ELISABETH - Carsten Lepper - Credits: Stage Entertainment.

ELISABETH – Carsten Lepper – Credits: Stage Entertainment.

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Ob Schauspieler, Sänger, Tänzer – egal in welcher der Stilrichtungen ein junger Mensch gehen will – ich rate grundsätzlich nie ab – aber ich spreche auch keine Empfehlung aus. Grundsätzlich gilt: Es gibt zu viele DarstellerInnen und zu wenige Arbeitsmöglichkeiten in diesem Gewerbe. Dem sollte man sich bewusst sein und immer daran denken, ein zweites Standbein aufzubauen.

Es muss ja nicht immer auf – es kann ja auch mal hinter, unter, vor oder über der Bühne sein. Das Theater bietet sehr viele Möglichkeiten sich auszutoben. Wenn man als reiner Darsteller 40 Jahre Berufsleben hinter sich hat und immer noch auf der Bühne steht  – das ist ein Privileg und sehr selten.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Disziplin, Disziplin, Disziplin. Um im diesen Business bestehen zu wollen, ist es ratsam schon früh damit zu beginnen. Sich ausprobieren. Das Kind mit auf die Bühne zu nehmen.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Carsten steckt in jeder Rolle?

Ich versuche immer vor allen Dingen eines: Wo finde ich den Humor in der Rolle. Keine Figur ist nur gut oder böse. Eine Figur ist wie sie ist: Ein Mensch (oder manchmal auch Katze 🙂). Ein Mensch hat viele Facetten. Für mich ist der Humor an vorderster Stelle. Lucheni – als Beispiel – nur bösartig und gewalttätig darzustellen wäre extremst langweilig.

GRAND HOTEL - Carsten Lepper - Credits: Schlossfestspiele Ettlingen

GRAND HOTEL – Carsten Lepper – Credits: Schlossfestspiele Ettlingen

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Sicherlich interessieren mich Rollen wie ein Valjean oder Javert in Les Miserables. Ein Phantom wäre auch toll. Das sind alles Archetypen. Ecken und Kanten liegen mir. Ich glaube das liegt daran, dass ich da auch nicht immer „pflegeleicht“ bin und auch mal auf den Tisch haue bzw. mal klar meine Meinung sage. Dennoch sehe ich mich auch sehr in der kreativen Arbeit am Theater. Das ist ein Standbein welches ich ausbauen möchte.

Du bist auch als Synchronstimme im Einsatz. Wie ist das so einer Figur seine Stimme zu leihen, die man nicht selbst spielt?

Das ist eine sehr technische Angelegenheit. Du musst nicht an Deine Interpretation denken, sondern an die des Kollegen auf der Leinwand vor Dir. Die Emotionen kommen automatisch dazu. Das fällt mir dann leicht. Nur die Zeit in der Du Dich bewegst ist nicht „deine“ Zeit, sondern die Zeit des Regisseurs, der Partitur, der Darstellung im Film. Da hat man sehr wenig Freiraum. Aber auch da, habe ich mit den tollen Synchron-Regisseuren eine tolle Arbeit erlebt. Die sind wirklich Meister ihres Fachs.

Als ich den Raoul im Phantom synchronisiert habe wurde mir klar, wie schwierig es war „seinen“ Raoul abzulegen, den ich direkt davor in Stuttgart gespielt habe. Aber der Regisseur Andreas Hommelsheim von BlackBird-Synchron in Berlin hat mir erstmal Freiheiten gegeben und mich nach und nach auf den Track gebracht wo es hingehen sollte. Das war extremst genial.

Du bist auch als Regisseur tätig. Was fasziniert dich an dieser Aufgabe besonders?

Das ich gestalterisch-inhaltlich arbeiten kann. Es fasziniert mich, ein Stück vor sich liegen zu haben – und man ALLE Möglichkeiten hat. Angefangen von der Besetzung, über Bühnenbild, Gestaltung des Lichts, Staging etc. etc. Das ist fantastisch, weil man seine eigene Handschrift auf ein Blatt Papier schreibt und dann zum Leben erweckt, um es etwas pathetisch auszudrücken 🙂

Als Darsteller bist Du oftmals „Ausführer“ einer Idee eines anderen. Das ist auch OK – aber es fasziniert mich mehr diese 1.000 Bauteile selbst langsam zusammenzusetzen um zum Schluss sagen zu können: „Hey, es funktioniert. Das Puzzle ist komplett.“ Als Regisseur musst Du den Gesamtüberblick behalten.

Meine nächste wirklich große Aufgabe steht an. Wir haben vor kurzem von Andrew Lloyd Webber persönlich die Rechte zur Aufführung für die österreichische Erstaufführung von „ASPECTS OF LOVE“ bekommen. Darauf bin ich ein wenig stolz.

Aspects of Love - u.a. mit Karin Seyfried, Alexander Sasanowitsch, Wietske van Tongeren, Abla Alaoui, Ulrich Allroggen - Credits: Christian Ariel Heredia

Aspects of Love – u.a. mit Karin Seyfried, Alexander Sasanowitsch, Wietske van Tongeren, Abla Alaoui, Ulrich Allroggen – Credits: Christian Ariel Heredia

Wir spielen in einem sehr intimen Rahmen, genau das was das Stück verlangt, denn es ist ein Kammerstück. Ich bin als Regisseur dort tätig. Da bin ich gerade dabei mit meinem Team alles zu organisieren. Das wird eine wirklich spannende Sache und ich hoffe, dass die Zuschauer kommen.

Für mich schließt sich ein Kreis, denn ich habe selber die Rolle des Alex in der Schweizer Erstaufführung gespielt. Damals haben wir schon immer gesagt: Das Musical mal auf einer kleineren Bühne zu produzieren wäre erstrebenswert und toll. Ich wünsche mir sehr, dass die Zuschauer das Stück am Ende genauso lieben wie ich. Ich bin wirklich sehr verliebt in jeden einzelnen Charakter. Ich sag nur „Wer versteht was Liebe ist?“ … in dieser Frage steckt schon eine Menge drin – und es wird sicherlich sehr emotional.

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann noch auf der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Da dieser Job in einem stetigen Wandel ist, wäre ich sehr gerne weiterhin in diesem Job tätig. Gerne wäre ich als Regisseur oder Intendant unterwegs. Tolle Teams zusammenzustellen, die kreative und spannende Produktionen auf die Bühne bringen. Zwischendurch immer mal wieder als Darsteller – das wäre großartig.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Das ist so ein Thema für mich 🙂 Grundsätzlich: Es ist nicht mehr wegzudenken.

Ich habe noch die Zeit völlig ohne das alles mitgemacht. Das ging auch. Die Zeiten waren ruhiger und nicht so schnelllebig. Dennoch – richtig eingesetzt – ist Social Media ein Mittel schnell mit Menschen in Verbindung zu treten oder – ganz praktisch als Darsteller gesprochen – um eine Theaterproduktion zu promoten. Den Zuschauern wissen lassen wo ich zu sehen bin.

Aber die Katzenvideos und Co. interessieren mich gar nicht. Das ist langweilig und fad. Da das zum Standard geworden ist sehe ich leider auch eine gewisse Abstumpfung in der Gesellschaft. Kriegsbilder folgen auf Hundevideos, esoterische Kalendersprüche auf getötete oder verstorbene Menschen. Das stumpft ab und lässt alles Geschehene irgendwie so „egal“ erscheinen. Das ist extremst schlecht für die Menschheit.

Auf der anderen Seite ergeben sich natürlich auch wieder tolle Möglichkeiten – ob auf künstlerischer oder auch politischer Natur. Demos gegen die Klimawandelpoltik, gegen korrupte Staatsregierungen etc. Da hat Facebook und Co. schon eine Menge politische Bewegungen angestoßen. Ich bin selber in Instagram und Facebook zu finden, versuche aber meine Aktivität auf rein berufliche Dinge zu beschränken.

REBECCA - Carsten Lepper - Credits: Rolf Bock

REBECCA – Carsten Lepper – Credits: Rolf Bock

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarsteller?

Ohne Marketing funktioniert gar nichts. Wenn der andere Mensch nicht weiß, wer ich bin oder was wann wo stattfindet – dann kommt er nicht und ich sitze im Theater alleine auf meiner Bühne und schaue in einen leeren Zuschauerraum. Für mich ist dieses Thema sehr wichtig, weil ich mich selber auch als eine Art „Produkt“ sehe.

Es gibt Menschen, die kommen hunderte oder tausende Kilometer gefahren, um eine bestimmte Theaterveranstaltung zu sehen, in der ich spiele. Das ist großartig und ich kommuniziere mit diesen Menschen auch immer wieder und gern.

Für mich ist ein geregeltes und gezieltes Selbstmarketing unabdingbar für diesen Beruf. Und das macht mir auch Spass. So zum Beispiel auch gerade dieses Interview was ich führe. Ich bin dankbar für diese Möglichkeiten und freue mich, dass sich Menschen für mich als Künstler und für das was ich tue interessieren.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Ich hatte fast immer nur gute Erfahrungen. Vor allen Dingen bei den Großproduktionen stehen oftmals die gleichen Menschen vor der Bühnentür. Sie kommen, um mich zu sehen, um mit mir einen kleinen Plausch zu halten, um zu sagen, wie toll die Produktion war, die sie gerade gesehen haben. Das ist doch großartig!

Ich freue mich über diese Begegnungen und sie lassen dich als Künstler auch immer wieder ins Außen schauen. Du kommst aus dem Mikrokosmos „Künstler AG“ raus und auf andere Gedanken. Es ist schön positiven Zuspruch zu erhalten. Fans sind wichtig und sind die Brücke zwischen Bühne und Zuschauerraum.

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Nein – ich bin erst mit dem Musical in Kontakt gekommen, während meiner Amateurtheaterzeit. Da stand ich dann selbst schon in ganz jungen Jahren auf der Bühne. Da ich auf dem Land aufgewachsen bin, es kein Internet gab, hatte ich keine Kontakte zu MusicaldarstellerInnen. Wenn ich heute nochmals ein Kind sein würde, wäre ich sicherlich Fan von so einigen DarstellerInnen und würde ihren Weg beobachten und mir die Beine in den Bauch stehen vor diversen Bühneneingängen.

Augen und Ohren offen halten – sich interessieren für andere Menschen – kreative Momente schaffen für die Zuschauer – das ist heute mein Hauptaugenmerk in meinem Beruf. Alles ist möglich in diesem Beruf. Das ist der Theaterzauber. Oder wie ich immer gerne sage: „Unmögliches wird sofort erledigt – Wunder dauern etwas länger“ 🙂

Danke für die tollen Fragen und Eure Zeit!

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Carsten Lepper auf Facebook und Instagram.

Carsten Lepper - Credits: Christian Ariel Heredia

Carsten Lepper – Credits: Christian Ariel Heredia

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Birgit Busse absolvierte ihr Musicalstudium an der „Joop van den Ende Academy“ in Hamburg. Nach ihrem Abschluss war sie u.a. engagiert im Altonaer Theaters Hamburg, im Musical „Buddy – Die Buddy Holly Story“ im Colosseum Theater in Essen, im Aalto Theater Essen und im Musiktheater im Revier Gelsenkirchen.

2016 schloss sie zusätzlich Ihr Bachelor-Studium des klassischen Gesang und der Gesangspädagogik an der Folkwang Universität der Künste in Essen ab und studiert seit 2016 nun den 2-fach Master „Musikwissenschaft – Konzert- und Musiktheaterdramaturgie“ und „Vokalausbildung“.

Birgit ist immer wieder bei Konzerten und Shows zu erleben, war einige Zeit mit dem „Original Krimidinner“ und verschiedenen „Musical-Dinnern“ deutschlandweit unterwegs und ging 2018 als Gesangssolistin auf die „Mein Schiff 5“ von Tui Cruises.

Zum Übergang ins Jahr 2020 war sie im Ensemble von „My fair lady“ in der Elbphilharmonie Hamburg zu sehen.

Das Interview wurde im Jänner 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattet du einen anderen Berufswunsch?

Eine lange Zeit dachte ich, ich würde Querflöte studieren und habe mich vor allem damit beschäftigt. Kurz bevor es dann aber soweit war sich zu bewerben, ist mir das Musical dazwischen gekommen und es war um mich geschehen. Ich hatte lange Zeit vorher zwar „Cats“ in Hamburg gesehen und fand großartig was die Menschen auf der Bühne so konnten. Aber so etwas auch zu machen war eher ein Traum wie man sagt: „ich werde mal Prinzessin wenn ich groß bin“. Als dann bei uns auf dem Gymnasium „Joseph“ aufgeführt wurde, habe ich erfahren, dass man das tatsächlich studieren kann und habe dann auch alles daran gesetzt das zu tun. Ich war also recht spät dran mich tatsächlich mit Gesang, Tanz und Schauspiel zu beschäftigen.

Du hast zusätzlich zur „Joop van den Ende Academy“ auch ein Gesangsstudium an der Folkwang Universität der Künste in Essen abgeschlossen und studierst aktuell auch noch Musikwissenschaft, Dramaturgie und Vokalausbildung. Was nimmst du aus dieser Fülle an Ausbildungen mit?

Ich habe einfach ein großes Interesse an allem was mit Theater & Musik zu tun hat. Und ich würde sagen alles was man gehört oder gelesen hat, erweitert den Horizont. Man hat eine größere Bandbreite und kann anders auf Stücke oder Rollen im Spezifischen schauen – andere Dinge und Hintergründe erkennen oder deuten, weil man vielleicht schon etwas über die Zeit oder den Komponisten gehört hat.

Rein stimmlich hat mich die klassische Ausbildung enorm weiter gebracht – auch für die Aufgaben die es im Musicaltheater zu bewältigen gibt. Das hat sowohl meine stimmtechnischen, aber natürlich auch stilistischen Möglichkeiten einfach enorm erweitert.

Ich finde es für mich grundsätzlich sehr wichtig immer weiter zu lernen und neue Impulse zu bekommen. So bleibt man offen für Neues und flexibel im Kopf.

Außerdem kann einem alles was man weiß nur weiterhelfen.

Und man weiß ja nie wann man etwas irgendwie, irgendwo, irgendwann einbringen kann. Und da ich ja auch Gesangspädagogin bin ist es für meine Schüler natürlich auch von Vorteil wenn ich alle Genres anbieten kann. So kann ich ganz flexibel auf die Wünsche der Schüler eingehen.

Durch das Masterstudium hatte ich auch die Chance hinter der Bühne zu arbeiten. Die Assistentin der Technischen Leitung in Schwäbisch Hall in den letzten drei Spielzeiten, war natürlich eine ordentliche, aber auch sehr spannende und definitiv lohnenden Herausforderung. Da hab noch einmal einen ganz anderen Blick auf das „Theatermachen“ bekommen.

Ehrlich gesagt bin ich auch schon wieder auf der Suche was ich als nächstes Lernen möchte. Ein paar Ideen gibt es schon.

Birgit Busse - Credits: Anne Brüssel

Birgit Busse – Credits: Anne Brüssel

Was waren für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darstellerin?

Absagen waren und sind eine große Herausforderung. Klar weiß man vorher, dass das Business hart ist, und dass es jede Menge Absagen geben wird, aber man ist trotzdem nicht wirklich darauf vorbereitet wie es sich dann in der Realität anfühlt.

Es gibt eben immer mal wieder die Zeiten, in denen es weniger läuft und man sich zwischenzeitlich vielleicht auch mal anders orientieren muss, um über die Runden zu kommen. Da dann nicht aufzugeben ist nicht einfach, gehört aber ebenso zum Job.

Hinfallen, Krone richten und weiter machen.

Was würdest du jemanden raten, der Musicaldarsteller/-in werden möchte? Eine gute Entscheidung oder lieber nochmals durchdenken?

Ja, eine gute Entscheidung. Wenn man wirklich bereit ist hart an sich zu arbeiten und das nicht nur vor und während der Ausbildung sondern eigentlich das ganze Berufsleben lang. Dann ist das eine tolle Ausbildung mit der man unglaublich vielseitig arbeiten kann.

Nehmt schon vor dem Studium Unterricht in allen Disziplinen und lasst euch Tipps geben. Und vor allem hört auf euch selbst. Wenn du dir sicher bist, dass das dein Job ist und du alles auf dich nehmen möchtest, um das zu erreichen dann mach das. Egal was andere dir sagen. Ich habe so vielen KollegInnen getroffen denen gesagt wurde das wird nichts. Jetzt stehen sie hauptberuflich als Darsteller auf der Bühne oder arbeiten vor der Kamera.

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Ich glaube der Antwort zu dieser Frage bin ich gerade erst wieder auf der Spur. Nachdem ich längere Zeit ja nicht im Musical gearbeitet habe, stecke ich erst langsam meine Fühler wieder so richtig in das Business aus.

Ich glaube aber, dass vor allem harte Arbeit an der eigenen Künstlerpersönlichkeit sehr wichtig ist. Talent natürlich auch, aber das ist meiner Meinung nach eher ein kleinerer Teil.

Und manchmal hilft natürlich auch ein wenig Glück – zur richtigen Zeit am richtigen Ort und für genau diese Situation gut vorbereitet zu sein.

Birgit Busse - Credits: Anne Brüssel

Birgit Busse – Credits: Anne Brüssel

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Definitiv in Schauspiel und Gesang. Zwar hab ich mit beidem erst während meines Abiturs angefangen, aber ich finde beides unglaublich spannend.

Es gibt so viele Genres und Möglichkeiten die Stimme einzusetzen und die Stimme verändert sich ja auch ständig – auch hier hört das Lernen, Entdecken und Ausprobieren nie auf.

Trotzdem schaue ich aber auch immer, dass ich mich gut bewegen kann und ich mich tänzerisch auf jeden Fall fit halte.

Ich probiere viele Sportarten aus und nehme natürlich immer wieder Tanzunterricht.

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Birgit steckt in jeder Rolle?

Es ist super spannend in verschiedene Rollen zu schlüpfen und dann vor allem im Zusammenspiel mit Kollegen heraus zu finden wo die Reise hingeht.

Natürlich mache ich mir im Vorhinein Gedanken was die Figur bewegt, wo sie herkommt, wo sie hinwill und all das. Daher ist in der Anlage klar auch immer etwas Birgit dabei.

Aber im Probenprozess versuche ich dann offen zu sein und zu schauen ob sich nicht vielleicht doch noch etwas ganz anderes entwickelt als ich vorher gedacht habe.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Elphaba steht ganz oben auf der Liste.

Die Rolle ist super spannend, die junge Frau die auf der Suche nach ihrem Weg ist und nicht so recht dazu gehört. Auch gesanglich ist das natürlich auch eine richtige Herausforderung.

Sonst würde ich sehr gern mal was von Sondheim oder Weill machen. Das zieht mich musikalisch sehr an und meine beiden Studiengänge würden sich da ganz gut ergänzen.

Natürlich gibt es noch Einges mehr was ich gerne spielen möchte oder wo ich gern arbeiten möchte.

Mal sehen was die Zukunft so bringt…

Was möchtest du in 10 Jahren gerne machen? Bist du dann eher auf der Bühne oder hinter der Bühne oder machst du vielleicht einen komplett anderen Job?

Ich entschiede mich ganz klar für Beides! Ich denke Theater wird auf jeden Fall immer aktuell für mich bleiben. Bei allem Suchen, das ich den letzten Jahren unternommen habe war das immer schon klar. Und tatsächlich glaube ich, dass ich sowohl auf der Bühne als auch dahinter arbeiten werde. Ich brauche viel Abwechslung und genieße das.

Und es gibt so viele spannende Berufe am Theater, da gibt es noch viel zu lernen und auszuprobieren.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Ich bin ehrlich gesagt eher schüchtern was Social Media angeht. Mir persönlich fällt es nicht so leicht Dinge zu posten, vor allem Privates. Aber wie ich gerade erst neulich auf einem wunderbaren Künstlerentwicklungs-Workshop in Düsseldorf erfahren habe, wird es tatsächlich immer wichtiger besonders für uns Künstler. Deshalb bin ich gerade auf der Suche nach meinen Weg und meinen Umgang mit Social Media.

Birgit Busse - Credits: Anne Brüssel

Birgit Busse – Credits: Anne Brüssel

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarstellerin?

Ich glaube, wie gesagt, dass das immer wichtiger wird und man sich da schon auch beteiligen muss. Allerdings tu ich mich da ein bisschen schwer. Ich hab endlich eine Homepage und einen Instagram-Account aber viel mehr an Vermarktung hab ich bisher noch nicht in Angriff genommen. Mal sehen wo da die Reise noch hingeht.

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Fans sind super wichtig für unser Business. Sie füllen die Theater und supporten uns Darsteller. Ohne das müssten wir ja gar nicht auf der Bühne stehen.

Ich habe bisher noch nicht so viele Erfahrungen mit Fans gesammelt – nur bei Buddy Holly damals in Essen am Colloseum gab es ein paar Fans. Es ist natürlich schön, wenn schon am Morgen vor einer Doppelshow liebe Menschen auf einen warten und man super schöne Briefe bekommt und so nette Worte hört. Das motiviert dann gleich noch mehr.

Warst du früher auch mal Fan von einer/m Musicaldarsteller/-in?

Ich war leider nie ein richtiger Fan. Bei uns in der Gegend gab es keine Musicals und ich bin tatsächlich eher auf den Beruf gestoßen, weil ich die Kombination von Gesang, Schauspiel und Tanz einfach großartig fand und mich nicht entscheiden wollte oder konnte.

Was ist dein Lebensmotto und warum?

Das ist eine schwierige Frage. Ich glaube das variiert.

Ich weiß, dass ich mein Leben lang gern Lernen und so offen wie möglich für alles Neue und Andere bleiben möchte. Das ist auf jeden Fall ein Ziel und bestimmt gibt es da schon ein tolles Zitat dazu.

Aber ein Motto? Zur Zeit vielleicht:

„Never give up on something you really want. It’s difficult to wait but more difficult to regret…“ Oder das mit der Krone von weiter oben …

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.

Mehr zu Birgit Busse auf www.birgitbusse.de und Instagram.

Birgit Busse - Credits: Anne Brüssel

Birgit Busse – Credits: Anne Brüssel

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Stephen Martin Allan finished at the Canada’s National Ballet School in 2018 and got the Special Staff Ballet Award and the Musician Award. Afterwards he studied at Guildford School of Acting. Stephen is not only a dancer but also one of the youngest choreographer in London. He worked as a choreographer with several dancers of the Dutch National Ballet School, the San Francisco Ballet School and the Canada’s National Ballet School. Since autumn 2019 Stephen is playing the role of “Mr. Mistoffelees” in “CATS – The Musical” in Vienna.

The Interview is from Jan 2020.

You finished at the Canada’s National Ballet School in 2018. What did you take from your dance education?

Hard Work, Discipline and Patience

Have you always wanted to be a dancer?

I’ve always wanted to be a triple threat.

What is necessary to be successful as an artist?

Believing in yourself is the main thing for me. Alongwith that comes focus and hard work but the only person that can do it for you is you.

Which main challenges do you face at the beginning of your career as an artist?

Being young.

You are playing the role of „Mr. Mistoffelees” in “CATS – The Musical” in Vienna. What is fascinating at CATS and what do you like most about your role of “Mr. Mistoffelees”?

CATS is amazing because every night you can make your performance different. Something that Chrissie Cartwright taught me was not to stage being a Cat, just do it and physically get into the mindframe of being feline. What I like about doing Mr Mistoffelees is that I don’t have to hold back and can show my full capability.

CATS – Stephen Martin Allan (Mr. Mistofelees)- Credits: Deen van Meer

Will you focus on musicals now or are you still amenable to all types of music?

I am open to all pathways in Performing Arts. I love singing, I love choreographing, I adore acting, and dancing.

What do you like to do in ten years? Will you still be a dancer or do you work in another job?

I believe that in 10 years I will lean more to the choreographing and directing side of things.

What do you think about Social Media? Obligatory for artists?

Nowadays…. Yes. Social Media is a marketing platform for artists.

And what do you think about Marketing in general? Is it important for the career or does the artistic performance counts primarily?

Both. It’s all about marketing yourself but I believe talent plays a big part too.

How important are fans in the musical business and how is your experience with fans?

I think fans are great, they encourage performers and show their admiration to ones performance or artistic choices which is very encouraging. My experience with fans have been wonderful… coming to the stage door each day and seeing people who admire me and my performance so much truly touches me. I am also very grateful for the amount of time and money they put in to seeing a performance so many times a month!

Are you also a fan of a certain singer, dancer or actor?

Of course, I am a huge fan of Gene Kelly and Fred Astaire. Lady Gaga, Beyonce, Jessica Lange.

Thanks for the interview, Stephen.

Mehr zu Stephen Martin Allan auf Instagram.

Cats - Stephen Martin Allan - Credits: VBW - Sandra Kosel

Cats – Stephen Martin Allan – Credits: VBW – Sandra Kosel

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„Wir Musical-Fans“ haben dem Musicaldarsteller Jakob Wirnsperger ein paar Fragen gestellt.

Jakob Wirnsperger wurde in Dornbirn geboren und startete 2017 nach seiner Reifeprüfung am BORG Dornbirn Schoren sein Musicalstudium an der AMP – International Academy of Music and Performing Arts Vienna, das er 2020 mit Auszeichnung abschloss.

Er spielte u.a. in ABENTEUER IM SPIELZEUGLAND, LUCKY STIFF, SCHÖN, DASS ES OPA GIBT und war u.a. am Theater Plauen-Zwickau, an der Lustenauer Bühne und bei der ORF-Show „Die große Chance“ zu sehen. Außerdem war er immer wieder bei Musical Galas auf der Bühne – u.a. mit Ohana Music (Magdalena Paunger, Theresa Wollnitzke, Timna Engelmayer, Helena Lenn) und bei der Tanzshow „MOVING STARS“.

2020 übernahm er die Rolle des Henry in der „Kulturverein DEMASKIERT“ Produktion von NEXT TO NORMAL, die aufgrund der COVID-19 Pandemie verschoben werden musste, und war in der österreichischen Werbekampagne von SIEMENS zu sehen.

2021 stand er in der Rolle des Brad Majors im Kult-Musical THE ROCKY HORROR SHWO in der Waggonhalle in Marburg auf der Bühne und war in der Uraufführung von NACHTIGALL TAUSENDTRILLER als „Erzähler“, „Gärtner“ und „Schwarzer Dew“ mit dabei. Er war Teil des Ensembles der Cast-CD des Broadway Hit-Musicals MEMPHIS, welche 2021 erstmalig in deutscher Sprache aufgenommen und veröffentlicht wurde – und durfte auch beim Album für die Tournee von FLASHDANCE im Ensemble mitzusingen.

2022 war Jakob in der Rolle des Magaldi im Musical „EVITA“ beim Operettensommer Kufstein zu sehen und steht 2023 in ABENTEUERLAND – Das Musical mit den Hits von PUR im Capitol Theater Düsseldorf auf der Bühne.

Seit mehreren Jahren kümmert sich Jakob außerdem um Kursleitung, Regie und Organisation beim „MuKu – Musical Kurs für Kids“ in Lustenau.

Das Interview wurde im August 2020 geführt.

War es immer dein Ziel auf der Bühne zu stehen oder hattest du einen anderen Berufswunsch?

Nein. Ich habe mich immer für die menschliche Psyche interessiert und wollte darum eigentlich etwas in diese Richtung machen. Am liebsten wäre ich Profiler beim FBI geworden 😉

Als ich dann aber rausgefunden habe, dass man Musical studieren kann, war das sofort meine erste Wahl.

Du hast 2020 deine Ausbildung an der AMP – International Academy of Music and Performing Arts Vienna abgeschlossen. Was nimmst du aus deiner Ausbildung mit?

Es war eine sehr schöne Zeit, die viel zu schnell vorbei ging. Ich habe wahnsinnig tolle und talentierte Menschen kennengelernt, von denen ich nicht nur für den Beruf, sondern auch fürs Leben sehr viel lernen durfte.

Wenn ich an die Zeit zurück denke, fühlt sich alles wie eine große Familie an.

Jakob Wirnsperger - Credits: privat

Jakob Wirnsperger – Credits: privat

Was sind für dich die größten Herausforderungen in deiner ersten Zeit als Darsteller?

Eine der Herausforderungen ist es, sich immer aufs Neue vorstellen zu müssen.

Castings machen meistens echt viel Spaß, trotzdem ist es immer wieder nervenaufreibend, sich darauf vorzubereiten, um sich dann zu präsentieren.

Und dann kommt auch noch dieses lange Warten auf eine Antwort.

Daran gewöhnt man sich glaub ich nie! Aber auch das gehört dazu und macht wie gesagt auch irgendwie Spaß!

Was braucht man aus deiner Sicht, um im Musicalbusiness erfolgreich zu sein?

Durchhaltevermögen. Ich steh zwar noch am Anfang meiner Kariere und hab noch nicht so viel Erfahrung wie manch andere, aber ich habe gemerkt, dass man einfach immer dran bleiben muss und nie aufgeben darf.

Aber das aller wichtigste ist, authentisch und man selbst zu bleiben. Man verstellt sich nämlich schon genug, wenn man in eine andere Rolle schlüpft.

Musicaldarsteller vereinen ja den Mix aus Gesang, Schauspiel und Tanz. In welchem dieser drei Bereiche fühlst du dich am wohlsten?

Also wohl fühl ich mich mittlerweile in allen drei Sparten. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, wäre das wohl Gesang, da ich eigentlich erst durch den Gesang zum Musical gekommen bin. Ich hatte nämlich schon vor dem Studium lange Gesangsunterricht.

Jakob Wirnsperger - Credits: privat

Jakob Wirnsperger – Credits: privat

Wie ist es so in Rollen zu schlüpfen? Wie viel Jakob steckt in jeder Rolle?

Ich liebe es!

Es ist, wie eine neue Person kennenzulernen, die zum Teil vielleicht auch schon tief in einem steckte.

Jeder bringt sein eigenes Flair in einer Rolle ein. Jeder Darsteller spielt eine Rolle minimal anders, was das Ganze sowohl für die Darsteller als auch für die Zuschauer spannender macht.

Welche Rollen würden dich zukünftig besonders interessieren und warum?

Evan Hansen aus „Dear Evan Hansen“.

Ein Traum würde in Erfüllung gehen, wenn ich diese Rolle einmal verkörpern dürfte.

Es ist ein fantastisches Stück mit toller Musik und einer Story, die einen mitnimmt und wirklich zum Nachdenken anregt.

Aber auch in Musicals wie „Waitress“ oder „Book Of Mormon“ würde ich gerne mal mitspielen.

Wie entwickelst du dich als Musicaldarsteller weiter? Nimmst du Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht oder besuchst du Workshops?

Da man als Musicaldarsteller nie „fertig“ ist und man nie auslernt, find ich es wichtig auch nach der Ausbildung weiterhin regelmäßig Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht zu nehmen.

Außerdem besuche ich auch immer wieder mal Workshops, um nicht aus der Übung zu kommen.

Was hältst du von Social Media? Zwingend notwendig für eine/n Künstler/in?

Heutzutage ist Social Media schon sehr wichtig. Ja, es ginge auch ohne, aber mit ist es eindeutig einfacher, sich zu vernetzen, Werbung zu machen und so weiter. Also ich find es schon sehr hilfreich.

Wie stehst du generell zum Thema „Vermarktung“ deiner Person? Wie wichtig ist Marketing und Kommunikation für dich als Musicaldarsteller?

Sich selbst zu vermarkten ist in diesem Business schon sehr wichtig. Schließlich muss man sich als Darsteller auch in gewisser Art und Weise selber verkaufen. Ich glaube das die eigene Online-Präsenz dabei immer eine größere Rolle spielt. Ein Experte darin bin ich trotzdem nicht… 😉

Wie wichtig sind „Fans“ im Musicalbusiness und wie sind deine bisherigen Erfahrungen mit Fans?

Ein Künstler lebt von Fans! Mein Deutschlehrer hat mir mal gesagt, dass Geld für den Schauspieler keine Rolle spielt, wenn er ein Publikum hat, das ihm zujubelt. Damit hatte er vollkommen recht. Applaus ist eines der schönsten Gefühle!

Wenn man positives Feedback von Fans bekommt, weiß man, dass man seinen Job richtig gemacht hat und die Zuschauer mitnehmen konnte. Die Fans gehören also genauso zum Musicalbusiness, wie die Darsteller selbst.

Jakob Wirnsperger - Credits: privat

Jakob Wirnsperger – Credits: privat

Du sprichst neben Deutsch, Englisch und Französisch auch Vorarlberger bzw Schweizer Dialekt. Hast du deine Dialekt-Sprachkenntnisse auch schon mal auf der Bühne nutzen können?

Hahaha… Ja der schönste Dialekt der Welt (finde zumindest ich)!

Bevor ich nach Wien zog, um Musical zu studieren, war ich in einem Theaterverein, bei dem einige Mundart-Stücke im Dialekt aufgeführt wurden.

Sonst war es auf der Bühne leider noch nicht gefragt – aber ich hoffe, dass das noch kommt!

Hast du einen Lieblingsfilm oder gibt´s mehrere Filme oder Genres, die du besonders magst?

Ich liebe Horrorfilme!

Mein erster war „House Of Wachs“ – den hab ich mit 5 Jahren heimlich bei meiner Nachbarin gesehen. Seither liebe ich alle Filme, bei denen man sich erschreckt oder sich gruselt.

Am liebsten schau ich den anderen Leuten zu, wie sie sich erschrecken, wenn ich den Film schon kenne!

Und welcher Song ist dein Lieblingssong?

Puh… das ist eine schwere Frage. Ich würde sagen, zur Zeit höre ich sehr viele Ben Platt. Aber auch Weihnachtslieder gehen bei mir immer – auch im Hochsommer 😉

Was ist dein Lebensmotto und warum?

Der einzige Fehler ist, es nicht zu versuchen!

„Wir Musical-Fans“ sagen „Danke fürs Gespräch“.
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Jakob Wirnsperger - Credits: privat

Jakob Wirnsperger – Credits: privat

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